Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0190 - Die Dämonenfürsten

0190 - Die Dämonenfürsten

Titel: 0190 - Die Dämonenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Finde das Schwert!
    »Alles schön und gut«, murmelte der Druide Kerr im Selbstgespräch. »Aber wo, bei Merlins hohlem Backenzahn, soll ich das Ding suchen?«
    Wer suchet, der wird finden, steht schon seit ewigen Zeiten im Buch der Bücher, aber da gibt es auch keine Anleitung, wo die Suche begonnen werden soll.
    Byanca, die Halbgöttin und damit Gegenstück zur Bestie Damon, hatte ihm den Auftrag erteilt. Er sollte Damons verschollenes Schwert finden, und mit diesem dann den Machtausgleich herstellen.
    Er begriff Byanca immer weniger, und das konnte nicht daran liegen, daß er ein Mann und sie eine Frau war, denn mit seiner Babs kam er doch prachtvoll klar, nur nicht mit diesem Geschöpf, das aus einer anderen Welt stammte.
    Gemeinsam hatten sie Caerdamon aufgesucht, Damons künstlich geschaffenes Schloß in den Bergen von Wales. Gemeinsam waren sie in Gefangenschaft der Dämonen geraten, deren Fürst Damon geworden war. Und obgleich Damon beschlossen hatte, beide zu töten, beharrte Byanca immer noch darauf, daß es ihr möglich sein mußte, ihn umzustimmen. Sie liebte ihn und ging davon aus, daß er ihre Gefühle erwiderte, wie er, sie vor dreitausend Jahren in der anderen Welt erwidert hatte. Der Tatsache, daß Damon bei seiner unvorhergesehenen Erweckung entartet war, maß sie keine Bedeutung bei.
    Freiweillig war sie im Verließ in Caerdamon zurückgeblieben, um weiterhin Damon zu überzeugen zu versuchen. Kerr hatte sie mit ihrer Para-Kraft hinausgeschleudert und in Freiheit gesetzt, und es mußte ihr im Grunde ein Leichtes sein, selbst mit dieser Kraft zu entkommen, die Kerr bislang maßlos unterschätzt hatte. Aber sie wollte nicht!
    Und er, Kerr, durfte jetzt die Kastanien aus dem Feuer holen. Er fühlte sich im Druck, weil er wußte, daß Damon sich nicht beirren lassen würde und Byanca tötete - außer, Kerr fand zuvor das Schwert, das nach Byancas Aussagen den Machtausgleich hervorrufen mußte.
    Über ihm glitzerten die Sterne. Die dräuenden Gewitterwolken hatten sich verzogen, und jetzt stand er im nassen Gras der Wiese am Hang, dicht vor seinem Dienstwagen.
    Weit hinter ihm rauschte der Clothi mit seiner geborstenen Brücke, die auf dem Hinweg zur Burg ihnen um ein Haar zum Verhängnis geworden wäre, als die Vampire angriffen. Jetzt gab es keinen direkten Weg mehr zur Burg.
    Kerr, Inspector bei Scotland Yard und offiziell untergetaucht, weil Dämonenschergen ihn hetzten, schloß den blauen Vauxhall Cavalier auf und verwünschte sich wieder einmal, den ihm altvertrauten Wagen für diesen Trip genommen zu haben, statt ein Geländefahrzeug zu mieten. Aber nun mußte er eben sehen, wie er den Wagen auf dem schmalen Pfad, rechts und links vom Regen aufgeweichtes Land, wendete, ohne steckenzubleiben.
    Dabei befürchtete er sogar, daß die Maschine nicht ansprang, weil ein Dämon dran gedreht hatte. Aber der Zweiliter-Motor kam sofort. Die Scheinwerfer flammten auf. Kerr schaltete die Nebelleuchten ein, weil die den Boden direkt vor dem Fahrzeug noch besser ausleuchteten, und begann dann mit seinem Wendemanöver.
    Ein paarmal drehten die Räder im Schlamm durch, weil er vom schmalen Pfad heruntermußte, aber dann bekam er den Wagen doch immer noch wieder aus dem Dreck, ohne ihn schieben zu müssen, und atmete erleichtert auf, als er wieder in Fahrtrichtung stand. Er sah auf die Uhr.
    In einer halben Stunde ging die Sonne auf.
    Aber obgleich er eine hektische Nacht hinter sich hatte, die an Anstrengungen alles von ihm gefordert hatte, fühlte er sich nicht sonderlich müde.
    Langsam steuerte er den Wagen wieder in die Zivilisation zurück und mußte dabei an Byanca denken, die im Verließ zurückgeblieben war.
    Freiwillig.
    Und die Ungewißheit blieb, zu welchem Zeitpunkt Damon seine Drohung wahrmachen würde, sie zu töten. Denn darüber hatte er nichts gesagt.
    Kerr mußte das Schwert vorher finden.
    Aber wo befand es sich?
    ***
    Unterdessen begann in der anderen Welt, durch Raum und Zeit getrennt, ein Kampf auf Leben und Tod.
    Dabei war der letzte Kampf erst so kurze Zeit her!
    Nicole hatte von den Dämonenpriestern aus Aronyx den Krokodilen geopfert werden sollen! Auf Geheiß der Dämonen sollte dies geschehen, um Zamorra für seinen »Verrat« zu bestrafen. Er hatte den vorverlegten Angriffstag der Grecer gegen Rhonacon verraten, und das gefiel den Dämonen dieser Welt herzlich wenig. Über eine Vision sollte er die Hinrichtung Nicoles miterleben, als Strafaktion.
    Aber er war schneller gewesen.
    Er

Weitere Kostenlose Bücher