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020 - A.S. der Unsichtbare

020 - A.S. der Unsichtbare

Titel: 020 - A.S. der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Haus zu unterhalten. Bis jetzt hatte ich seine monatlichen Ausgaben nicht zusammengestellt, und ich machte mir nur eine kurze Aufstellung. Die Rechnungen habe ich ihm natürlich nicht gezeigt.«
    »Es genügte, wenn sie auf dem Tisch lagen. War nicht vielleicht irgendeine ganz besondere Rechnung darunter, eine außergewöhnliche Ausgabe?«
    »Ja, über hundertdreißig Pfund. Es war keine Rechnung, sondern nur eine Notiz Merrivans, die er selbst geschrieben hatte. Stelling Bros, hundertdreißig Pfund. Ich selbst weiß nicht, was für eine Ausgabe das gewesen sein kann. Kennen Sie eine Firma Stelling?« Andy klärte ihn darüber nicht auf.
    Stelling war die größte Juwelierfirma in London, und die kurze Notiz, die der gewissenhafte Mr. Merrivan aufgeschrieben hatte, weil ihm wahrscheinlich die Rechnung verlorengegangen war, gab den Preis des großen Brillantringes an. Merrivan hatte ihn gekauft, weil er seiner Sache mit Stella schon sicher war.
    Sie waren jetzt in Hörweite von Mr. Downer angekommen, und Andy wechselte deshalb das Thema der Unterhaltung.
    »Ich bin nicht zur Leichenschau gegangen«, erklärte Downer.
    »Solche Verhandlungen langweilen mich. Ich hatte außerdem noch einiges zu erledigen. Es ist doch nichts Besonderes mehr zur Sprache gekommen?«
    »Nichts, was nicht schon bekannt wäre«, entgegnete Andy.
    Der Rechtsanwalt verabschiedete sich.
    »Ist bei der Verhandlung etwas über einen Brillantring gesagt worden, den Merrivan vier oder fünf Tage vor seinem Tod gekauft hat?« fragte Downer, indem er mit einer Gerte ins Gras schlug und sich für nichts anderes als die Vernichtung von Gänseblümchen zu interessieren schien. »Das ist wahrscheinlich derselbe Ring, der auf dem Rasen gefunden wurde. Es ist doch merkwürdig, daß der alte Merrivan einen solchen Ring kauft und ihn dann fortwirft. Es scheint fast, daß er ihn einer Frau schenkte, die aber den alten Merrivan so haßte, daß sie ihn sofort wegwarf, als sie sein Haus verließ - wir wollen einmal sagen -um elf Uhr nachts. Sie zog ihn vom Finger und schleuderte ihn fort, so weit sie nur konnte.«
    »Der Gedanke ist mir auch schon gekommen«, erwiderte Andy. »Die Frau, die unter meinem Fenster vorbeikam, könnte das getan haben.«
    Ein Schweigen folgte.
    »Aber es war doch ein Streifenbeamter am Ende der Beverley High Street«, meinte Downer nach einer Weile. »Er stand dort vor einem Haus. Ein Dienstmädchen hatte ihm eine Tasse Kaffee gebracht, und er plauderte gerade zwischen elf und halb zwölf mit ihr. Während dieser Zeit ist niemand vorbeigekommen.«
    Er schlug noch immer mit der Gerte nach den Blumen und schaute Andy nicht an.
    »Es ist ja möglich, da sie einen anderen Weg gegangen ist es gibt doch eine Abzweigung von der Straße.«
    Wiederfolgte eine Pause.
    »Eine Fahrradstreife der Polizei fuhr zehn Minuten vor elf von Hylton Cross Road ab«, begann Downer wieder in seiner monotonen Art. »Das ist das andere Ende des Weges - sie fuhr nach Beverley. Sie hat niemand gesehen, bis sie zu dem Polizisten kam, der mit dem Dienstmädchen sprach.«
    »Die ganze Sache ist sehr merkwürdig«, gab Andy zu. »Vielleicht ist sie auch wieder umgekehrt. Ich war gleich darauf zu Bett gegangen.«
    »Sie glauben, sie sei wieder zu Merrivan zurückgegangen?« Downer sah ihm jetzt voll ins Gesicht. »Nachdem sie erst den Ring weggeworfen hatte?« »Sie kann ihn doch auch verloren haben. Sie kann noch einmal die Straße abgegangen sein, um ihn zu suchen.«
    »Der Ring wurde aber dicht neben der Straße gefunden«, erwiderte Downer hartnäckig. »Entweder hat sie ihn fortgeworfen, oder sie ist nicht quer über den Rasen gegangen, wie Sie gesagt haben. Der Mittelpunkt der Rasenfläche liegt ungefähr achtzig Meter von dem Platz entfernt, wo der Ring gefunden wurde.«
    »Nein, einundachtzig Meter«, sagte Andy ernst, und Downer lachte.
    »Ich gebe ja zu, daß an der ganzen Geschichte mit der Frau nicht viel ist. Diese älteren Herren haben gewöhnlich allerhand merkwürdige Freundschaften. Wahrscheinlich war es irgendein Frauenzimmer aus Beverley.«
    Er sah den Detektiv scharf an, aber Andy zuckte nicht mit der Wimper. Dieser Mann wußte alles. Andy gab sich nicht die Mühe, darüber nachzudenken, woher er es wußte.
    »Ich glaube nicht, daß wir schlecht über Mr. Merrivan sprechen sollten. Der Mann lebte sehr vernünftig, soweit man weiß.«
    »Die Frau beging den Mord jedenfalls nicht«, sagte Downer überzeugt, »aber die Angelegenheit muß schließlich

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