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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Schönheit. Er hatte hoch angesetzte, breite Backenknochen, seine Augenbrauen überwölbten in perfektem Bogen die Augen, sein Kinn war hart. Sein breiter und empfindsamer Mund war fest geschlossen, als er das Ufer betrachtete. Sein Bart und Schnurrbart waren sorgfältig geschnitten und gepflegt, die Farbe war rötlicher als die seines Haupthaares. Seine Haut hatte einen attraktiven Bronzeton. Er trug einen karmesinroten Umhang, der mit einer Saphir-Brosche zusammengehalten wurde. Er brauchte keine kostbare Kleidung, um seine noble Herkunft zu demonstrieren. Allein seine Statur und sein Selbstvertrauen brachten die Menschen zum Zittern. Für Frauen jeder Rasse und Herkunft war er eine aufregende, anziehende Erscheinung. Er war mit außergewöhnlicher Muskelkraft gesegnet, die in der Breite seiner Schultern, dem gewaltigen Umfang seiner Brust und in der Stärke seiner Oberschenkel lag. Sein Bauch war flach und hart. Seine Beine, mit denen er ohne Schwierigkeiten das harte Schlingern des Schiffes ausglich, waren gestählt von vielen Jahren auf See und vom jahrelangen Reiten, Rennen, Kämpfen und dem gesamten Leben eines Wikingers.
    Doch er war keinesfalls der typische Wikinger, denn er war ein Kind zweier Rassen, der irischen und der normannischen. Sein Vater, der große Lord der Wölfe, regierte als König in der irischen Stadt Dubhlain. Olaf, der König von Dubhlain, war früher auch ein richtiger Wikinger gewesen. Aber er hatte sich in das Land und in sein irisches Weib verliebt und er hatte einen ungewöhnlichen Friedensvertrag mit Erics Großvater geschlossen, dein großen Ard-ri oder Hoch-König von Irland. Erics Großvater mütterlicherseits, Aed Finnlaith, regierte immer noch in Tara über alle irischen Könige, und weit weg, im eisigen Norwegen, regierte der Vater von Erics Vater als Oberhaupt der Normannen. Eric hatte eine umfassende Erziehung genossen. Er hatte in großen Klöstern bei irischen Mönchen studiert, und er hatte alles über den Gott der Christen und Christus gelernt, über das Schreiben und über die Literatur. Von Mergwin, dem Druiden, hatte er gelernt, den Bäumen, dem Wald und dem Wind zuzuhören.
    Aber er war der zweite Sohn. Er war mit seinem Vater und mit seinem älteren Bruder in die Schlacht gezogen, und er liebte seine irischen Verwandten, aber er war auch genauso stolz auf seine nordische Abstammung. Auch seine nordischen Onkel hatten ihn auf viele Reisen mitgenommen, dort hatte er eine ganz andere Art der Erziehung genossen.
    Die eines Wikingers.
    Er war zivilisiert aufgezogen worden, denn viele Menschen betrachteten diese Zeit als das >golden< Zeitalter von Irland.
    Er war aber auch mit jenen Raubzügen aufgewachsen, durch deren Wildheit die Wikinger in ganz Europa und Asien und sogar in Russland berühmt geworden waren. Es gab keine besseren Navigatoren als die Normannen. Es gab auch keine wilderen Kämpfer. Und es gab keine brutaleren Männer als sie.
    Heute kam Eric nicht, um zu kämpfen. Obwohl er in seiner Jugend mit, den besten Kämpfern als Wikinger über die Meere gezogen war, hatte er auch eine andere Vorliebe kennengelernt, die für das Land.
    Eric war damals auf See geschickt worden, als er noch ein Knabe gewesen war. Er befand sich in Begleitung seines Onkels, nach dem er benannt worden war. Mit den besten Männern seines Großvaters väterlicherseits, hatte er endlose Meere, Flüsse und Landstriche überquert. Er war auf dem Dnjepr gesegelt, hatte die Tore von Konstantinopel durchschritten und hatte die Lebensgewohnheiten moslemscher Prinzen kennengelernt. Er hatte sich Wissen über verschiedene Kulturen und Völker angeeignet und hatte zahllose Frauen gehabt, die er entweder erobert oder eingetauscht hatte. Ein Wikinger zu sein war seine Lebensauffassung gewesen. Es war das, was er tat, und das, was er darstellte.
    Die Veränderung war weder schnell noch einfach gekommen. Es war eher wie das langsame Schmelzen des Schnees im Frühling gewesen, das nach und nach in sein Herz und in sein ganzes Sein eindrang.
    Es hatte an der Küste von Afrika begonnen, wo sie gegen den Kalifen von Alexandria gekämpft hatten und die Menschen gekommen waren, um mit Gold für ihr Leben und ihre Freiheit zu bezahlen.
    Sie war ein Geschenk gewesen.
    Ihr Name war Emenia, und sie wusste nichts von Boshaftigkeit und Hass. Sie hatte ihm alles über den Frieden beigebracht. Er hatte nur Gewalt gekannt, und sie hatte ihn Zärtlichkeit gelehrt. Ihr waren die meisten der exotischen Arten der

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