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0189 - Im Schatten der Ratte

0189 - Im Schatten der Ratte

Titel: 0189 - Im Schatten der Ratte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Schatten der Ratte (1 of 2)
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oder Massachusetts gingen. Alle drei Bundesstaaten grenzten an den Staat New York. Wir wussten bereits, dass die Burschen drei Polizisten erschossen und eine Ladung Waffen erbeutet hatten.
    Ein rotes Licht flackerte in der Ferne auf. Ich nahm den Fuß vom Gas. Wir stießen auf eine Straßensperre der Polizei. Unsere Ausweise verschafften uns freie Bahn. Fünf Minuten später erreichten wir die Stadtgrenze von Cornwall.
    Ich weiß nicht, wie viel Einwohner Cornwall hat, aber es sah aus, als stünden sie samt und sonders um den Stützpunkt herum. Ein Ring von Cops hielt sie in angemessener Entfernung, aber wir hatten alle Mühe uns mit dem Jaguar durch das Gewühl zu schieben.
    Ein Sergeant kontrollierte unsere Ausweise.
    »Parken Sie bitte Ihren Wagen dort, Agent«, sagte er, und zeigte uns einen Platz, auf dem schon zwei Dutzend Fahrzeuge standen.
    Transportable Scheinwerfer erhellten den Vorplatz. Außerdem verursachten die Blitzlichter der Reporter ein privates, wenn auch lautloses Gewitter.
    Phil und ich schoben uns an Streifenwagen, Geräteautos und den Fahrzeugen der Mordkommission vorbei. Ein Doppelposten wollte uns hindern, das Gebäude zu betreten, gab aber beim Anblick des FBI-Ausweises den Weg frei.
    Ein starker Scheinwerfer erhellte den Flur. In seinem grellen Licht lag eine verkrümmte, von einer Plane verdeckte Gestalt.
    Ich hielt einen vorbeieilenden Lieutenant der Staatspolizei an.
    »Wo finde ich Colonel Howard?«
    »Im zweiten Büro links!«
    Man hatte die Türen der Verwaltungsbüros geöffnet, und der Chef des Staatspolizeidistrikts Middletown, Colonel Howard, saß hinter einem Schreibtisch und leitete selbst die Aktion. Ich kannte Howard von einem früheren Fall, in dem wir gemeinsam eine Gruppe von Ausbrechern gejagt hatten, die gefährlich gewesen waren wie ein Rudel tollwütiger Hunde.
    Der Colonel war ein großer, schwerer Mann, dessen Gesicht im Zorn leicht rot anlief. Seine Untergebenen pflegten die Stimmung des Chefs an der Gesichtsfarbe abzulesen wie das Wetter an einem Barometer.
    Im Augenblick war Howard beinahe so rot wie eine gut ausgereifte Tomate. Der schmächtige Mann, der vor dem Schreibtisch saß, duckte sich.
    »So viel Trottelhaftigkeit gibt’s einfach nicht«, schnaubte der Colonel. »Ich überlege mir, ob ich Sie unter Anklage wegen Mittäterschaft stellen soll.«
    Der Schmächtige krümmte sich. »Ich habe mir einfach nichts dabei gedacht, Sir. Es kommt doch iftimer einmal vor, dass in der Nähe einer Polizeistation…«
    »Scheren Sie sich raus!«, brüllte Howard. »Mir wird übel, wenn ich Sie länger ansehen muss.«
    Der Mann rutschte vom Stuhl und wischte aus dem Zimmer. Der Colonel starrte ihm erbittert nach.
    »Solch ein Hornochse. Ein ganzes Feuerwerk wird vor seinen Ohren veranstaltet. Und er hält es nicht einmal der Mühe wert, aus dem Fenster zu sehen.«
    »Hallo, Colonel«, grüßte ich. »Wer war der Unglückliche, den Sie zu verspeisen im Begriff waren?«
    Howard winkte mit der Hand. »Hallo, Cotton! Der Knabe bewohnt das Nachbarhaus. Er hat die Schüsse gehört, aber er hat sich nicht darum gekümmert. Redet sich darauf hinaus, dass es bei einer Polizeistation immer mal knallt. Gibt’s einen Platz auf der Erde, wo es seltener knallt als bei einer Polizeistation?« Er drehte den Kopf über die Schulter und fragte seinen Adjutanten: »Noch wen zum Verhör?«
    »Nein, Sir. Bisher hat sich auf den Lautsprecheraufruf niemand gemeldet.«
    Der Colonel gab ein paar Knurrlaute von sich, die sich höchst unfein anhörten. Er stieß seinen Zeigefinger gegen mich.
    »Die Lumpen sind aus eurem Rattennest gekommen!«
    Ich setzte mich auf den Stuhl, auf dem vor ein paar Minuten der schmächtige Mann unter des Colonels Zornesblicken immer kleiner geworden war.
    »Mit Rattennest meinen Sie sicherlich New York, nicht wahr?«
    Er nickte. »Wollen Sie vielleicht behaupten, Manhattan wäre kein Rattenloch?«
    »Ansichtssache, Colonel, aber woher wollen Sie wissen, dass die Gangster aus New York kamen?«
    Er verzog sein hartes Gesicht zu einer pfiffigen Grimasse. »Einer der Gangster gab eine Meldung über einen angeblichen Überfall an den Stützpunkt. Darauf rückte der Bereitschaftswagen aus, und nur noch zwfei Männer blieben im Stützpunkt. Einer von ihnen, Sergeant Hanford, blieb am Telefon, und der arme Junge kam nicht mehr dazu, den Hörer wieder auf die Gabel zu legen. Die Verbindung wurde einseitig getrennt, und vom anderen Ende her konnten wir sie aufwickeln. Der Anruf

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