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0187 - Soldaten für Kahalo

Titel: 0187 - Soldaten für Kahalo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dafür, daß sie ihre Gefangenen jemals wieder freigeben wollten. Perry verstand jedoch, eine Situation einzuschätzen. Eine mehr als dreihundertfünfzigjährige Erfahrung lehrte ihn, daß er sich diesmal nicht in einem ausweglosen Dilemma befinde.
    Seit der Besichtigung des Lineartriebwerkes nahm er an Perks Führung nur noch mit halbem Interesse teil. Er überließ es Atlan, soviel Details wie möglich zu erfahren, während er sich damit beschäftigte, die Bigheads selbst zu studieren und Pläne für die Flucht zurechtzulegen. Er bemerkte, daß die Kugelschädel, nachdem sie sich einmal gezeigt hatten, auch weiterhin sichtbar blieben. Unsichtbarkeit war also nicht der Normalzustand.
    Wahrscheinlich besaßen sie ein Gerät, einen Hochleistungsdeflektor, der sie im Augenblick der Gefahr den Blicken ihrer Umwelt entziehen konnte. Vielleicht war es das Ding, das ihnen um den Hals hing. Perry war klar, daß seine Pläne sich fünfmal leichter ausführen lassen würden, wenn es ihnen gelang, für jeden einen Deflektor zu erbeuten.
    Eine andere Erkenntnis erleichterte ihn ungemein. Die Bigheads waren keine natürlichen Telepathen. Andre hatte das, nachdem sie sich nicht mehr hinter ihren Deflektor-feldern verbargen, eindeutig ermittelt. Ihre Gedanken, die in den vergangenen Tagen als wesenlos im Raum schwebende Stimmen hörbar geworden waren, übertrugen sich mittels eines hypnomechanischen Projektors. Was sie über den Bewußtseinsinhalt der Gehirne ihrer Gefangenen wußten, mußten sie mit Psychosonden kurz nach dem Start von Badun erfahren haben, als die so plötzlich Geretteten eine Zeitlang bewußtlos lagen. Es bestand also keine Gefahr, daß einer der Bigheads Perrys Gedanken und Pläne erkennen könne. Dann gab es schließlich noch ein letztes Problem. Es war das Problem der plötzlich entstehenden Wand, die Frage, wie sechs Leute aus drei verschiedenen Gängen durch dieselbe Tür in denselben Raum gelangen konnten und wie dieser Raum es fertigbrachte, einmal an diesem und einmal an jenem Ende des Schiffs zu liegen. Perry fragte Perk danach. Er erkundigte sich bei Okra und Karr und allen Bigheads, deren er habhaft werden konnte. Die Antworten waren einmütig: „Wir wollten euch auf die Probe stellen. Das alles war nur ein Teil des Planes." Sie waren offenbar der Ansicht, es genüge, wenn sie ihr Motiv erläuterten. Daß jemand nach der Technik fragen könne, mit deren Hilfe sie ihre Pläne ausführten, kam ihnen nicht in den Sinn. Andre bestätigte das. Keiner der Befragten wußte mehr als welchen Knopf an welchem Gerät er drücken mußte, wenn er eine Wand erstellen oder einen Raum an einen anderen Ort verlegen wollte. Auch die Geräte wurden den Terranern vorgeführt. Aber außer der Tatsache, daß die Leiter, die sie mit Energie versorgten, von beachtlicher Stärke waren, ließ sich nicnts erkennen.
    Perry sah ein, daß er das Problem vorerst nicht lösen könne, und schob es beiseite. Zur Flucht brauchte er weder eine Mauer noch einen deplazierten Raum. Wichtig war nur, daß die Bigheads im entscheidenden Augenblick nicht wieder an den Geräten zu hantieren begannen.
    Die Führung durch das Schiff dauerte insgesamt fünf Stunden.
    Perrys erster Eindruck hatte sich verstärkt, Schiff und Einrichtung waren Produkte einer Technik, die jeder bekannten um ein paar Jahrtausende überlegen war. Wenn es gelang, die Erkenntnisse dieser Technik terranischen Wissenschaftlern zugänglich zu machen, dann befand sich das Solare Imperium in einer einmaligen, unangreifbaren Position. Falls, fügte Perry in Gedanken hinzu, übermorgen nicht wiederum eine neue Rasse auftaucht, die selbst den Bigheads überlegen ist. Auf die übliche Art, die keinen Widerspruch erwartet, eröffnete Perk nun, er wollte seine Gäste in ihre zukünftige Rolle als Beschützer des Planeten Kahalo einweihen. Sie kehrten zu diesem Zweck zu dem Rundraum zurück, in dem sich außer den Gefangenen und Perk diesmal nur Okra und Karr einfanden. Perk kam unverzüglich zur Sache. „Kahalo", sagte er mit der blechernen Stimme, die aus seinen Gedanken kam, „wird von einer fremden Rasse angegriffen.
    Ihr Heimatstern ist Flooth, der zweite Planet der Sonne Orbon, während Kahalo der dritte ist. Die Flooths sind eine volkreiche, barbarische Rasse, der ihre eigene Welt zu eng geworden ist. Im System der Sonne Orbon sind nur diese beiden Planeten bewohnbar, Kahalo und Flooth. Nichts war also natürlicher, als daß die Flooths Kahalo zum Ziel ihrer

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