Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0198 - Die letzte Bastion

Titel: 0198 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
geblieben, hatte er aber den Ausstieg nicht mehr geschafft. Und daß man ihm von der Zentrale aus das Signal zum Aussteigen gegeben hätte - das ist völlig unlogisch. Ich denke, er hat den Tod im Vakuum der anderen Todesart vorgezogen. Das beweist der offene Raumhelm."
    Picot wollte zu einer Erwiderung ansetzen. Doch er ließ es sein.
    Gegen Nome Tschatos Argumente kam er nicht an. Und schließlich: Die Wahrscheinlichkeit sprach für Tschatos Interpretation. Welchen Zweck hätten die Blues auch mit der Ausschleusung eines Mannes mit offenem Druckhelm verfolgen sollen?
    Der Roboter rutschte den Schuttkegel hinab und landete dort, wo die Grenze zwischen den Höckerbergen und der Sandwüste verlief. Einen Augenblick schien es, als wollte er dort liegenbleiben.
    Dann aber begannen seine kurzen, schaufelförmigen Vordergliedmaßen rasend schnell zu wühlen, und schon nach wenigen Sekunden war von dem seltsamen Roboter nichts mehr zu sehen.
    Die beiden Männer in den Kombinationen der Blauen Garde hatten ihre Geräte oberhalb des Schuttkegels aufgestellt. Sie saßen auf kleinen Klappstühlen und unterhielten sich halblaut.
    Leutnant Jarin verfolgte aufmerksam den Massetaster. Noch vor wenigen Sekunden hatte er die Metallplastikmasse des Roboters angezeigt. Jetzt wies er nur noch die für die Wüste typischen Elemente und Verbindungen aus. Er wandte sich zu seinem Begleiter. „Was sagt die Energieortung, Sergeant?"
    „Die Anzeige ist gleich Null." Sergeant Lubbow klopfte an die Anzeigetafel der E-Ortung. „Es rührt sich nichts, absolut nichts."
    „Nun, dann können wir den Versuch mit Variante MOLE abschließen," Er bot dem Sergeanten eine Zigarette an, dann rauchten beide Männer, während ihre Augen hinaus über die hitzeflim-mernde Wüste wanderten.
    „So!" sagte Leutnant Jarin, als er seine Zigarette zu Ende geraucht hatte. „Unser .Maulwurf müßte das Zielgebiet erreicht haben. Jetzt wollen wir sehen, wie er mit der ,Spinne' fertig wird."
    Er führte den kleinen Taschen-Telekom an die Lippen.
    „Hier Leutnant Jarin an Robot-Test;-Auswertung! Versuch mit Variante MOLE bisher befriedigend verlaufen. Schicken Sie jetzt bitte ein Exemplar der Variante SPIDER heraus, damit wir mit dem Überlebenstest beginnen können!"
    „Sie schicken die ,Spinne'", sagte er zu Lubbow. „Da bin ich gespannt, wer gewinnt. Meiner Meinung nach hat die Variante MOLE die größeren Chancen."
    Jarin schüttelte den Kopf. „Sie ist zu unbeweglich. Wetten, daß Variante SPIDER gewinnt?" Lubbow grinste.
    „Eine Wochenration Whisky!"
    „Abgemacht!"
    Sie schwiegen, als sie hinter sich das Dröhnen eines zufallenden Schotts hörten. Doch sie blickten sich nicht um, denn sie wußten, daß das Schott so vollkommen getarnt war, daß man darüber hinweglaufen konnte, ohne es zu bemerken. Dagegen war das spinnenartige Gebilde recht gut zu sehen. Es turnte auf langen, dürren Beinen behende über eine schroffe Felswand, ließ sich die letzten acht Meter einfach fallen und stürmte dann mit der Geschwindigkeit eines galoppierenden Pferdes in die Wüste hinein. Unwillkürlich schüttelte sich Jarin bei diesem Anblick. Die Robot-Variante SPIDER glich nur in der Körperform einer Spinne.
    Schon die Größe aber unterschied sie von allen bekannten Arachnoiden, und es gab noch andere Unterschiede. Sie bestand aus besonders gehärtetem Metall-Plastik. Desintegratoren zum Beispiel konnten ihr nichts anhaben, solange das Fusionskraftwerk im drei Meter langen, ovalen Spinnenleib nur genügend Energie lieferte, um die Kristallstruktur des Materials über die zerstörende Energie eines mittleren Desintegrators hinaus verstärken zu können. Gegen die thermische Energie eines Impulsstrahlers aber schützte ein neuartiges Absorberfeld, das begierig thermische Energie aufsaugte und einem Umwandler zuführte, der sie wiederum an den Kristallstruktur-Verstärker abgab. ,Über Offensiv-Waffen schien die „Spinne" nicht zu verfügen.
    Über dem SPIDER erschien jetzt eine Flugscheibe. Sie schwebte in etwa hundert Metern Höhe und hatte die Aufgabe, den bevorstehenden Kampf auf die Bildschirme der beiden Gardisten und die Schirme der Robot-Test-Aus-wertung im Innern des Stützpunktes zu übertragen. Plötzlich hielt der SPIDER an.
    Vor ihm öffnete sich die Wüste. Eine Sandfontäne schoß empor, ihr folgte ein fast durchsichtiger Feuerstrahl.
    „Der ,Maulwurf greift an!" flüsterte Lubbow erregt.
    Wieder brach ein Glutstrahl vulkanartig aus dem Boden. Diesmal

Weitere Kostenlose Bücher