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020 - A.S. der Unsichtbare

020 - A.S. der Unsichtbare

Titel: 020 - A.S. der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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    Der Zufall und ein schnelles Auto brachten Andrew Macleod in die Gegend von Beverley. Die Stadt selbst liegt am Ende einer kleinen Nebenstrecke der Eisenbahn. Sie hat eigentlich keine ersichtliche Existenzberechtigung und auch keine nennenswerten Einnahmequellen. Aber trotzdem leben die Einwohner und sind bis jetzt noch nicht verhungert. Im Gegenteil, die Besitzer der kleinen, sauberen Läden, die an der einzigen breiten und schattigen Hauptstraße liegen, scheinen gute Geschäfte zu machen. Die Bewohner des vornehmen Vororts Beverley Green geben ihnen allerdings nichts zu verdienen, denn sie besorgen ihre Einkäufe in großen Warenhäusern und kommen höchstens herein, wenn sie etwas vergessen haben und eilig benötigen.
    Andy brachte seinen großen Wagen vor dem Postgebäude zum Stehen und stieg aus. Fünf Minuten lang telefonierte er mit Scotland Yard über Alison John Wicker, der als Vieraugen-Scottie bekannt war. Diesen Spitznamen hatte der Mann erhalten, weil er eine Brille trug.
    Als der geschäftsführende Direktor des Agent Diamond Syndicate an einem Montagmorgen sein Büro betrat, entdeckte er, daß jemand in der Zwischenzeit dort gewesen war und ihm die Mühe abgenommen hatte, den großen, feuer und diebessicheren Geldschrank zu öffnen. Es war allerdings nicht der Schlüssel, sondern Thermit und ein Sauerstoffgebläse dazu verwendet worden. Dieser Einbruch sah so unzweifelhaft nach Scotties Arbeit aus, daß er ebensogut eine Quittung über die sieben gestohlenen Päckchen Brillanten hätte zurücklassen können. Alle Bahnhöfe und Überseehäfen des Landes wurden durch besondere Polizeibeamte scharf überwacht, die Fremdenlisten der Hotels und Gasthäuser wurden durchforscht und alle Polizeistationen alarmiert.
    Andy Macleod war gerade auf Urlaub gewesen. Er hatte sich mit seinen Angelgeräten und einem großen Stoß Bücher aufs Land zurückgezogen. Ganz unerwartet hatte man ihn nun aus den Ferien zurückgeholt, um die Nachforschungen nach Scottie zu leiten.
    Dr. Macleod war zuerst als Pathologe in die Dienste von Scotland Yard getreten, aber im Laufe der Zeit war ein Detektiv und Verbrecherfänger aus ihm geworden, ohne daß er selbst wußte, wie das eigentlich gekommen war. Offiziell war er jedoch immer noch Arzt und erschien bei Prozessen als Zeuge, um die Todesursache der Ermordeten zu bekunden. Inoffiziell aber nannte ihn auch der jüngste Polizist nicht Doktor, sondern nur Andy.
    »Vor drei Tagen ist er zu Fuß durch Panton Mills gekommen. Ich bin ganz sicher, daß es Scottie war«, sagte er. »Ich durchsuche nun den Landstrich von hier bis Three Lakes. Die hiesigen Polizeibeamten schwören, daß er nicht in der Nähe von Beverley sei, was heißt, daß er sich direkt vor ihrer Nase herumgetrieben hat. Es sind überhaupt Leuchten; sie fragten mich allen Ernstes, ob er denn schon wieder etwas verbrochen habe, und dabei haben sie bereits vor einer Woche den Bericht über den Einbruch mit allen Einzelheiten sowie eine genaue Personalbeschreibung Scotties erhalten.«
    In diesem Augenblick betrat eine junge Dame das Postamt. Andy betrachtete sie voller Bewunderung durch das seitliche Fenster der Telefonzelle. Anziehend - hübsch - schön? fragte er sich. Die meisten Frauen sehen in einem eleganten Kostüm am vorteilhaftesten aus. Sie war groß und schlank.
    »Ja, ich glaube«, antwortete er seinem Vorgesetzten mechanisch, denn seine Gedanken und seine Aussagen waren jetzt bei diesem Mädchen.
    Sie hob ihre Hand, und er sah einen Ring am vierten Finger ihrer linken Hand aufblitzen. Es war ein Goldreif mit eingesetzten Smaragden - oder sollten es etwa Saphire sein -, nein, er sah deutlich den meergrünen Schimmer, es waren Smaragde.
    Nachdem der geheime Teil seines Berichtes erledigt war, öffnete er die Telefonzelle ein wenig und lauschte mit einem Ohr auf den Klang ihrer Stimme.
    Sie ist wirklich außerordentlich schön, entschied er und bewunderte ihr Profil.
    Dann ereignete sich etwas Merkwürdiges. Auch sie mußte ihn beobachtet haben, während er nicht hingesehen hatte. Vielleicht fragte sie jetzt, wer er sei. Andy hatte dem mitteilsamen Postbeamten seine Karte gezeigt, um schneller mit London verbunden zu werden. Der Mann würde ihr sicher bereitwillig Auskunft geben. Andy hörte, wie das Wort Detektiv fiel. Er konnte jetzt ihr Gesicht deutlich sehen.
    »Detektiv!« Sie flüsterte nur, aber er hörte es doch und sah sie an. Sie war blaß geworden und mußte sich an der Kante des Schalterbrettes

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