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0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

Titel: 0182 - Ich jagte »Jack the Ripper« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abwischte. Geschmeckt hatte es mir nicht. Die halbe Pizza lag noch auf dem Teller. Ich mochte einfach nicht mehr. Jane Collins und der Ripper lagen mir wie ein unsichtbarer Kloß im Magen.
    Mallmann schaute auf meinen Teller. Ich wußte, was er wollte und schob ihm das Zeug rüber. Er bedankte sich mit einem Grinsen.
    Ich stand auf und verließ den Raum.
    Im Revier herrschte Hochbetrieb. Da wurden Säufer hereingeschafft, weinende Frauen, Touristen, die man bestohlen hatte, leichte Mädchen, Schläger und Zuhälter.
    Zur Hälfte waren die Zellen gefüllt. Besonders die Frauen zeterten. Wie verloren stand inmitten des Chaos’ ein kleiner Junge, der sich verlaufen hatte. Ich beschäftigte mich mit ihm. Er erzählte mir, daß er seine Eltern suchte. Sie waren aus Leeds gekommen und hatten Verwandte besucht. In einem Kaufhaus war der Kleine den Eltern dann abhanden gekommen. Als er anfing zu weinen, tröstete ich ihn.
    Und dann kam die Meldung.
    Einer der Beamten schoß förmlich von seinem Sitz hoch. »Oberinspektor Sinclair!« rief er.
    Ich kreiselte herum.
    »Man hat den Wagen gesehen. Er ist einer Zivilstreife oben in Finsbury aufgefallen.«
    »Und wo dort?«
    »In der Nähe der Lever Street.«
    Ich stand schon an der Wand. Dort hing ein gewaltiger Stadtplan, der nicht nur Straßen zeigte, sondern auch Details. Orte, Plätze und Flohmärkte waren ebenso eingezeichnet wie Pfandhäuser oder Kinos.
    Auch Schrottplätze.
    Die Lever Street hatte ich schnell gefunden. Ganz in der Nähe befand sich ein Schrottplatz.
    Ob Jane dort irgendwo steckte?
    Ich nahm mit der Zivilstreife Verbindung auf. Wir telefonierten.
    Die Beamten erklärten mir, daß der Wagen an der Schrottplatzmauer entlanggefahren sei.
    »Dann wissen Sie nicht, ob er den Platz als Ziel hatte?« wollte ich wissen.
    »Nein, Sir.«
    »Okay, bleiben Sie dort. Ich komme so schnell wie möglich. Ich fahre einen silbergrauen Bentley.«
    »Geht in Ordnung, Sir.«
    Als ich die Tür zum Verhörzimmer aufriß, schluckte Will Mallmann soeben das letzte Stück Pizza hinunter. »Los, Alter, hoch den Hintern. Es geht rund.«
    »Wüßte nicht, was ich lieber täte«, erwiderte Will und stürmte neben mir nach draußen…
    ***
    Claudias Schrei rettete Jane das Leben!
    Der Ripper hatte zustechen wollen, als er ihn vernahm. Noch im Sitzen kreiselte er herum.
    Claudia Ferris stand auf der Türschwelle. Weit aufgerissen waren ihre Augen. In den Pupillen spiegelte sich das Entsetzen wider, das sie empfand. Sie stand dort wie eine Puppe. Jegliches Leben schien aus dem Körper gewichen zu sein.
    Der Ripper stieß ein tiefes Grunzen aus. Den Mund hatte er halb geöffnet, er fletschte seine Zähne, in den Augen irrlichterte es. Und dann vernahm er die Stimme des echten Rippers in seinem Gehirn.
    Aus unendlicher Ferne sprach er zu ihm, hinweg durch Raum und Zeiten. »Kill sie. Töte sie.«
    Der Ripper nickte. »Ja«, flüsterte er. »Ja, ich werde sie mir holen.«
    Die andere hatte Zeit. Sie war bewußtlos. Um sie konnte er sich später noch kümmern, erst war die Schwarzhaarige an der Reihe.
    Jack the Ripper schnellte hoch. Geschmeidig waren seine Bewegungen, sie glichen denen einer Bestie. Den rechten Arm hielt er vorgestreckt, die Hand umklammerte den Messergriff, und der Klingenstahl funkelte schwach.
    Claudia Ferris stand noch immer wie festgenagelt. Sie konnte sich nicht rühren.
    Auch jetzt, als der Ripper wie ein huschender Schatten auf sie zurannte, blieb sie stehen.
    Erst im letzten Augenblick riß sie in einer instinktiven Abwehrbewegung den Koffer aus Kunstleder hoch. Da befand sich das Messer bereits auf dem Weg.
    Es hieb in den Koffer und fuhr durch das Material, als bestünde es aus Butter. Ein breiter Schlitz klaffte auf. Der Ripper stieß ein ärgerliches Knurren durch die Zähne und fegte den Koffer mit der freien Hand zur Seite. Allerdings hatte er das Messer noch nicht hervorgezogen, und Claudia bekam eine Galgenfrist.
    Sie ließ den Koffer los und warf sich nach links. Weg von der Haustür. Dann rannte sie.
    Das Mädchen vergaß alles um sich herum. Es wollte nur weg.
    Weg von diesem verdammten Mörder, der bereit war, sie mit seinem gefährlichen Messer zu töten.
    Der Ripper schleuderte wütend den Koffer weg. Er hatte noch längst nicht aufgegeben, denn so nahe war ihm die Kleine noch nie gewesen. Sie mußte sterben.
    Als Claudia die Schritte hinter sich hörte, hatte sie erst einen Vorsprung von nicht mehr als 20 Schritten herausgeholt. Und der Ripper war

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