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0198 - Wir rammten die Luftpiraten

0198 - Wir rammten die Luftpiraten

Titel: 0198 - Wir rammten die Luftpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir rammten die Luftpiraten
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Körperteile zu welcher Leiche gehören?«
    Lewis schüttelte den Kopf.
    »Die Fluggastkabine lag nicht im Zentrum der Explosion. Deshalb sind die Leichen weniger auseinandergerissen, als vielmehr zur Unkenntlichkeit verkohlt. So läßt sich die Anzahl der Toten mit Sicherheit bestimmen. Sehen Sie selbst.«
    Er ging ein paar Schritte abseits und hob eine Decke hoch. Ich will Ihnen diesen grausigen Anblick nicht beschreiben. Ich habe im Laufe der Zeit doch schon allerlei Schreckliches gesehen, und mich bringt nichts mehr so leicht aus der Fassung. Aber nun würgte es mir in der Kehle, und ich mußte einen Brechreiz niederkämpfen. Ich drehte mich schnell um.
    »Es besteht also kein Zweifel mehr, daß vier Personen fehlen. Können sie nicht in panischer Angst ohne Fallschirm aus dem Flugzeug gesprungen sein, als sie sahen, daß das Flugzeug abstürzte?« Mr. Lewis dachte kurz nach.
    »Das wäre möglich. Auf diese Idee bin ich noch gar nicht gekommen. Aber das läßt sich feststellen. Ich schicke unseren Hubschrauber los, um die Flugstrecke abzusuchen. Vielleicht kann man etwas entdecken. Die vier Leute können sich ja schließlich nicht in Luft aufgelöst haben.«
    Mr. Lewis gab seine Anweisungen. Der Hubschrauber knatterte in westlicher Richtung davon.
    In diesem Augenblick rief einer der Untersuchungsexperten, die noch immer in den Rumpftrümmern herumschnüffelten:
    »Mister Lewis, Mister Lewis, kommen Sie schnell. Ich habe eine wichtige Entdeckung gemacht!«
    Eilig liefen wir zu dem Mann. In der Tat, seine Entdeckung -war ungeheuerlich!
    Er hielt ein verbeultes, rauchgeschwärztes Stück Aluminiumblech in der Hand, das ohne jeden Zweifel die gezackten, aufgeworfenen Löcher von einigen Geschoßdurchschlägen aufwies. Unwillkürlich pfiff ich durch die Zähne.
    Sofort gingen wir daran, Zoll für Zoll des Innenraums der ehemaligen, nun völlig zerknitterten Kabine abzusuchen. Das Ergebnis war für uns alle im höchsten Grade überraschend und ließ den Absturz in total verändertem Licht erscheinen. In der Kabine mußte eine ganze Reihe von Maschinenpistolensalven abgefeuert worden sein. Wir fanden die charakteristischen Einschläge in der Trennwand zwischen Besatzungs- und Passagierraum, in den Funkgeräten. Einige Geschosse steckten noch in den Ecken des Instrumentenbretts, auch im Fußboden direkt bei der Einstiegöffnung zeigten sich mehrere Durchschüsse.
    Wenn wir auch noch nicht genau wußten, welches Drama sich in der Luft vor dem Absturz abgespielt hatte, so war doch klar, warum der Funker keinen Notruf mehr gesendet hatte und warum die Maschine führerlos abgestürzt war. Und noch etwas war nun außer jedem Zweifel:
    Nach den Crifford-Diamanten brauchte hier unter den .Flugzeugtrümmern nicht mehr gesucht zu werden!
    Die peinlich genaue Durchsuchung der Kabinenreste förderte noch einen weiteren Anhaltspunkt zutage. An den Verankerungsstreben eines Sessels, dessen Polster natürlich verbrannt waren, hingen vier ausgeglühte Karabinerhaken, die Mr. Lewis sofort als die Haken von Fallschirmreißleinen identifizierte.
    Allmählich zeichneten sich die Vorgänge in der Flugzeugkabine immer deutlicher ab. Als der Hubschrauber zurückkam und die demolierte Tür der DC-3 anbrachte, die er etwa fünf Meilen vom Absturzort entfernt im Gelände aufgefunden hatte, wußten wir ausreichend Bescheid. Vier Gangster hatten den Funker und die Piloten mit Maschinenpistolen niedergeschossen, die übrigen Insassen mit ihren Waffen in Schach gehalten, die Diamanten an sich gerissen und waren dann mit dem Fallschirm abgesprungen. Daß ein fünfter Gangster von einem Detektiv erschossen worden war und sich nun als verkohlte Leiche bei den friedlichen Opfern der Katastrophe befand, konnten wir allerdings nicht wissen; aber das war ja auch unerheblich.
    Das Verkehrsflugzeug war also einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Wissen Sie, im allgemeinen jage ich die Verbrecher mit einer gewissen nüchternen Sachlichkeit. Meist habe ich nichts persönliches gegen die Menschen, die sich außerhalb der Gesellschaft gestellt haben, weil eben diese Gesellschaft oft genug nicht unschuldig an einer Verbrecherlaufbahn ist. Aber hin und wieder treffe ich auf Ganoven, die sich wie der Satan persönlich gebärden und für die keinerlei Verständnis oder gar Mitgefühl möglich ist. Dann ergreift mich jeweils maßlose Wut. So auch hier in diesem Fall.
    Um in den Besitz der Grifford-Diamanten zu gelangen, hatten die Verbrecher einen wahrhaft

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