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0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

Titel: 0182 - Ich jagte »Jack the Ripper« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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los?«
    »Ich haue ab!« zischte sie. »Der kriegt mich nicht in die Finger. Ich lasse mich nicht fertigmachen. Ossy ist ein Schwein, der arbeitet mit Säure.«
    Da sagte sie Jane Collins nichts Neues. Auch sie kannte die Methoden der Zuhälter, doch sie hatte keine Lust, vor Ossy zu verschwinden. »Bleib hier!«
    »Nein.«
    Es war schon zu spät. Bevor Claudia das Fenster noch geöffnet hatte, flog die Tür durch zwei wuchtige Fußtritte aus einer Angel, fiel ein Stück nach innen und blieb schließlich schräg hängen.
    Ossy stand auf der Schwelle. Und er hatte gleich Verstärkung mitgebracht.
    Mit einem Schrei fuhr Claudia herum. Sie schaute in Ossys grinsendes Gesicht und in die kalten, tückischen Augen. Da wußte sie, daß sie verloren hatte…
    ***
    Wir studierten die Akten, und dabei sehnte ich mich nach Glendas Kaffee, denn ich hatte das Gefühl, mein Mund wäre mit Staub gefüllt. Will und ich hatten uns den Berg geteilt. Wir gingen die Seiten Satz für Satz durch, suchten nach Spuren, nach irgendwelchen Gemeinsamkeiten der Opfer, tauschten die Akten sogar noch aus, nachdem wir sie durchgelesen hatten, doch da war nichts.
    Sechs Männer oder junge Frauen!
    Der echte Ripper hatte sich nur an Dirnen vergriffen, sein Nachfolger tötete wahllos. Ihm kam es nicht darauf an, was die Frauen von Beruf waren, er nahm sie, wie sie kamen, so grausam sich das auch anhört, es war eine Tatsache, Mit einem Fluch auf den Lippen klappte Will Mallmann seine Akte zu. »Nichts«, sagte er. »Nur Spuren, die samt und sonders auf denselben Täter hindeuten.«
    Auch ich schloß die Akte. »Bei mir sieht es ebenso aus.«
    »Und was machen wir?«
    Das war eine gute Frage, auf die ich keine Antwort wußte und nur die Schultern heben konnte.
    Will Mallmann stand auf und reckte sich. Vom langen Sitzen war er müde geworden.
    Ich murmelte: »Der Ripper läuft durch London und kann jeden Moment wieder zuschlagen. Wir aber hocken hier, wissen nicht, wo er sich versteckt hat und sind verzweifelt. Das ist die berühmte Stecknadel im Heuhaufen.«
    Vor dem Fenster blieb Will Mallmann stehen, drehte sich um und nahm auf der Fensterbank Platz. »Da gibt’s nur eins«, sagte er, »wir machen uns auf die Suche.«
    »Und wo bitte?«
    »Von den sechs Opfern waren ja vier Huren. Das läßt doch auf eine Gemeinsamkeit schließen. Außerdem sind sie im Dunstkreis von Soho umgebracht worden. Wie wär’s, wenn wir dort mal durch die Straßen schleichen?«
    Ich drehte mich auf dem Stuhl, schlug die Beine übereinander und spielte mit einem Bleistift. »Weißt du eigentlich, Will, wie groß Soho ist?«
    »Ja.«
    »Dann kannst du dir den Plan schon irgendwohin stecken.«
    »Willst du sitzen bleiben?«
    »Nein, natürlich nicht.« Es war auch zum Heulen. Irgendwie befand ich mich in einer miesen Stimmung. Wenig geschlafen in der vergangenen Nacht, dann Akten gelesen, und jetzt noch die Frage, wohin mit dem ganzen?
    »Komm, gib dir einen Ruck«, sagte Will.
    »Als Urlauber bist du sehr arbeitswütig«, hielt ich dem Kommissar entgegen.
    »Ich denke da mehr an unseren Bummel.« Will grinste. »Warum sollen wir das Angenehme nicht mit dem Nützlichen verbinden?«
    Da hatte Will recht. Doch angenehm würde der Bummel bestimmt nicht werden. Schließlich bewegten wir uns nicht locker und entspannt durch die Szene, sondern das Gegenteil war der Fall.
    Wir wollten den Ripper, einen gefährlichen Täter, der vor nichts zurückschreckte und von dem niemand wußte, wie er aussah und wer er überhaupt war. Vielleicht verbarg sich hinter der Maske des Rippers ein völlig »harmloser« Familienvater, der seine Touren kriegte und von einem wahren Mordrausch überfallen wurde?
    Wir von der Polizei hatten schon viel erlebt. Und gerade ich konnte ein Lied davon singen.
    Bevor ich mich erhob, griff ich zum Telefon. Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gewissen Jane gegenüber. Ich hatte sie in den letzten Tagen anrufen wollen, sie jedoch nicht erreicht. Da es auf den frühen Abend zuging, hoffte ich, nun mehr Glück zu haben.
    Jane meldete sich nicht.
    »Sie ist immer noch nicht da«, sagte ich, als der Hörer wieder auf die Gabel fiel.
    Will wußte Bescheid, wen ich anrufen wollte. »Da wird doch nichts passiert sein?«
    »Ich weiß nicht. Normalerweise sagt sie Bescheid, wenn sie irgend einen Fall hat, der sie in ein anderes Land oder in eine andere Stadt führt. Aber so…«
    »Dann laß uns gehen.«
    Dafür war ich auch, wollte jedoch meinem Chef, dem guten Sir James,

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