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0196 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: 0196 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von den Ruhestunden noch etwas Zeit opferten, um die Geselligkeit zu pflegen oder einem Hobby nachzugehen.
    Die Blaue Garde unter dem direkten Befehl von Konta Hognar wachte außerdem darüber, daß man sich nicht zu eingehend unterhielt; besonders nicht über Dinge, die das Reich, den absoluten Gehorsam, die Giftinjektionen und die Gründe zur Verbannung auf Last Hope berührten.
    Shelo Bontlyn schlenderte durch die langen Gänge. In ihm herrschte eine eigentümliche Ruhe. Es war die Ruhe eines Mannes, der nach jahrelanger Untätigkeit endlich etwas getan hatte, was ihm sein Gerechtigkeitsempfinden, sein persönlicher Stolz und sein Hang zur Ordnung vom ersten Tage an empfohlen hatte. Shelo wich einigen Gardisten der Wachpolizei aus und schwenkte in den stillen Seitengang Nr. 14a ein.
    Dort lagen die Wohnungen der führenden Wissenschaftler und Techniker, zu denen Shelo Bpntlyn nicht gehörte, obwohl er offiziell als stellvertretender Chef der Funk und Ortungszentrale geführt wurde. Stellvertreter hatten aber kein Appartement zu beanspruchen; vor allem nicht im Sektor 14a.
    Shelo hatte ein bestimmtes Ziel. Er hatte getan, wozu ihn sein Gewissen und sein Instinkt in einer momentanen Aufwallung gezwungen hatten. Jetzt war Bontlyn am Ende seiner Künste angelangt. Die Zeitschaltuhr lief. Er konnte sie nicht mehr abstellen. Shelo zögerte. Schließlich begann er zu transpirieren.
    Ihm wurde jetzt erst bewußt, was er getan hatte. Eben noch hatte er sich über seine Ausgeglichenheit gewundert. Nun wurde er nervös. Er schaute sich vorsichtig um und klopfte gegen eine weiß lackierte Stahlschiebetür mit der Nummer 183. Dann wartete er.
    Miles Traut, 35 Jahre alt, 1,87 Meter groß, stellte die Dusche ab, blickte schulterzuckend auf den Verbrauchszähler, der schon wieder eine zu hohe Entnahme anzeigte und betrat die Heißluftkabine.
    Mit einem Handtuch fuhr er über seine kurzgeschorenen Blondhaare, tastete mit den Fingerspitzen über den Bart und beschloß, mit dem Auftragen der Entfernungscreme bis zum nächsten Wachzyklus zu warten. Miles Traut war Abteilungsleiter und Chef des Forschungslabors TU-13, dem von höchster Stelle entscheidende Bedeutung beigemessen wurde. Weshalb Traut, einer der fähigsten Ultrawaffen-Ingenieure des plophosischen Reiches, einer Giftbehandlung entgangen war, wußten außer ihm nur wenige Leute. Und diese wußten es nicht sehr genau! Traut war vorsichtiger gewesen als andere Leute. Vor allem hatte er viel schneller reagiert als beispielsweise Shelo Bontlyn.
    Als Traut bemerkt hatte, daß man im Begriff war, ihn zu einer landesverräterischen Äußerung und einer Befehlsverweigerung zu treiben, hatte er die nötigen Maßnahmen eingeleitet. Er erkannte, daß es keinen Zweck mehr hatte, sich gegen den Beschluß des Obmanns aufzulehnen.
    Also hatte Traut den Regierungspalast aufgesucht und sich freiwillig zum Einsatz auf einem Geheimstützpunkt gemeldet; alles unter dem glaubhaft hervorgebrachten Vorwand, er habe es satt, unter plophosischen Verhältnissen zu arbeiten, da man dort Jederzeit gewärtig sein müsse, von terranischen Einsatzmutanten kontrolliert zu werden.
    Man war beeindruckt gewesen. Miles Traut war nach Last Hope geflogen worden, ohne eine Giftinjektion zu erhalten.
    Infolge dieser Umstände gehörte Traut zu den wenigen Könnern, die es wagen durften, intensiver als andere Leute gegen den Obmann zu arbeiten. Traut brauchte nicht um eine Kompensationsampulle zu bangen. Dennoch mußte er vorsichtig sein. Miles befand sich seit zwei Jahren auf der Höllenwelt Last Hope, die für ihn nicht die letzte Hoffnung bedeutete. Miles arbeitete an einem Plan, der es ihm eines Tages ermöglichen sollte, diesen Planeten zu verlassen. Natürlich mit Eve Narkol, der zierlichen, dunkelhaarigen Positronik-Programmiererin, die ebenfalls zwangsweise auf die Stützpunktwelt gekommen war.
    Als Miles an Eve dachte, verzogen sich seine Lippen zu einem Lächeln. Niemand wußte von der heimlichen Verbindung zwischen den beiden Menschen. Es wäre gefährlich gewesen. Bei einem Fehlschlag seiner Pläne hätte man sowohl auf ihn als auch auf Eve Narkol einen gewissen Druck ausüben können. Auf Plophos war die Sippenverfolgung kein unbekannter Begriff!
    Miles dachte nicht daran, sich über Eve erpressen zu lassen. Es war besser, wenn die Verlobung geheimgehalten wurde. Es gab nur einen Mann, der darüber informiert war, doch er verstand zu schweigen. Sein Name war Shelo Bontlyn.
    Miles schritt in sein

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