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0188 - Die lebenden Toten

Titel: 0188 - Die lebenden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verzichtete auf eine Antwort. Die Theorie hatte von Anfang an einen hohen Wahrscheinlichkeitswert besessen. Der Robotraumer hatte sich zweifellos nach den Impulsen der drei Pyramiden gerichtet. Sie waren ebenfalls fünfhundert Meter hoch und besaßen einen quadratischen Grundriß. Nur hatte man auf dieser Welt lediglich drei Bauten dieser Art errichtet. Entsprechend kleiner schien auch der deutlich markierte Todeskreis zu sein. Die Pyramiden bildeten ein gleichschenkeliges Dreieck. Die Symmetrie war nicht zu verkennen.hodan überprüfte soeben seine Strahlwaffe, als der Mutant sagte: „Mentalimpulse, einander überlappend. Ich empfange viele Sinneseindrücke. In den beiden Städten müssen Millionen denkender Kreaturen leben."
    „Bigheads?" fragte ich rasch.
    „Auf keinen Fall, Sir. Deren Wellenfront kenne ich. Die hiesigen Intelligenzen denken intensiver und lebensbewußter. Keine Degenerationserscheinungen."
    „Können Sie keine genaueren Rückschlüsse auf das Gedankengut ziehen?"
    „Nein, Sir, ich bin kein Telepath. Ich empfange lediglich zahllose Gefühlsmomente, die ich erst dann entschlüsseln kann, wenn ich die Mentalität und die kulturelle Entwicklungsstufe dieser Leute kenne."
    „Fertigmachen zum Aussteigen", ordnete Rhodan an.
    Neue Energie schien ihn zu erfüllen. „Vorsicht, die Umlenkung beginnt." Das Robotschiff richtete den Bug auf und glitt mit dem flammensprühenden Heck voran auf die Hochebene zu.
    Wir traten hastig den Rückzug an. Ein mechanischer Lift brachte uns zur zweihundertfünfzig Meter tiefer liegenden Luftschleuse hinab: Beide Schotte waren bereits geöffnet.
    Ich sog vorsichtig die einströmende Luft ein. Sie war gut mit Sauerstoff angereichert, roch nach Salzwasser und den faulenden Überresten von Pflanzen und - sie war erstaunlich trocken! Das hätte ich bei dieser Vegetationsdichte nicht vermutet.
    „Ersticken werden wir jedenfalls nicht", sagte Kasom vor sich hin.
    „Erfrieren aber auch nicht", meinte Mory mit einem unglücklichen Lächeln. Auf ihrer hohen Stirn bildeten sich jetzt schon dicke Schweißperlen. Ich fühlte mich bei diesen Temperaturen wohler als die Terraner. Die drei Arkonwelten empfingen eine wesentlich höhere Durchschnittswärme als die Erde. Auch Kasom wurde von der eindringenden Hitze nicht sonderlich belästigt. Die Sonne des Planeten Ertrus war ein sehr heißer Stern.
    Je tiefer der Raumer sank, um so deutlicher konnten wir die Pyramiden sehen. Sie bestanden ebenfalls aus einem rötlich leuchtenden Metall.
    „Wenn ich wüßte, wer das erbaut hat...!" sagte Rhodan vor sich hin. Niemand antwortete. Ähnliche Fragen waren schon zu oft gestellt worden. Die Landung war kaum zu spüren. Das Schiff setzte so sanft auf, wie es nur von einer vollendeten Automatik mit feinsten Bodentastern und einer erstklassigen Synchronschaltung zu Triebwerken und Antigrav-projektoren durchgeführt werden konnte. Das Läuten ertönte wieder. Wir sahen uns zweifelnd an.
    Die Sicherheit im Innern des Walzenschiffes war fragwürdig, aber das, was uns auf dem Planeten erwartete, konnte noch gefährlicher sein. Trotzdem stand mein Entschluß fest.
    „Ich werde auf alle Fälle aussteigen!"
    Ich verfolgte mit den Blicken die ausfahrende Rolltreppe, die das Schiff anstelle eines Antigravlifts benutzte. „Wenn Ihr nach Kahalo zurückkehren wollt - bitte. Es ist anzunehmen, daß der Raumer sofort wieder auf Heimatkurs geht. Die Magenschmerzen werden allerdings durch die ununterbrochenen Linearmanöver kaum noch erträglicher werden."
    Das Läuten verstärkte sich. Rhodan hatte den Kopf lauschend erhoben. Als dann noch andere Alarmgeräte einfielen und unter uns Stromreaktoren ansprangen, stieß er Mory und Andre Noir wortlos auf die Rolltreppe hinaus, obwohl sie mit ihrem Ende noch nicht den Boden erreicht hatte.
    „Etwas stimmt hier nicht! Nun laufen Sie doch schon!" rief er.
    Das Mädchen und der Mutant sprangen die breiten Stufen hinunter. Bully folgte ihnen. Ich ging einige Schritte zurück und versuchte, die Ursache der plötzlichen Maschinengeräusche zu erkunden. Rhodan verschwand ebenfalls auf der Treppe.
    Der unregelmäßige Anlaufrhythmus schwoll zu einem Donnern an. Der Rumpf erbebte so stark, daß ich beinahe den Halt verlor.
    „Das sind Startvorbereitungen, Sir", rief mir Kasom zu. „Was ist los? Will man uns mit dem Düsenfeuer umbringen, oder sollen wir an Bord bleiben?" Ich rannte an ihm vorbei. Die Treppe hatte jetzt den Boden erreicht und begann zu rollen.

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