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0196 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: 0196 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wohnzimmer hinüber. Nebenan, im kleinen Schlafraum, arbeitete ein Roboter des Reinigungskommandos.
    Miles achtete nicht auf die Spezialmaschine.
    Er streifte eine saubere Kunstfaserkombination über, schloß den Kragen und drückte auf den Knopf der Versorgungsanlage.
    Sekunden später glitt sein Frühstück aus dem Rohrschacht.
    Er aß langsam und überlegte dabei das bevorstehende Experiment. Miles arbeitete zur Zeit an der Hypertronschaltung eines Wandelgenerators, mit dem materiell stabile Körper entstofflicht werden sollten.
    Die Entmaterialisierung war kein Problem. Sie erfolgte in jedem gewöhnlichen Transmitter. Schwierig war nur das Bündeln und Festhalten der überdimensionalen Energieeinheit. Aber das ließ sich auch noch erreichen. Nahezu unmöglich erschien die Abstrahlung des Kugelfeldes in der gewünschten Richtung, seine Konzentrationsballung während des überlichtschnellen Fluges und die Rematerialisierung im Zielgebiet, wo es keine transmitterähnliche Empfangsstation gab.
    Miles Traut glaubte, eine erfolgversprechende Lösung gefunden zu haben. Die Entstofflichung mußte schalttechnisch anders geregelt werden. Hier schien das Geheimnis der terranischen Transformkanone zu liegen. Die Wiederverstofflichung war erwiesenermaßen weder ein Produkt des Zufalls noch eine Folgeerscheinung einer Empfangsstation, mit deren Hilfe die Rematerialisierung überhaupt nicht problematisch gewesen wäre.
    Es schien darauf anzukommen, den Auflösungseffekt mit einer stufenlos regulierbaren Zeitschaltung zu beherrschen. Das bedingte eine Berechnung der hyperschnellen Flugzeit, nach deren Ablauf infolge eines fünfdimensionalen Katalysators eine zwangsläufige Rematerialisierung erfolgen mußte - natürlich ohne den Einsatz einer Empfangsstation.
    Miles Traut ahnte, daß er den richtigen Weg eingeschlagen hatte.
    Viel größeres Kopfzerbrechen bereitete ihm die Frage, wie er seine Entdeckung verschleiern sollte und wie er sie für seine Pläne einzusetzen hatte. Miles dachte nicht daran, dem Obmann die Transformkanone zu liefern.
    Als er mit seinen Überlegungen so weit gekommen war, wurde er durch ein Klopfen gestört. Er horchte. Sein Körper spannte sich. Es klopfte erneut, diesmal etwas lauter.
    Miles wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und sah auf die Uhr. Noch zweiunddreißig Minuten bis zum Arbeitsbeginn.
    Er mußte pünktlich sein, den Eifrigen heucheln, der es nicht erwarten konnte, wieder in seinem Labor zu stehen.
    Es klopfte ein drittes Mal. Noch lauter. Miles erhob sich. Er verzichtete darauf, den automatischen Öffner zu betätigen.
    Sekunden später schlüpfte Shelo Bontlyn durch den Türspalt.
    Miles sah rasch den Gang entlang. Es war niemand zu sehen.
    Kein Mensch dachte daran, früher als unbedingt nötig die Wohnung zu verlassen.
    Miles schloß die Tür und sicherte den Riegel. Dann lehnte er sich mit dem Rücken gegen das glatte Metall, verschränkte die Hände über der Brust und sah auf den schweratmenden Freund hinunter.
    Shelo blickte beunruhigt zu dem Arbeitsroboter hinüber.
    „Der ist ungefährlich", sagte Miles ruhig. .Außerdem besitzt er nicht den Ehrgeiz, den Grund deines Kommens zu erfahren. Hast du schon etwas gegessen?"
    Shelo wollte zu einer hastigen Erklärung ansetzen. Miles Traut winkte ab und schritt zum Wohnzimmer hinüber. Er wies auf einen Sessel. „Die Abhöranlage ist nicht in Betrieb", erklärte er mit einem bezeichnenden Lächeln. „Nimm Platz und bediene dich. Techniker erster Klasse erhalten eine ausgezeichnete Verpflegung. Nun setze dich schon."
    Shelo nahm wortlos Platz. Er transpirierte immer noch.
    Sinnend meinte der Ingenieur: „Ich traue dir genug Verstand und Selbstbeherrschung zu, um zu wissen, ob du zu einer so ungewöhnlichen Zeit kommen mußt oder nicht. Man trifft sich normalerweise - und wenn überhaupt! - nach der Arbeitsschicht. Also...?"
    Shelo legte das geröstete Weißbrot zur Seite. Die Verpflegung war wirklich hervorragend. Der Obmann gab sich alle Mühe, seine besten Leute wenigstens in der Hinsicht zufriedenzustellen.
    „Ich weiß es", erklärte Shelo mit wiederkehrender Ruhe. In Miles Gegenwart fühlte er sich sicherer. Traut strömte ein gewisses Fluidum aus. Er gehörte zu den wenigen Männern, in deren Nähe man das Gefühl hatte, es könne nichts mißlingen.
    Shelo begann übergangslos: „Beim Abendessen, also in etwa vierzehn Stunden, wird das Film-und Tonstudio zu arbeiten beginnen, weil ein Narr namens Shelo Bontlyn vor

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