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018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt!

018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt!

Titel: 018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. F. Mortimer
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listig. Die Nase war ein wenig zu fleischig. Er war ein großer Mann, der die Anwesenden zumindest um einen halben Kopf überragte. Der weiße Smoking passte ihm wie angegossen. Trotz seiner Größe wirkte Delmer Wood elegant. Dass er Geld wie Heu hatte, dokumentierten die vier Brillantringe und die Platinarmbanduhr.
    Natalie hielt ihm ihr Glas hin.
    Er trank.
    »Ein schönes, rauschendes Fest, das du da inszeniert hast, Delmer«, lächelte Natalie Andersen.
    Wood blickte das aufregende Mädchen mit dem heißen Blick eines Verehrers an und erwiderte: »Dir zu Eh en, Natalie. Du hast hervorragende Arbeit geleistet. Ich hätte für meinen Film keine bessere Schauspielerin finden können.«
    Natalie lachte und schlug dem Produzenten die zarte Hand auf die breite Brust.
    »O Delmer, du bist ein liebenswerter Schmeichler. Ich danke dir für dieses reizende Kompliment.«
    »Ich weiß nicht, ob ich mit dir schon darüber gesprochen habe, Natalie. Heute Nachmittag haben sich die Vertreter der größten Verleihfirmen bei mir in den Haaren gelegen. Es hätte beinahe Mord und Totschlag gegeben. Unser Film ist verkauft. Ich habe ihn dem Meistbietenden gegeben. Es ist mir gelungen, enorm günstige Bedingungen auszuhandeln. Man verspricht sich ein Bombengeschäft mit dem Streifen. Horror ist zurzeit der ganz große Hit. Wenn der Film so einschlägt, wie es zu erwarten ist, kommen wir mit einer Fortsetzung heraus, etwa so, wie das die Hammer Produktion in England mit den Dracula Filmen schon seit Jahren macht... Würdest du wieder mitmachen?«
    Natalie lachte amüsiert. »Aber Delmer. Ich bin doch verbrannt. Ihr habt mich auf einen Scheiterhaufen gestellt. Von mir ist nichts übriggeblieben.«
    Wood winkte kopfschüttelnd ab. »Das ist doch Nebensache. Wir werden dich durch irgendeinen geheimen Zauber wieder zum Leben erwecken. Das ist kein Problem. Ich habe mit unserem Drehbuchautor schon gesprochen. Er würde eine Fortsetzung für uns schreiben. Er sagt, er hätte sogar schon eine tolle Story im Kopf.«
    »Kriegt Ben Piazza wieder die Regie?«
    »Na klar, Natalie. Ein gutes Team soll man nicht zerreißen.«
    Natalie Andersen nickte. »Okay. Dann bin ich dabei, Delmer.«
    »Freut mich zu hören«, lachte Wood.
    Ein Mädchen, das eine riesige Brille auf der schmalen, zierlichen Nase trug, quälte sich durch die Reihen der Partygäste.
    Sie war blond, nicht allzu üppig, aber doch aufregend weiblich. Ihre Augen waren dunkelbraun und strahlten die Wärme von Samt aus.
    Sie hieß Candice Burke und war Delmer Woods Sekretärin.
    »Verzeihen Sie die Störung, Mr. Wood«, sagte Candice mit einer weichen Stimme.
    Der Produzent wandte sich ihr zu. »Was gibt’s denn?«
    »Sie werden am Telefon verlangt.«
    »Von wem?«
    »Er wollte seinen Namen nicht nennen.«
    »Ruft mitten in der Nacht an und will seinen Namen nicht nennen!« knurrte der Filmproduzent ärgerlich. Er küsste Natalie Andersen freundschaftlich auf die Stirn und sagte: »Entschuldige mich bitte einen Augenblick, ja?«
    Natalie nickte.
    Er ging lächelnd durch den Raum.
    In seinem Arbeitszimmer lag der Hörer neben dem Apparat auf dem Schreibtisch.
    Der Raum war groß, war modern eingerichtet, wies jedoch vor allem Zweckmäßigkeit auf.
    Vor dem breiten Panoramafenster, durch das man einen herrlichen Ausblick auf New York hatte, stand ein fahrbarer Tisch, auf dem viele Flaschen standen, die Spezialitäten aus aller Herren Länder beinhalteten.
    »Ja«, sagte Wood, nachdem er den Hörer aufgenommen hatte. »Wood!«
    Der Anrufer, der ihn schon dadurch verärgert hatte, dass er seinen Namen nicht genannt hatte, kicherte nun und machte den Produzenten noch missmutiger.
    »Sagen Sie mal, Wood, haben Sie ’ne Ahnung, wo Ihre Tochter steckt?«
    Delmer Wood erschrak.
    Marjorie! schoss es ihm siedend heiß durch den Kopf. Irgendetwas war mit Majorie passiert.
    »Wer spricht da?« fragte Wood schnell.
    Der Mann sagte es nicht.
    »Wer sind Sie?« fragte der Produzent mit wachsender Erregung.
    Wieder kicherte der Mann am anderen Ende der Leitung.
    Wood rieselte es kalt über den Rücken.
    »Ihre Tochter ist tot, Mr. Wood«, sagte der Anrufer mit höhnischem Singsang. »Es ist Ihre Schuld, dass sie nicht mehr lebt.«
    »Mann, sind Sie wahnsinnig...?«
    »Das arme Kind wurde von einem Werwolf zerrissen«, kicherte der Anrufer.
    Ein fürchterlicher Schmerz jagte durch Delmer Woods breite Brust.
    Das Knacken in der Leitung überhörte er. »Hallo!« rief er aufgeregt, als kein

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