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0196 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: 0196 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dreißig Minuten ein Ontrex-Band einlegte und die Zeitschaltuhr entsprechend justierte. Sämtliche Mitarbeiter werden in den Speisesälen versammelt sein. Jeder wird sehen und hören können, was auf dem Band gespeichert ist. Ehe die Blaue Garde abschalten kann, wozu man bekanntlich in die Funkstation gehen muß, werden die unfreiwilligen Zuhörer alles gesehen und vernommen haben, was ich auf dem Band gespeichert habe.
    Wenn der diensthabende Funker telefonisch den Befehl erhalten sollte, das Wiedergabegerät abzuschalten, wird er einen elektrischen Schlag erhalten. Die Anlage steht seit dreißig Minuten unter Spannung. Enker Holt, meine Ablösung, ist ein alter, schwerfälliger Mann. Es wird lange dauern, bis er auf die Idee kommt, den Hauptstromschalter im Nebenraum umzulegen. Vorher wird er wenigstens dreimal probieren, die Ursache des Fehlers zu entdecken. Vielleicht wird er sogar beim ersten Elektroschock bewußtlos. Aus dem Programm geht hervor, daß heute keine Propagandasendungen ablaufen sollen. Es wird also in den kommenden vierzehn Stunden niemand versuchen, das Studio zu betreten. Wenn doch, habe ich Pech gehabt. Es gab keine andere Möglichkeit, die bedeutungsvollste Nachricht der letzten Jahrzehnte allen Verbannten zugänglich zu machen. Einen mündlichen Bericht hätte mir kein Mensch geglaubt. Außerdem wäre ich schon nach der ersten Flüsterparole verhaftet worden.
    Durch meine Maßnahme wird jedermann in der gleichen Sekunde erfahren, was auf Plophos geschehen ist - in Wort und Bild. Eine größere Beweiskraft kann es nicht mehr geben."
    Shelo schwieg und biß in das schon erkaltete Brot. Miles Traut sah ihn ausdruckslos an. An seinem Körper regte sich kein Muskel.
    Er war nur etwas blaß geworden.
    Shelo brauchte nicht eingehender zu erklären, was er mit seiner Handlung eingeleitet hatte. Mües überlegte einige Augenblicke.
    „Und was ist auf Plophos geschehen? Ich nehme an, du hast eine Nachricht erhalten."
    „Erhalten und unterschlagen bis zum Abendessen. Der Obmann ist gestürzt worden. Er befindet sich auf der Flucht. Mory Abro, die Neutrali-stenführerin, ist von Perry Rhodan als vorläufige Regierungschef in eingesetzt worden. Bis zu den angekündigten Wahlen! Die Giftträger können geheilt werden. Die Terraner haben Hondros Geheimnis entdeckt. Isit Huran und Großadmiral Arnt Kesenby haben alles bestätigt."
    Shelo berichtete exakt. Er übersah auch nicht die Einzelheiten.
    Dann schwieg er und blickte Miles an, der immer noch reglos in seinem Sessel saß. Nur seine hellen Augen schienen zu glühen.
    „Ich - ich hielt es für ratsam, unseren Leuten die Nachrichten in vollem Wortlaut zu übermitteln", fügte Bontlyn zögernd hinzu. „Ich gehe jede Wette ein, daß sie von Konta Hognar unterschlagen worden wäre."
    „Obwohl er ein Giftträger ist und eine Heilung in Aussicht steht?"
    „Er ist kein gewöhnlicher Giftträger, sondern ein fünf hundertprozentiger Fanatiker, der sich durch die Injektion nicht erpreßt fühlt. Er hält Plophos, uns und vor allem den Obmann für unschlagbar. Er würde lieber sterben, ehe er die Position von Last Hope über Funk bekanntgäbe. Wenn ich in den Senderaum hätte gelangen können, wäre der Hilferuf längst abgestrahlt worden. So blieb mir aber keine andere Wahl, als das zu tun, was ich getan habe." Miles Traut stand auf. Sinnend schaute er auf den Freund hinunter. „Weltbewegende Nachrichten, Shelo! Man wird also hören und sehen können, was der Großadministrator zu sagen hat.
    Und die Folgen?" Miles Lippen verzogen sich. Etwas spöttisch musterte er den rothaarigen Techniker.
    „Die soll ich wohl ausbügeln, nicht wahr?"
    Shelo zuckte mit den Schultern. Traut schritt zum Schlafraum hinüber und entließ den Arbeitsroboter. Als die Maschine durch die Tür rollte, sagte Traut: „Hognar wird sich ausrechnen können, wer das Band in das Studio brachte. Der alte Enker Holt ist dazu niemals fähig. Man wird dich zehn Minuten nach der erfolgten Durchsage verhaften und erschießen. Bist du dir darüber im klaren?" Shelo antwortete nicht. Er war noch blasser geworden.
    Miles lachte. Seine Augen schienen immer noch in einem inneren Feuer zu glühen. „Nun gut, man wird dich nicht erschießen, weil man dich nicht mehr finden wird. Ich stelle dir meine geheime Ausrüstung zur Verfügung. Ich habe eine Schildkröte programmiert. Du kennst die geländegängigen Spezialwagen, mit denen wir gelegentlich auf Erkundungsfahrt gehen. Eine Waffe, allerdings

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