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0187 - Soldaten für Kahalo

Titel: 0187 - Soldaten für Kahalo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Expansionsbestrebungen bestimmten. Ihre Waffen sind fürchterlich. Ihre Grausamkeit ist unübertrefflich. Das Leben eines intelligenten Wesens hat keinerlei Wert für sie. Und vor allen Dingen sind sie so zahlreich, daß sie Armeen aufbieten können, die, jede einzelne für sich, genauso stark sind wie die Gesamtbevölkerung von Kahalo. Seit drei Planetenjahren ist die Invasion im Gange. Wir werden zurückgedrängt. Die Flooths haben drei Brückenköpfe errichtet und sie so befestigt, daß wir ihnen nichts mehr anhaben können. Sie verwüsten unsere paradiesische Welt. Wir mußten einfach in die Galaxis hinausfahren und nach Vertretern einer Rasse suchen, die energisch und kampferprobt genug waren, um uns zu helfen." Zum erstenmal, als fühlte das mechanische Gerät, das die blecherne Stimme erzeugte, etwas von der Not, die in Perks Gedanken lag, klangen die Worte sanft und bittend. „Alle Einrichtungen unserer Welt, alle Errungenschaften unserer Technik stehen euch zur Verfügung. Man wird euch ehren. Man wird euch als die Helden feiern, die Kahalo erretteten. Man wird euch jeden Wunsch erfüllen ... nur helft uns!" Und plötzlich, als hätte ihm jemand einen Schleier von den Augen gerissen, war Perry klar, wo die eigentliche Schwierigkeit der Bigheads lag. Er wußte, warum sie die Flooths nicht hatten zurückschlagen können. Er wußte es, seitdem er das Innere des Schiffes gesehen hatte, nur waren ihm die Zusammenhänge jetzt erst klargeworden. Es gab an Bord des ganzen Riesenschiffes nicht ein einziges Kriegsgerät.
    Die Bigheads ließen ihre Gefangenen allein, nachdem sie von Perry die Zusicherung erhalten hatten, man werde Kahalo in der Stunde der Not beistehen. Im engsten Kreis erläuterte Perry kurze Zeit später seine Befürchtungen. Er war der einzige, der das Fehlen von Waffen bemerkt hatte. Selbst Atlan, dem Aufmerksamen, war dieses Detail entgangen. „Das heißt also", sagte Bully trocken, „wir halten die Flooths mit den bloßen Fäusten auf." Atlan machte eine beschwichtigende Geste. „Nicht so eilig!" rief er. „Es gibt an Bord dieses Schiffes keine Waffen, schön. Ist das ein Beweis dafür, daß es auf Kahalo ebenfalls keine gibt?" Er sah sich um. „Ja", antwortete Perry gelassen.
    Alle Blicke richteten sich auf ihn. „Es gibt keinen erdenklichen Grund", erklärte Perry bereitwillig, „weswegen eine Zivilisation, die Waffen besitzt, ihre interstellaren Raumschiffe nicht ebenfalls mit Waffen ausrüsten sollte. Im Gegenteil, für eine waffenbesitzende Rasse ist es eine Notwendigkeit, ihre Raumschiffe ebenfalls zu bewaffnen. Denn bei welcher Gelegenheit geht man das Risiko größerer Gefahren ein als auf einer Sternenreise?"
    „Das ist logisch", gab der Arkonide zu. „Aber wer sagt, daß die Bigheads sich an dieselbe Logik halten wie wir?"
    „Niemand", bestätigte Perry lächelnd. „Aber jedesmal, wenn ich in der Vergangenheit auf eine fremde Rasse traf, war ich bestens beraten, wenn ich ihre Reaktionen nach meiner eigenen Logik vorausmaß, anstatt nach einer fremden Logik in ihren Gehirnen zu suchen und mir etwas vorzumachen." Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Ich kenne einen, der das noch besser wissen müßte als ich. Weil er nämlich ein paar Jahrtausende mehr Erfahrung hat." Atlan lachte auf. „Danke, mein Freund. Der Arkonide hat die Belehrung verdient." Bully räusperte sich ungeduldig. „Also... was tun wir?"
    „Könnten wir nicht das Schiff kapern und uns davonmachen, bevor wir überhaupt nach Kahalo kommen ?" fragte Mory. Bully lachte meckernd. Melbar Kasoms riesiger Brustkasten hob sich in ruckartigen Zuckungen, als er einen Heiterkeitsausbruch unterdrückte. Perry jedoch blieb ernst.
    „Ich habe mir das selbst überlegt", gab er zu, und Mory maß Bully mit einem vernichtenden Blick. „Wir haben nur minimale Aussichten, die Steuerorgane des Schiffes jemals gegen den Willen der Bigheads in die Hände zu bekommen. Mit dem Versuch, das Schiff zu kapern, gingen wir ein größeres Risiko ein, als wenn wir auf Kahalo landeten und uns mit den Flooths einließen." Mory sank auf ihre Liege zurück, die Augen halb geschlossen und offenbar zufrieden, daß ihr Vorschlag überhaupt diskutiert worden war. „Es bleibt uns nichts anderes übrig, als auf Kahalo eine Waffenproduktion großen Stils aus dem Boden zu stampfen", fuhr Perry fort. Rasch und zügig entwickelte er seine Gedanken. Es mußte eine Zeit gegeben haben, da die Bigheads Waffen bauten und benutzten. Vielleicht

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