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0187 - Soldaten für Kahalo

Titel: 0187 - Soldaten für Kahalo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hoch stand der Gigant von Ertrus, mit den riesig breiten Schultern wirkte er gegen den zierlichen Andre wie ein Wesen aus einer anderen Dimension. Der Mutant mußte den Kopf in den Nacken legen, wenn er Melbar ins Gesicht sehen wollte. Schweigend schritten sie den leeren Gang entlang, und Melbars Schritte ließen den Boden erzittern. Schattenlos erfüllten die Lampen an der Decke und zu beiden Seiten den Tunnel mit gelbem Licht.
    „Sie hätten sie also beinahe gehabt, wie?" fragte Melbar nach einer Weile. „Ja, natürlich", knurrte Andre gereizt. „Ich brauchte zwei Stunden, um einen Platz zu finden, an dem ich mich ungestört konzentrieren konnte. Und gerade war ich auf dem besten Wege, da kamen Sie hereingestapft und machten alles wieder zunichte." Melbar strich sich verlegen über die schmale Bahn gelbroten Haares, die sich wie ein Hahnenkamm über den sonst kahlgeschorenen Schädel zog. „Tut mir leid", sagte er mit dröhnender Stimme. „Beim nächsten Mal hängen Sie besser ein Schild ans Schott... Betreten verboten." Andre winkte ärgerlich ab.
    „Was suchen Sie überhaupt hier? Sie haben Freiwache und sollten im Bett liegen, nicht wahr?" Melbar Kasom sagte resigniert: „Was man so ein Bett nennt. Nein, ich konnte nicht schlafen. Die Vorstellung, daß ... daß sie überall um uns sind, macht mich nervös." Er sah sich hastig um, als könnte er einen von ihnen entdecken, wenn er nur schnell genug den Kopf drehte. „Sie nicht?" wollte er wissen. Andre schüttelte den Kopf. Das wuchtige Schott zu dem Raum, in dem sie sich seit dem Start von Lovely aufgehalten 'hatten, wuchs am Ende des Ganges auf. „Nein. Ich weiß, daß sie da sind. Wie sie es fertigbringen, sich vor uns zu verbergen, ist weiter nichts als ein technisches Problem." Er sah zu Melbar auf und lächelte zum erstenmal. „Und wie wir sie festnageln, ist wiederum nur eine Frage unserer Fähigkeiten."
    „Hm", brummte Melbar. „Ich wollte, ich könnte Ihnen helfen."
    Selbst wenn er nachdenklich war, klang seine Stimme immer noch wie dröhnender Donner. Das Schott öffnete sich automatisch, als sie ihm bis auf zwei Schritte nahekamen. Geräuschlos glitt es zur Seite. Dahinter lag ein kreisrunder Raum von etwa fünf Metern Durchmesser. Gegenüber gab es ein zweites Schott, das in bislang noch unbekannte Teile des fremden Schiffes führte. Der Raum selbst war völlig leer bis auf die überall angebrachten gelben Leuchtplatten und ein paar hoch unter der Decke verankerten Kästen, die keinerlei Deutung ihrer Funktion erlaubten. Ringsum verteilt, auf dem Boden hockend und die Rücken gegen die kahle Wand gelehnt, saßen vier Menschen. Drei von ihnen trugen die Dienstuniform der terranischen Raumflotte, schwere Automatenwaffen in den Gürteln. Der vierte war eine Frau, ebenfalls bewaffnet, jedoch mit der hautengen Hose-Bluse- Kombination gegen die Bekleidungsvorschriften der Flotte grob Verstoßend.
    Andre überflog die Szene mit einem kurzen Blick, als er durch das Schott trat. Einen halben Atemzug lang kam ihm die Lage so absurd und lächerlich vor, daß er ein Grinsen unterdrücken mußte.
    Hier waren sie - allesamt illustre Persönlichkeiten der galaktischen Politik, mit Ausnahme des Mädchens vielleicht, eingeschlossen in ein fremdes Raumschiff einer fremden Rasse ... und wußten sich nicht zu helfen. Der Mutant ging auf den Mann mit den kühlen, grauen Augen zu, der ihn aufmerksam musterte und die langen Beine dabei so lässig von sich streckte, als gäbe es nichts in der Welt, was ihn aus seiner Behaglich-keit aufrütteln könne. Andre blieb vor ihm stehen. Ohne daß er es wußte, straffte er sich. „Fehlschlag, Sir", meldete er. ,,Ich war auf dem besten Wege. Da kam' dieser...", er deutete über die Schulter auf Melbar Kasom, „ ...
    Elefant mir nachgestiegen und störte meine Konzentration."
    Der Mann mit den grauen Augen stand auf. Am offenen Kragen seines Uniformhemdes glänzte matt das Rangabzeichen, von dem es in der Galaxis nur ein Exemplar gab: das Abzeichen des Großadministrators. Perry Rhodan sah den Riesen von Ertrus nachdenklich an. „So ist das, wie?" fragte er halblaut. „Sie werden ins Bett geschickt, damit Sie kein Unheil anstiften können. Statt dessen wandern Sie im Schiff herum!" Melbar erwiderte den Blick ruhig. „Es ist meine Schuld, Sir", gab er zu. „Aber ich konnte nicht wissen, daß Andre..." Perry Rhodan winkte ab. „Nicht wichtig, Melbar. So groß ist die Schuld auch wieder nicht. Ich weiß, was uns fehlt,

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