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0198 - Die letzte Bastion

Titel: 0198 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hundert."
    „Aber ...", Major Kohol schnappte nach Luft, „... eine hundertprozentige Wahrscheinlichkeit gibt es für die Positronik überhaupt nicht. Noch nicht einmal, wenn ich ihr eins plus eins eingebe!"
    „Das machen Sie einmal dem Obmann klar", gab Trahub zurück.
    „Wir werden uns für einen Erfolg der neuen Waffe verbürgen müssen - und wehe uns, es gibt einen einzigen Versager!
    Doch Schluß mit Worten! Schalten Sie auf Kammerbeobachtung um und aktivieren Sie die Ladung!"
    Major Kohol drückte eine Schaltleiste nieder. Über der Kontrollwand der Posi-tronik leuchtete ein Bildschirm auf. Er zeigte eine quadratische Kammer, deren Wände aus reflektierendem Metall-Plastik bestanden. Genau im Mittelpunkt der Kammer schwebte - wie von Geisterhänden gehalten - eine Metallkugel mit einem Durchmesser von neun Metern. Sie nahm etwa ein Tausendstel des Kammervolumens ein.
    Major Kohol musterte die Kugel mit skeptischen Blicken.
    „Ich fürchte, die Masse ist zu groß. Wir sollten die Molkexmenge verdoppeln!"
    „Unsinn! Null-Komma-drei Milligramm genügen völlig. Ich möchte den Stützpunkt nicht in die Luft sprengen."
    Major Kohol lachte hysterisch.
    „Konzentrieren Sie sich auf Ihre Aufgabe!" sagte Oberst Trahub eisig. „Ist der Zündspeicher voll aufgeladen?"
    „Jawohl!" murmelte Kohol. „Fertig zum Zünden."
    „Zünden!" befahl Oberst Trahub.
    Kohols Stirn bedeckte sich mit feinen Schweißperlen. Er streckte die Hand nach einer roten Schaltplatte aus, holte noch einmal tief Luft, dann fuhr seine Hand nach unten.
    Irgendwo in den unsichtbaren Sektionen des Molkex-Labors wurde ein hyperenergetischer Impulsstrom freigegeben. Mit Lichtgeschwindigkeit nicht zu vergleichen, eher mit der Zeitlosigkeit einer Transition, erreichte der Impulsstrom im Augenblick der Freigabe die einen halben Kilometer vom Zündspeicher entfernte Versuchskammer.
    Zur selben Zeit schlossen Trahub und Kohol geblendet die Augen. Doch es war nicht die Wirkung des gezündeten Molkex, das dieses grelle Licht erzeugt hatte, sondern nur der zündende Impulsstoß.
    Das Molkex selbst wirkte unter dem Einfluß des hyperenergetischen Impulses völlig lautlos und unsichtbar, denn es arbeitete jetzt auf fünfdimensionaler Basis, ähnlich wie eine Gravitationsbombe.
    Das Molkex verschwand im Hyperraum - und riß dabei eine seiner Energie entsprechende Masse mit.
    Wo eben noch die stählerne Kugel geschwebt hatte, war nichts mehr als das Vakuum der Versuchskammer. Und noch mehr: Major Kohol und Oberst Trahub sahen entsetzt, daß die ersten beiden Schichten der Metallplastik-Wand fehlten. Das Molkex hatte sie mitgenommen.
    Erst nach einigen Minuten gewannen die beiden Offizier- Wissenschaftler ihre Fassung zurück.
    „Null-Komma-drei Milligramm!" stöhnte Kohol. „Niemand wird es je wagen, diese Waffe gegen einen Planeten anzuwenden. Wieviel Tonnen Molkex fassen die neuen Raketen?"
    „Siebenundzwanzig Tonnen!" Trahub stieß es in kaltem Triumph hervor. „Damit wird der Obmann die Galaxis erobern - Terra aber muß sterben!"
    Oberst Trahub dachte in diesem Augenblick nicht daran, daß auch seine Vorfahren von der Erde stammten ...
    Zehn Minuten nach dem Zeitpunkt, zu welchem Trahub dem Obmann den Erfolg des abschließenden Experiments gemeldet hatte, wurde eine Ansprache Iratio,Hondros angekündigt. Die Ansprache sollte um 6.10 Uhr Ortszeit beginnen.
    Das war recht früh. Aber man mußte wissen, daß auf Opposite die Stunde infolge der raschen Rotation des Planeten nur sechsunddreißig Minuten hatte, um den) frühen Beginn des Arbeitstages zu begreifen. Der Planet Opposite, dritter der grünen Sonne Whilor, rotierte in 14,4 Stunden einmal um seine Polachse.
    Wollte man also den Tag zu vierund-zwanzig Stunden einteilen, mußte man die Zahl der Minuten von sechzig auf sechsunddreißig kürzen. Genau das hatte die plophosische Besatzung des Stützpunktes getan.
    Zur Zeit hatten alle Leute dienstfrei - bis auf die Wachen.
    Niemand aber verließ seinen Arbeitsraum, denn überall standen oder hingen die Empfangsgeräte des Interkoms, und in wenigen Minuten würde darauf das Gesicht Ira-tio Hondros erscheinen.
    Auch im Meslab herrschte Ruhe. Tra-hub und Kohol hatten wieder auf ihren Hockern Platz genommen und starrten unbeweglich auf das bunte Pausenmuster der Gemeinschaftswelle. Ihre Züge waren wie eingefroren, und unwillkürlich nahmen sie im Sitzen Haltung an.
    Punkt 6.10 Uhr Ortszeit erlosch das bunte Muster.
    Auf allen Bildschirmen tauchte das

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