0185 - Flammen über Badun
junge Frau. „Ein Mann streitet sich nicht mit einer Frau. Frauen haben doch immer recht. Wußten Sie es nicht, Miß Abro?" Halb belustigt, halb spöttisch sagte er es. Wie es in ihm aussah, ließ er sich nicht anmerken. Auch Atlan, Bully und Kasom sahen sie an, als sei ihnen ihre Verdächtigungen höchst gleichgültig. Sie fühlte die Überlegenheit, Ruhe und Sicherheit, die von Perry Rhodan ausging, aber sie wollte sich davon nicht beeindrucken lassen. „Wie Sie über uns Frauen denken, ist mir gleichgültig. Wie Sie über mich denken, interessiert mich nicht. Aber Sie werden an mich und diese Unterhaltung denken, wenn Ihre letzte Stunde kommt. Dem Obmann konnten Sie entfliehen, doch uns können Sie ebensowenig entfliehen wie dem Tod! Verlassen Sie sich darauf."
Es war 11 Uhr vierzig, als sie es sagte. Das war die Minute, von der an sich alles überstürzte. Alekom Jiggins fehlte als einziger in der Zentrale der PAND, sonst wäre die Besatzung des Kommandoraumes, komplett gewesen. Ununterbrochen lief der Empfang des Hyperfunks. Fortwährendes Rauschen kam aus dem Empfänger, aber kein Zeichen. Stumm hockten die Plophoser davor. Langsam verging die Zeit. „Vielleicht trifft die Flotte erst morgen ein", sagte der Mann, der sonst an der Ortung Dienst tat. „Jetzt sitzen wir hier, warten und reiben uns damit selbst..." Das letzte Wort blieb aus. Der Oszillograph hatte kurz aufgeblitzt. Auf dem Lautsprecher war gleichzeitig ein kurzes Signal gekommen.
Gebannt saßen die Männer vor dem Empfangsgerät. War es das Zeichen gewesen, auf das sie alle warteten? Die beiden Automaten liefen, die den zerhackten, gerafften Spruch auf seine normale Länge brachten. Jetzt knackte es in der Übertragung. Der Klartext kam. Peilstrahl senden! 354663! Kurz bevor Alekom Jiggins die PAND verlassen hatte, war der Funker durch, ihn informiert worden, daß er zwischen der Flotte und ihnen eine Erkennungszahl gab. 354663! „Das kann ich doch nicht!" rief der Funker verzweifelt. „Das ist doch glatter Selbstmord!" Hilfesuchend sah er die anderen an. Sie schwiegen. Er schrie: „Nun sagt doch etwas! Ich kann doch keinen Peilstrahl aussenden. In zehn Sekunden hat uns die Funkortung des Hafens ausgemacht. Und dann...?" In dem Moment schwang sich der Plophoser, der sonst an der Ortung stand, in den Pilotensitz. Er drückte die Haupttaste für die Bordverständigung. „Schleusen schließen! Achtung! In dreißig Sekunden erfolgt .. ." Der Funker sprang ihn an, schleuderte seinen Kollegen aus dem Sitz und brüllte in die Verständigung: „Schleusen bleiben offen. Start erfolgt nicht!" Voller Verachtung sah er den Mann an, der sich mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Boden erhob. „Ich lasse Jiggins und die vier anderen nicht im Stich! Jetzt sende ich den Peilstrahl, wie es die Flotte verlangt! Hat einer etwas dagegen einzuwenden?" Es war 11 Uhr vierzig, als von der PAND der Peilstrahl abging. Alarmstufe linLordstown! Alle Sirenen hatten gleichzeitig mit ihrem schrecklichen Brüllen eingesetzt. Das erste infernalische Brüllen und Tosen turmdicker Strahlen klang durch das Heulen. Von einer Sekunde zur anderen war Badun von der Stadt Lordstown bis zu den fernen Hängen des Gebirges zu einem gigantischen Abwehrfort geworden. Die Sirenen brüllten: Angriff aus dem Raum!
Jeder Rebell wußte, was das zu bedeuten hatte: Obamnn Iratio Hondro hatte ihr Versteck entdeckt! Lord Kositch Abro sprang hinter seinem Schreibtisch auf und rannte zur Tür.
Er kam nicht so weit. Blitzschnell zielte Alekom Jiggins mit der als Sichtsprechgerät getarnten Waffe, die soeben noch vor seiner Brust gebaumelt hatte, auf den Rebellenführer. Ein einziger Strahlschuß machte Lord Kositch Abros Leben ein Ende.
raus!" rief Jiggins seinen Männern zu. Sie kamen jedoch nicht bis zum Ausgang. Die Tür war von der anderen Seite aufgerissen worden. Durch Alarm aktivierte Roboter stürzten herein. Die ersten vergingen unter dem Strahlfeuer der plophosischen Agenten. Doch hinter den Robotern tauchten Rebellen auf. Der Mann an ihrer Spitze war Adjutant Euten. Er starb in dem gleichen Moment, als auch Alekom Jiggins als letzter seiner Gruppe das Leben aushauchte. Er benötigte das Stopp-Serum nie mehr!
In einer häßlich weißen Stichflamme explodierte die PAND. Der erste Strahlschuß aus der nächsten Feuerstellung hatte das zweihundert Meter lange Walzenschiff vernichtet. Die Quelle, von der der Peilstrahl ausging, gab es nicht mehr. Aber die Gefahr für Badun bestand immer
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