0193 - Panik Im Sonnensystem!
versorgt. Die Versorgung bestand darin, daß jeder einzelne Giganttransmitter über Transmitterstrahl 1000 Gigatonnen schwere Bomben erhalten konnte, um sie mittels Transformkanonen auf als feindlich erkannte Ziele im Raum abzuschießen. Im Imperium war bekannt, daß diese automatisch arbeitenden Einheiten, von denen einige hundert sogar noch die Plutobahn kreuzten, hochwertige Peilerstationen waren, aber auch Abwehrforts mit größter Kampfstärke. Und Dutchman dachte daran, daß es in der Galaxis kein Sonnensystem gab, das so geschützt war wie das Solare. Er blieb neben der Ortung für den Raumsektor 3-Grün stehen.
Nebenan lief der Datengeber. Er schlüsselte Impulse von bestimmten Giganttransmittern in Zahlenwerte und Wörter auf.
über die Bildscheibe für 3-Grün zog ein glitzernder Punkt; dieser Punkt war eins von den vielen Hunderten Raumschiffen, die zur Zeit im Solaren System ein und ausflogen. „Der letzte Großmogul fliegt ein!" hörte Henner Dutchman sagen. Es klang nicht gut; die Bezeichnung Großmogul war in diesem Zusammenhang fast schon ein Schimpfwort. „Die Flotte hat ja Gott sei Dank auch noch ein Wörtchen mitzureden!" sagte der zweite Mann an der Ortung 3-Grün. „Bande!" Henner Dutchman wußte wiederum, wer nun gemeint war. Die Nachrichten, die stündlich von der Erde einliefen, sprachen offen von unüberbrückbaren Gegensätzen zwischen den 802 Staatschefs und Administratoren, die zum Teil mit sehr großen Delegationen nach Terrania gekommen waren, um das terranische Sternenreich unter sich aufzuteilen. Selbst dem Einfältigsten mußte es in den letzten Tagen auffallen, daß in den Nachrichten der Name Julian Tifflor fehlte. Er wurde auch nicht in den vielen offiziellen Erklärungen erwähnt, die jeder Administrator oder Staatschef eines von Terranern besiedelten Planeten glaubte abgeben zu müssen. Daß Tifflor mit einem riesigen Verband schwerster Einheiten in den Raum gestartet war, hatte man ihm sogar schon als Flucht ausgelegt. „In den nächsten Tagen und Wachen erleben wir alle eine Tragödie", sagte der gedrungene Mann an der 3-Grün-Ortung’zu seinem Kameraden. „Wenn man darüber nachdenkt, könnte man heulen. Da verschwindet ein Mensch, der Perry Rhodan heißt, man erklärt ihn für tot, und im gleichen Moment bricht ein gewaltiges Sternenreich, das er allein geschaffen hat, auseinander. Männer, auf die wir Terraner vertrauten, zeigen sich jetzt als Leichenfledderer. Jeder will der Mächtigste werden; keiner denkt an das Imperium, und solche Kreaturen sind Administratoren oder Staatschefs terranischer Welten!"
„Vergiß die Flotte nicht!" warf der andere ein.
Der gedrungene Mann brauste auf. „Dann gibt’s Krieg! Wenn die Flotte ..." Der Nachrichtengeber hatte sich mit leisem Summen gemeldet. Das Summen klang so eigenartig, und sein Ton war so aufrüttelnd, daß im gesamten Kuppelsaal jedes Gespräch verstummte. über den Nachrichtengeber war die Zentralstelle auf Pluto mit dem Hauptquartier der Flotte verbunden. Es war so gut wie ausgeschlossen, daß Mitteilungen oder Befehle, die auf diesem Weg verbreitet wurden, abgehört werden konnten.
„Verschlüsselt! An Oberst Mc’Zie gerichtet!" Über Interkom wurde der Oberst benachrichtigt. Kurz darauf betrat er den Kuppelsaal. Er schob die Folie mit der verschlüsselten Mitteilung in den Dechiffrierer, nahm Einstellungen daran vor, die nur ihm bekannt waren und wartete nun auf den Klartext. Von allen Seiten blickte man ihn erwartungsvoll an, als er den Text jetzt las. Einer der Männer, die ihm am nächsten waren, hieß Henner Dutchman.
Oberst Mc’Zie blickte sich im Kreis um, erkannte Dutchman und winkte ihn heran. „Lesen Sie die Nachricht, und Sie wissen, was Sie zu tun haben." Henner Dutchman las: Hauptquartier der Flotte an Oberst MC´Zie Alle Raumer der Administratoren und Staatschefs haben Startverbot. Das Verbot bezieht sich auch auf alle Begleitschiffe. Stellen Sie die von Pluto aus versorgten Giganttransmitter so ein, daß es keinem der oben genannten Schiffe gelingen kann, das Solare System zu verlassen.
Das Hauptquartier handelt im Auftrag der Galaktischen Abwehr.
Wortlos gab Dutchman den Klartext an seinen Obersten zurück.
Der legte ihn in den Auflöser, einem kleinen Zusatzgerät am Dechiffrierer. Dutchman ging unterdessen zur Inpotronik. Er schob an einer Stelle die Verkleidung zur Seite, zog mit sicherem Griff einen Schaltsatz heraus, blickte dabei in das Innere hinein und erstarrte. Aber seine
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