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02 - Im Netz der Vergangenheit

02 - Im Netz der Vergangenheit

Titel: 02 - Im Netz der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Mühe zu begreifen, was er ihr eben erzählt hatte.
    »Tja, und bis du hier aufgekreuzt bist, war auch alles in bester Ordnung. Hättest du den Schmuck nicht gefunden und deine Nase in Dinge gesteckt, die dich nichts angehen, müsste ich mir jetzt nicht noch einmal die Hände schmutzig machen.«
    »Aber … warum hast du den Schmuck denn damals nicht gleich verschwinden lassen?«, fragte Cassy hilflos.
    »Weil ich keine Ahnung hatte, wo er war. Zwar wusste ich davon, mein Vater war so freundlich mir keine Details zu ersparen, als ich mit ihm gesprochen habe – allerdings hat er mir nie verraten, wo er seine ‚Andenken‘ aufbewahrt. Ich habe bei uns zu Hause alles auf den Kopf gestellt; dass er den Kram in eurem unbewohnten Haus versteckt hat, konnte ich leider nicht ahnen.«
    Cassy schwieg erschüttert, dann bat sie: »Jack bitte, lass mich gehen. Selbst wenn Jayden mir nicht helfen kann, er wird herausbekommen, dass du es gewesen bist, und er wird dich finden, das kann ich dir garantieren.«
    »Oh, keine Sorge, er wird nichts herausfinden. Ich habe dich am Personalbüro abgesetzt und bin danach weggefahren, weil du mir erklärt hast, dass du noch etwas besorgen wolltest und dich von Laura abholen lassen wolltest. Du warst ja schon immer so rücksichtsvoll, jeder wird überzeugt sein, dass du zu höflich warst, um mich so lange warten zu lassen – ich habe also mit deinem Verschwinden absolut nichts zu tun.«
    »Jack, wenn du mich gehen lässt, verspreche ich dir dafür zu sorgen, dass du mit einer milden Strafe davon kommst«, bat Cassy erneut. »Immerhin liegt das alles schon Jahre zurück.«
    »Tja Cousinchen, tut mir wirklich leid, aber du wirst verstehen, dass ich mich darauf nicht einlassen kann«, erklärte Jack jetzt, und auf seinem Gesicht zeichnete sich tatsächlich so etwas wie Bedauern ab. »Nimm es nicht persönlich, ich konnte dich immer gut leiden, aber darauf kann ich jetzt leider keine Rücksicht nehmen.«
    Voller Panik beobachtete Cassy, wie Jack auf sie zukam; das Messer glänzte heimtückisch in seiner Hand. Fieberhaft überlegte sie, versuchte einen Ausweg zu finden, während die Klinge ihrem Hals immer näher kam.
    »Hab keine Angst«, murmelte Jack leise, »Es wird ganz schnell gehen.«

Kapitel 34
    I nzwischen hatte Jayden sich zum Fenster geschoben, und sich in geduckter Haltung darunter postiert, bereit, die Scheibe einzuschlagen und zu schießen, falls es erforderlich sein musste. Ihm war klar, dass er damit ein großes Risiko einging, es bestand die Gefahr, dass er Cassy treffen könnte, und es gab immer noch eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Jack mit dem Messer schneller war. Doch er hatte sich entschieden, es notfalls so zu versuchen, es erschien ihm besser als tatenlos mit anzuhören, wie Jack drinnen sein Vorhaben die Tat umsetzte.
    Im gleichen Augenblick, als er hochschnellen und die Scheibe zerschlagen wollte, hielt Sam ihn zurück.
    »Jack, warte«, hörten sie Cassy drinnen mit zitternder Stimme sagen, »Ich habe noch eine letzte Bitte.«
    »Also gut, aber machs kurz«, knurrte ihr Cousin, und Jayden ließ die Hand wieder sinken.
    Während Jack sich ihr genähert hatte, war Cassys Blick auf ein paar alte Weinflaschen gefallen, die auf dem kleinen Tisch standen. In Sekundenschnelle hatte sie einen Entschluss gefasst. Wenn es ihr gelingen würde, Jack irgendwie kurz aus der Hütte zu locken, könnte sie vielleicht trotz der gefesselten Füße zum Tisch hüpfen, eine der Flaschen nehmen und ihn damit niederschlagen, wenn er wieder hereinkäme. Ihr war bewusst, dass dieser Plan kaum Aussicht auf Erfolg hatte, aber es war der einzige Ausweg, der ihr eingefallen war, und sie hatte nichts zu verlieren.
    »Kannst du mir vielleicht meine Tasche aus dem Auto holen?«, bat sie jetzt.
    Jack schnaufte genervt. »Was willst du denn damit?«
    »Ich habe ein Bild von Jayden in meinem Portemonnaie, ich hätte es gerne bei mir, wenn …« Sie stockte und schaute ihn bittend an.
    »Also gut«, gab er nach, »Ich bin ja kein Unmensch.«
    Cassy atmete kaum hörbar auf, und rutschte unmerklich auf die Kante des Bettes vor.
    Inzwischen hatten sich Sam und Jayden draußen rasch und lautlos in Richtung Tür bewegt, und sich jeder auf einer Seite davon postiert, die Waffen im Anschlag.
    »Ich bin sofort wieder da, mach keinen Unfug in der Zwischenzeit, du hast sowieso keine Chance hier wegzukommen«, betonte Jack noch einmal, und öffnete die Tür.
    Er machte einen Schritt nach draußen und hielt dann

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