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Verheißene Erde

Verheißene Erde

Titel: Verheißene Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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James A. Michener
    Verheißene Erde
    Roman
    Aus dem Amerikanischen von Willy Thaler
    Knaur®
    Vollständige Taschenbuchausgabe 1991 © 1981 Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. München Titel der Originalausgabe »The Covenant« © 1980 James A. Michener
    Fünf Jahrhunderte südafrikanische Geschichte als spannendes Romangeschehen:    von    einem    der
    meistgelesenen Schriftsteller unserer Zeit liebevoll und mitreißend erzählt, detailgetreu und farbenfroh wie ein großartiges Gemälde. Wie kaum ein anderer versteht es James A. Michener, ein Land und dessen Geschichte vor den Augen seiner Leser lebendig werden zu lassen. Diesmal ist es die atemberaubende Landschaft Südafrikas, die den Hintergrund für das fesselnde Geschehen seines Romans bildet. Wir begegnen den ersten Kauffahrern aus Portugal und Holland, Siedlern aus Deutschland und England, Hugenotten und Reformierten, Händlern aus Indien, Hottentotten und Buschmännern. Michener erzählt von den Goldbergwerken der sagenumwobenen Stadt Zimbabwe, vom einträglichen Handel mit Gewürzen und Sklaven, vom »großen Treck«, den Burenkriegen und grausamen Folgen einer schändlichen Rassenpolitik. So verweben sich vor dem Auge des Lesers die verschiedenen Stränge der Handlung zu einem gigantischen Panorama dieses zugleich faszinierenden und furchtgebietenden Landes und seiner Menschen.
    James A. Michener wurde 1907 geboren; er hat seine Eltern nie kennengelernt. Schon früh entwickelte er eine Leidenschaft für die Reisen, die ihn nach dem erfolgreichen Abschluß des College um die ganze Welt führten. Mit vierzig Jahren entschloß er sich, Berufsschriftsteller zu werden. Seine Reisebilder, Erzählungen und Romane sind regelmäßig Spitzenreiter der internationalen Bestsellerlisten. Er lebt mit seiner Frau abwechselnd in Pennsylvania und Maryland.
    Statt einer Widmung
    Mr. Errol L. Uys, ein vorzüglicher Chefredakteur und Journalist, der jetzt in den Vereinigten Staaten lebt, war mir bei dem Manuskript dieses Buches überaus behilflich. Mit seinem seltenen Verständnis für sein Vaterland und dessen Bevölkerung konnte er historische und soziale Tatbestände klären, die ein Außenstehender mißverstehen könnte, sprachliche Besonderheiten korrigieren und die Richtigkeit der Unterlagen überprüfen, die schwierig zu kontrollieren waren. In zwei Jahren gemeinsamer Arbeit lasen wir das Manuskript siebenmal. Ich danke ihm für seine Hilfe.
    James A. Michener St. Michaels, Maryland Weihnachten 1979

    1. Prolog
    Es war die stille Zeit vor Sonnenaufgang an den Ufern des Sees, der einst einer der schönsten Südafrikas gewesen war. Seit fast einem Jahrzehnt hatte es nur wenig geregnet; der Boden war ausgedörrt, der Wasserstand gesunken, und das Wasser wurde immer brackiger.
    Das Flußpferdweibchen, von dem nur die Nüstern aus dem Wasser ragten, wußte instinktiv, daß es diesen Ort bald verlassen und sein Junges zu einem anderen Gewässer würde bringen müssen. Aber wohin und in welche Richtung, das konnte es nicht ergründen.
    Die Zebraherde, die regelmäßig an den See kam, trottete zögernd über das kahle, abschüssige Ufer nach unten und trank widerstrebend von dem übelriechenden Wasser. Ein Zebrahengst entfernte sich eigensinnig von den anderen und schlug mit dem Huf auf die harte Erde, um eine Quelle mit besserem Wasser zu finden. Aber es gab keine.
    Zwei Löwinnen, die erfolglos die ganze Nacht auf Jagd gewesen waren, erblickten den Einzelgänger und verständigten sich durch geheime Signale, daß sie über ihn herfallen würden, sobald die Herde den See verließ. Vorläufig lauerten sie nur im dürren, gelben Gras.
    Und dann erhob sich Lärm. Die Sonne war noch nicht am Horizont aufgetaucht, als ein Nashorn, das in seinem grotesken Panzer immer noch genauso aussah wie vor drei Millionen Jahren, zum Wasser hinabpolterte, auf der Suche nach Wurzeln, im weichen Schlamm zu wühlen begann und mit seinem kleinen Maul geräuschvoll trank.
    Als die Sonne gerade über die zwei konischen Hügel emporstieg, die sich am Ostende des Sees erhoben, kam eine
    Elenantilopenherde zur Tränke - große, majestätische Antilopen, die sich mit seltener Anmut bewegten. Als sie auftauchten, flüsterte ein kleiner brauner Mann, der die ganze Nacht im tiefen Gras verborgen gelauert hatte, ein Dankgebet: »Wenn die Elenantilopen kommen, besteht noch Hoffnung. Wenn dieses Nashorn bleibt, haben wir noch zu essen.« Gumsto war typisch für seinen Stamm:

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