056 - Der Werwolf
Horror im Film – 33
Neue Horrorfilme aus aller Welt
Diesmal ist wieder ein Bericht über die internationalen Novitäten auf dem Horrorfilm-Mark fällig. Leider bleibt den hiesigen Fans der bittere Beigeschmack, daß nur ein geringer Teil dieser Produktionen den Weg in die deutschen Kinos findet. Aber immerhin ist bei dem einen oder anderen Streifen mit deutscher Synchronisation zu rechnen, und interessant ist es auf alle Fälle, über die neuen Filme Bescheid zu wissen. Mario Bava hat die Dreharbeiten zu zwei neuen Filmen beendet. Für American International führte er Regie in BARON BLOOD mit Elke Sommer, Joseph Cotten, Massimo Girotti und Alan Collins. CURSE OF THE LIVING DEAD entstand mit Erica Blank, G. Rossi Stuart und Max Lawrence. Die beiden Horrorstars Christopher Lee und Peter Cushing sind mit Diana Dors und Georgia Brown in Peter Sasdys NOTHING BUT THE NIGHT zu bewundern. Der Film entstand nach einer Novelle von John Blackburn, die bei uns in der Krimi-Reihe „Die Mitternachtsbücher“ unter dem Titel „Nichts als schwarze Nacht“ erschienen ist. Nach den bei uns gezeigten Streifen „Junges Blut für Dracula“ und „Die sieben Pranken des Satans“ wurde der dritte Vampirfilm mit Robert Quarry fertiggestellt. Regie bei THE DEATHMASTER führte Ray Danton. Eine Horrorkomödie ist THE THING WITH TWO HEADS, mit Ray Milland in der Hauptrolle. Ebenfalls mit Ray Milland entstand NIGHTMARE PARK, ein Film von Peter Sykes. Roy Ward Baker beendete die Dreharbeiten zu VAULT OF HORROR, einer Amicus-Produktion mit Tom Baker, Michael Craig, Curd Jürgens und Terry Thomas. Eine weitere Amicus-Produktion ist AND NOW THE SCREAMING STARTS, die nach vielen Umtitelungen nun unter der Regie von Roy Baker erschienen ist. Es spielen Peter Cushing, Patrick Magee, Stephanie Beacham, lan Ogilvy und Janet Key. Ein Nachfolger des berühmten „Kabinett des Prof. Bondi“ soll laut Reklame der Film TERROR IN THE WAX-MUSEUM mit Ray Milland, John Carridine und Elsa Lanchester sein. Auch Horrorspezialist Freddie Francis hat einen neuen Film fertiggestellt. TALES THAT WITNESS MADNESS. Wie sein letzter Streifen „Geschichten aus der Gruft“ ist er in Episoden erzählt und weist ein illustres Staraufgebot auf: Kim Novak, Joan Collins, Jack Hawkins, Susy Kendall und Donald Pleasence.
Peter Newbrook stellte seinen Science Fiction-Thriller THE ASPHYX mit Robert Stephens und Alex Scott vor. Und wieder ein Film mit Peter Cushing und Christopher Lee THE CREEPING FLESH, Regie Freddie Francis.
Auch über die Pläne bei Hammer-Films ist nun einiges bekannt. So wurden 1973 noch folgende Filme fertiggestellt: THE RETURN OF THE WEREWOLF (der erste Werwolffilm seit „Der Fluch von Siniestro“, 1961). STONES OF EVIl, THE DAY THE EARTH CRAKKED OPEN, WOLFSHEAD – THE LEGEND OF ROBIN HOOD und AVICTIM OF HIS IMAGINATION.
Der britische Konkurrent von Hammer auf dem Horrorsektor, Amicus, bringt ebenfalls ein interessantes Programm. Es werden hergestellt: DEATHDAY (mit Vincent Price, Peter Cushing und Robert Quarry), THE BEAST MUST DIE, TALES FROM BEYOND GRAVE (die Fortsetzung von „Geschichten aus der Gruft“), THE HAUNT OF FEAR und THE LAST HORRORFILM.
Damit beenden wir unseren Blick in die Studios und hoffen, daß möglichst viele der hier aufgeführten Filme in Deutschland zu sehen sein werden.
Der Werwolf
Vampir Horror Roman 56
von Hivar Kelasker
Das bleiche Licht des Vollmonds lag über der Landschaft. Eine merkwürdige Stille herrschte. Kalter, schneidender Wind wehte von Osten und strich über abgeerntete Felder und die schwarzen Furchen der Äcker.
In dem nahen Dorf begann plötzlich ein Hund zu kläffen. Ein zweiter fiel heulend ein und zerrte wütend an seiner Kette. Die Nacht war erfüllt vom Jaulen und Bellen der Tiere, die auf den Bauernhöfen ringsum Wache hielten. Angst und Wut klang aus dem Gebell. Sie spürten instinktiv die Gefahr, die in der Dunkelheit lauerte.
Langsam schob sich der große, schwarze Körper des Wolfes aus dem Schatten der Bäume ins Mondlicht hinaus. Er drehte den schweren Schädel mit der spitzen Schnauze und sicherte nach allen Seiten. Seine Ohren waren aufgestellt und zitterten leicht. Die lange, schmale Zunge hing zwischen den Fangzähnen heraus, und aus dem Rachen wehte bei jedem Atemzug eine fahlweiße Wolke, die nach Raubtier, Aas und Tod roch.
Wieder wandte das starke Tier den Kopf, und in dem gespenstischen Licht wirkte es, als ob ein grausames Lächeln
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