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0200 - Strasse nach Andromeda

Titel: 0200 - Strasse nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich der zwei Tonnen schwere Titanenkörper in eine davonschießende Rakete. Haluter konnten auf allen vieren eine Geschwindigkeit von; 120 Kilometern pro Stunde erreichen. Dieses Tempo hielten sie mühelos fünfzehn Stunden lang durch.
    Icho Tolot kehrte nach einer Laufzeit von einer Stunde zurück. Seine Kreislauffunktionen waren in Ordnung.
    Um die Mittagszeit wurde er aus der Obhut des Arztes entlassen. Die technischen Kontrollen wurden von Robotern vorgenommen.
    Als Tolot endlich einsatzklar war, glich er einem vierarmigen, grüngekleideten Ungeheuer mit rotleuchtenden Augen, unter denen eine kaum erkennbare Nasenöffnung und ein breiter, rachenartiger Mund saßen.
    Auch die Zähne unterstrichen den monströsen Eindruck. Haluter waren Vielstoff-Verwerter. Ihr Metabolismus war nicht nur auf die Zuführung tierischer oder pflanzlicher Nahrung angewiesen. Das Konvertersystem ihres Verdauungstraktes, ebenfalls steuerbar durch die Kraft des Willens, nahm mit jedem denkbaren Grundstoff vorlieb.
    Den letzten Test unternahm Tolot nach eigenem Ermessen. Er suchte seine Vakuumkammer auf, schaltete die Temperaturregelung auf Minus 185 Grad Celsius und ließ den faltbaren Helm in die Halskrause des Spezialanzuges zurückgleiten.
    Fünf Stunden lang lebte Icho von dem Sauerstoff, der in seinem organischen Konvertersystem aus vorher aufgenommenem Felsgeröll erzeugt wurde. Eine Minimalverdichtung seiner Haut verhinderte eine Druckausdehnung seines Körpers. Die Eigenwärme wurde hundertprozentig im Körper gespeichert.
    Bei Anbruch der zweiten Nacht war Icho Tolot startklar. Sein Raumschiff tauchte über den Bergen auf und landete auf dem weiten Gelände vor seinem Haus. Außer ihm war niemand da.
    Haluter, die dem Ruf ihres wilden Blutes folgten und zur Drangwäsche auszogen, wurden niemals offiziell verabschiedet.
    Tolot nahm die beiden kranken Terraner auf seine Titanenarme und trug sie vorsichtig zu seinem Schiff hinüber. Es war ein kleines, diskusförmiges Fahrzeug mit Maschinen, wie sie noch keines Menschen Auge erblickt hatte.
    Behutsam bettete er die Menschen auf ein Schwebefeld und legte einen hochelastischen Fesselschirm über sie. Sie konnten sich begrenzt bewegen. Sie schrien immer noch. Klautos Mur hatte es nicht gewagt, den Männern ein Beruhigungsmittel zu geben.
    Tolot suchte die Zentrale auf. Von hier aus rief er die Wesen seines Volkes an. Er wußte, daß sie alle an den Bildschirmen ihrer Geräte saßen und ihn beobachteten. Der Aufbruch eines Kämpfers gehörte zu den erregendsten Ereignissen auf Halut.
    „Ich gehe", sprach Icho Tolot die vorgeschriebene Formel. „Ich gehe um zu suchen. Ich werde finden."
    Die Antwort erfolgte in der Form einer atomaren Lichterkette, die im Raum aufflammte und das Funkeln der Sterne überstrahlte. Icho Tolot atmete rascher.
    Sein Start erfolgte gegen Mitternacht. Als er den Raum erreicht hatte und die Automatik mit der Zielberechnung begann, setzte der Haluter den vorbereiteten Funkspruch ab.
    Die Sonne Haluta stand fast genau im Zentrum der Milchstraße, 51321 Lichtjahre von Terra entfernt.
    Zwischen Tolots Ziel, dem Stützpunktplaneten Opposite, und Halut lagen jedoch nur 2414 Lichtjahre.
    Niemand bestätigte den Empfang des Funkspruchs. Tolot hatte es nicht anders erwartet.
    Er lachte vor sich hin. Dabei öffnete sich sein rachenartiger Mund, und die Mahlzähne wurden erkennbar. Er benötigte sie zum Zerkleinern seiner Materienahrung.
    Als das Schiff in den Zwischenraum vordrang und mit millionenfacher Lichtgeschwindigkeit auf sein Ziel zuraste, ging Icho Tolot zu den Geretteten hinüber.
    Sie waren etwas ruhiger geworden, jedoch erfaßten sie nicht, wo sie sich befanden.
    „Eure Wissenschaftler werden euch helfen, meine Kleinen" flüsterte der Gigant. Behutsam wischte er den Schweiß von Leutnant Couls Stirn.
    Tolot, eingeschlechtlich wie alle Haluter, fühlte Mutterinstinkte in sich aufsteigen. Als er jedoch an die überraschende Kampfkraft der Terraner dachte, wandelte sich das Gefühl der Zärtlichkeit zum Stolz des Vaters. Wieder lachte der Gigant diesmal aber lauter und kräftiger. Er fuhr in seinem Selbstgespräch fort: „Deine Leute werden mich für ein Ungeheuer halten, mein kleiner. Fancan Teik hat nicht direkt gewarnt, aber seine Hinweise verrieten mir alles. Wir Haluter schätzen persönlichen Mut, Opferbereitschaft und planvolles Denken. Aber noch mehr lieben wir den Scherz und das Spiel mit den Gewalten der Natur. Ihr Terraner habt Sinn für Humor

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