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0198 - Die letzte Bastion

Titel: 0198 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war, ließen sie für einige Minuten ihrer Freude und Begeisterung freien Lauf - und das konnte ihnen niemand verübeln. Wußten sie doch jetzt, daß die Heimat nicht mehr unerreichbar war, nicht mehr fast fünfzigtausend Jahre Fahrt entfernt. Und das Erscheinen Perry Rhodans bewies erneut, daß der Großadministrator keinen seiner Leute im Stich ließ.
    Auch die in der Zentrale anwesenden Offiziere waren von der Begeisterung erfaßt worden. Es trat jedoch sofort wieder Ruhe ein, als der Telekom zum zweitenmal ansprach. Das war in dem Augenblick, in dem die gigantische Kugel THORA einen Kilometer vor der LION zum Stillstand kam. So wenig neu der Anblick eines Superschlachtschiffes war, er verschlug den Männern der LION trotzdem den Atem. Auch ihr Schiff gehörte mit seinen fünfhundert Metern Durchmesser schon zu den Giganten des Weltraums. Doch wie jämmerlich klein nahm es sich gegen die THORA aus!
    Superschlachtschiffe hatten einen Durchmesser von anderthalb Kilometern; das sind fast dreihundert Meter mehr als die Höhe des Vesuvs! Wenn die zweitausend Männer der Besatzung in einer Reihe antreten würden, reichten sie nicht einmal von einer Innenwand des Schiffes zur anderen. Es blieben etwa fünfhundert Meter übrig. Kein Wunder, daß Neulinge nur in Begleitung erfahrener Besatzungsmitglieder im Schiff umhergehen durften.
    Der Platz war trotz der Vielfalt der Aggregate und Hangars so groß, daß die Gänge und Liftschächte wie Labyrinthe anmuteten, in denen man sich hoffnungslos verirren kann.
    Wieder erschien Perry Rhodan auf dem Bildschirm des Telekoms. Bei dieser Nähe konnte ein abhörfreier Richtkanal eingesetzt werden. Die eisgrauen Augen blickten ernst aus dem markanten, harten Gesicht. „Oberstleutnant Tschato ...?"
    Nome Tschatos Zweimeter-Gestalt erstarrte zur Säule. „Zu Befehl, Sir!"
    „Ich erwarte Sie und Ihren Ersten Neun Uhr fünfundvierzig Terra-Zeit zur Berichterstattung und Lagebesprechung."
    „Jawohl, Sir!" schnarrte Nome Tschato militärisch knapp.
    „Kommandant und Erster Offizier Neun Uhr fünfundvierzig zu Ihnen." Perry Rhodans Züge verzogen sich zu einem flüchtigen Lächeln. Dann schaltete er ab. Nome Tschato drehte sich zu Picot um und räusperte sich. „Neun Uhr fünfundvierzig - das ist in rund zehn Minuten Dan. Lassen Sie sofort eine Plattform fertig machen und vor Hangarschleuse D-III-55 bereithalten. Außerdem sollen unsere Molkex-Spezialisten dafür sorgen, daß in drei Minuten eine Probe Molkex-Extrakt von Pulsa bei der Plattform abgeliefert wird."
    Er lachte. „Ich denke, jetzt gibt es wieder Arbeit für die LION, Dan!"
    Dan Picot nahm mit undurchdringlicher Miene Haltung an. „Jawohl, Sir!" Während er zum Interkom spurtete, um Tschatos Befehle weiterzugeben, brummte er mit finsterem Gesicht vor sich hin: „Ich wette, der ,Löwe' reißt sich schon wieder um das nächste Himmelfahrtskommando !"
    Perry Rhodan ließ sich John Marshall gegenüber nieder und zündete sich, nach außen hin völlig ruhig, eine Zigarette an.
    Aber einen Mann wie Marshall konnte er über seine wahren Empfindungen nicht hinwegtäuschen.
    „Ziemlich undurchsichtig, die ganze Angelegenheit", sagte Marshall lässig. „Nicht wahr, Sir?"
    „Okay, John!" erwiderte Rhodan und beugte sich etwas über den Kartentisch. „Sie haben meine Sorgen erraten. Wissen Sie ...", er tat einen tiefen Zug und blickte scheinbar geistesabwesend den Rauchwölkchen der Zigarette hinterher, „... Captain Heintman machte den Notruf ziemlich dringend. Ich hatte allerhand erwartet, bevor wir in den Normalraum gingen. Nun jedoch sieht es so aus, als wäre überhaupt nichts geschehen," Vielleicht war Oberstleutnant Tschato ein wenig zu vorsichtig, Sir."
    Rhodan lächelte. Im Geist sah er den schwarzhäutigen Riesen vor sich. Dann schüttelte er den Kopf.
    „Ich möchte nicht gerade behaupten, Tschato wäre leichtsinnig, John. Auf gar keinen Fall aber ist er überängstlich. Wenn er Heintman zurückschickte, mußte er gewichtige Gründe dafür haben. Aber warten wir ab, bis er hier ist." Das kleine Visiphon auf dem Kartentisch schrillte. „Hier Rhodan!" Das Gesicht eines Sergeanten erschien auf der Bildscheibe.
    „Hier Hangarschleuse C-l-K, Sergeant Pimelli, Sir. Soeben ist Oberstleutnant Tschato mit dem Ersten der LION eingetroffen."
    „Danke, Sergeant. Begleiten Sie die Herren zur Zentrale!"
    Perry Rhodan schaltete das Visiphon ab und schaute auf die Uhr an seinem Handgelenk. „Pünktlich wie immer, der

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