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0188 - Die lebenden Toten

Titel: 0188 - Die lebenden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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man die Automatik bewegen, aus dem Getümmel herauszufliegen?" Auf den Bildschirmen waren die einzelnen Raumschiffe nicht mehr zu entwirren. Tausende standen genau in dem Sektor, den wir bei unverändertem Kurs in wenigen Minuten durchfliegen mußten. Das bedeutete, daß wir uns mit jeder Sekunde der Kernschußweite näherten. Das bedeutete außerdem Treffer über Treffer, die selbst bei der schwachen Leistungsabgabe der Blueswaffen den Schirm durchschlagen mußten.
    „Weg von hier", schrie Rhodan. „Zurück bis ins Heck. Kasom, schließen Sie die Panzerschotte." Der Terraner sprang auf, riß die auf wankenden Beinen stehende Mory mit sich und stürmte in den Aufenthaltsraum hinein. Wir kannten nur einen Teil der Kabinen und Säle, die dieses Raumschiff enthielt. Den Weg zum Maschinenraum hatten wir jedoch schon oft beschritten. Ich dachte wieder einmal an diese wundervolle Maschinerie, die trotz ihrer zierlichen Abmessungen mehr Energie zu entwickeln schien als unsere größten und modernsten Kalup-konverter.
    Mein letzter Blick auf die Bildschirme ließ mich aufstöhnen. Die Phalanx einer Flotte wuchs vor uns auf. „Keilformation als Angriffsspitze. Flügelgruppen mit überlappender Sichelstaffelung", rief Bully erregt. „Die Herrschaften haben von uns gelernt. Das ist eine gute Offensivlinie mit gleichgeschalteter, taktischer Rückzugssicherung für Fehlschlagkorrekturen."
    „Sie sollen rennen und keine raumstrategischen Vorträge halten", schrie ich ihn an.
    Kasom ließ das Zentraleschott hinter sich zugleiten. Weiter vorn durchstiegen Rhodan und Mory die Panzerschleuse zu den Mitteldecks. Ehe ich sie ebenfalls erreichte, wurde ich erneut zu Boden geworfen. Als ich die beginnenden Magenkrämpfe spürte, wußte ich, daß die undurchschaubare Schiffsautomatik im letzten Augenblick reagiert hatte. Der Raumer war wieder in den Linearraurn zwischen dem vier und fünfdimensionalen Universum eingetaucht.
    Diesmal dauerte es noch länger, bis wir uns von dem Schock erholt hatten. Ich schleppte mich zu meiner Liege hinüber, Kasom holte Mory und Rhodan. Er trug die beiden Menschen unter den Armen, als handelte es sich um Päckchen von mäßigem Gewicht.
    Das Tosen der Leistungsmeiler war so plötzlich verstummt, wie es aufgeklungen war. Jetzt hörten wir wieder das einschläfernde Säuseln des Lineartriebwerks, für dessen Konstruktionsunterlagen ich einige Jahreseinkünfte der USO geopfert hätte - wenn ich die Pläne hätte erhalten können. Wir warteten auf das Abklingen der Schmerzen. Zwischendurch erklärte Rhodan gepreßt: „Glück gehabt! Die Automatik ist nicht wegen der akuten Gefahr in die Zwischenzone gegangen, sondern nur deshalb, weil sie gerade zu diesem Zeitpunkt die notwendigen Peilimpulse aufgenommen und verarbeitet hatte. Was soll das bedeuten? Wir stehen schon im Randzonengebiet der Milchstraße. Will man uns zu einer anderen Galaxis bringen?"
    „Ob es dort wohl auch noch terranische Beobachtungskreuzer gibt?"
    Mory konnte es nicht unterlassen, Perry auf die begrenzte Macht des Imperiums nochmals aufmerksam zu machen.
    Ich lauschte auf das Singen des Triebwerks und versuchte dabei, einige Überlegungen anzustellen.
    Ließen wir die Orientierungsmanöver unberücksichtigt, so hatten wir nur eine geringfügige Zeitspanne benötigt, um die Entfernung zwischen dem galaktischen Zentrum und dieser Eastside-Zone zu überbrücken. Wenn das Triebwerk auch jetzt noch mit voller Leistung arbeitete, mußten wir in wenigen Minuten die Galaxis verlassen und in die Einöde zwischen den Sterneninseln hinausrasen. Rhodan schien sich mit ähnlichen Überlegungen auseinanderzusetzen. Ich bemerkte den Schimmer der Verzweiflung, der in seinen grauen Augen aufglomm. Bully hatte die Sachlage ebenfalls erfaßt. Melbar Kasom kümmerte sich um das Mädchen, und Andre Noir beschäftigte sich mit seinem selbstsuggestiven Training, mit dem er die Rebellion seiner Nerven rasch beseitigen konnte.
    Weder Perry noch ich erhielten Gelegenheit, unsere geheimsten Gedanken auszusprechen. Ein schrilles Läuten unterbrach die Stille. Ich schreckte zusammen.
    Eine Sekunde später wurde ich wieder von einer Welle des Schmerzes überflutet. Das Eintauchmanöver war so qualvoll, daß wir diesmal darauf verzichteten, sofort die Zentrale aufzusuchen.
    Wir wanden uns auf den Liegen. Das von Kasom geschlossene Sicherheitsschott verwehrte einen Blick auf die Bildschirme. Es war mir in diesem Moment auch gleichgültig, wo wir uns

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