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020 - A.S. der Unsichtbare

020 - A.S. der Unsichtbare

Titel: 020 - A.S. der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Und ein gelegentlicher Aufenthalt im Gefängnis vertieft das Wissen.«
    »Ich gehe jetzt in mein Zimmer, Mr. - Scottie. Ich kann Ihnen nicht genug danken. Ich werde es Mr. Macleod sagen.«
    Scottie schüttelte heftig den Kopf.
    »Das dürfen Sie unter keinen Umständen tun, das bringt ihn nur in große Verlegenheit. Meine lange Erfahrung mit Polizeibeamten hat mich zwei Dinge gelehrt - ich weiß, was sie wissen wollen und was sie nicht wissen wollen. Und es ist ein Fehler, wenn man ihnen etwas erzählt, das sie nicht wissen wollen.«
    Sicher hatte er recht. Sie war auch nicht in der Verfassung, mit ihm darüber zu streiten. Diese letzte Aufregung hatte sie vollständig die Nerven gekostet, und sie mußte jetzt allein sein, um sich zu beruhigen. An Artur Wilmot dachte sie gar nicht mehr. Er bedeutete für sie nicht mehr als die Asche, die dort im Kamin lag. »Gute Nacht - und noch vielen herzlichen Dank.« »Träumen Sie etwas Schönes«, sagte Scottie und schaute nicht eher von seinem Buch auf, als bis sie gegangen war.
    Dann nahm er sorgfältig die ganze Asche aus dem Kamin, trug sie in die Küche und vermischte sie dort in einem Glas mit Wasser. Dieses goß er aus, wusch das Glas wieder ab und trocknete es.
    Am nächsten Morgen kam ein klug aussehender Journalist mittleren Alters nach Beverley Green. Er war bei keiner bestimmten Zeitung angestellt, aber alle Blätter nahmen seine Artikel gerne, denn er war einer der tüchtigsten Reporter. Er war sehr gewissenhaft. Für ihn hatte sich alles der Wahrheit unterzuordnen. Wer auch immer beleidigt oder verletzt sein mochte und wessen Interessen gefährdet wurden, war ihm gleichgültig. Seine Methoden waren unnachsichtig und erbarmungslos. Er scheute vor nichts zurück, um die volle Wahrheit herauszubringen. Er brach jedes Versprechen mit derselben Leichtigkeit, mit der er sich ein Frühstück bestellte. Feierliche Gelöbnisse, die Quelle nicht zu verraten oder über gewisse Dinge nicht zu sprechen, gehörten bei ihm zum Handwerk. Die Mehrzahl seiner Kollegen, die in diesen Dingen ehrenhafter waren, verachteten ihn, und sie machten auch kein Geheimnis daraus. Aber sie mußten zugeben, daß er immer großen Erfolg hatte, und sie wünschten manchmal insgeheim, daß sie ebenso gewissenlos handeln könnten wie er.
    Er war ein untersetzter Mann mit etwas derben Gesichtszügen, trug eine große Brille und rauchte von morgens bis abends Zigarren. Gewöhnlich sah er etwas verdrießlich und unzufrieden aus. Aber er konnte von bezaubernder Liebenswürdigkeit sein, wenn er jemanden aushorchen wollte. Darin lag seine Macht und für sein Opfer die große Gefahr.
    Es ist eine Tatsache, daß er mit dem Bischof von Grinstead drei Stunden lang, ohne einen Fehler zu machen, über theologische Spitzfindigkeiten sprach, bis ihm der Bischof, um eine seiner Ansichten zu belegen, die bis dahin streng geheimgehaltene Geschichte des Geistlichen Stoner Jelph erzählte, der sich das Leben genommen hatte. Natürlich hatte der Bischof keinen Namen erwähnt, er nannte den Mann nur Mr. X. Aber Downer - so hieß nämlich dieser Journalist - hatte die Geschichte herausbekommen und veröffentlicht. Er nannte in seinem Bericht auch keinen Namen, aber jeder wußte, um wen es sich handelte.
    Andy war der erste, der Downer in Beverley Green ankommen sah. Er hatte ihn schon seit dem Tag des Mordes erwartet. Der Zeitungsmann wandte sich direkt an ihn.
    »Guten Morgen, Macleod. Ich hielt es für das beste, Sie aufzusuchen, bevor ich meine eigenen Nachforschungen anstelle. Ich finde immer, daß es nicht fair ist, den betreffenden Beamten nicht davon zu informieren, daß man sich selbst um die Aufdeckung des Verbrechens bemüht. Ein Berichterstatter kann auf diese Weise viel Schaden anrichten. Ich glaube, die wichtigsten Tatsachen weiß ich. Ist in den letzten Tagen noch irgend etwas Neues dazugekommen?«
    Andy bot ihm eine Zigarre an.
    »Ich freue mich, daß Sie gekommen sind, Downer, aber Sie kommen etwas spät. Neues kann ich Ihnen leider nicht mitteilen.«
    »Haben Sie wirklich gar keine neuen Anhaltspunkte? Wer ist eigentlich dieser geheimnisvolle Albert Selim, hinter dem Sie her sind? Mir kommt der Name bekannt vor, ich weiß nur nicht, wo ich ihn unterbringen soll.«
    »Das wäre eigentlich eine Geschichte für Sie, Downer.« Andy blies dicke Rauchwolken von sich und sah den Journalisten unter gesenkten Lidern hervor an. »Keiner der anderen Reporter hat die Wichtigkeit seiner Person erkannt. Es ist noch

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