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0200 - Strasse nach Andromeda

Titel: 0200 - Strasse nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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II hatten sich im Hangar eingefunden.
    Rhodan blickte in Gesichter, die von den Anstrengungen der letzten Stunden gezeichnet waren. Nur Mory sah so frisch aus, als wäre überhaupt nichts geschehen.
    Perry umarmte sie kurz. Zwischen diesen beiden Menschen genügte ein Blick zur Verständigung.
    „Also noch achtundvierzig Stunden bis zur Startbereitschaft?" wendete er sich an Chefingenieur Dr.
    Bert Hefrich. „Geht es nicht schneller?"
    „Der Tag auf Power hat dreißig Stunden, Sir. Wenn die nicht reichen, nehmen wir noch die Nacht und die Mittagspause hinzu", erklärte der „Leitende" spitzfindig.
    Rhodan nickte ernsthaft.
    „Vergessen Sie nicht die Frühstückspause. Aber im Ernst - können wir die Reparaturen nicht forcieren?"
    „Wir haben bereits alles aufgeboten, was aufgeboten werden kann", lehnte Dr. Hefrich ab.
    „Außerdem sind wir nach achtundvierzig Stunden bestenfalls bedingt flugtüchtig! Es tut mir leid, Sir."
    Rhodan wußte, daß dieser tüchtige Mann schon alles veranlaßt hatte. Es war zwecklos, noch weiter zu reden.
    „Schön, finden wir uns damit ab. Oberst Rudo - lassen Sie die Beiboote startklar machen. Stellen Sie Robotkommandos ab. Wenn uns die Auflösungsfront erreicht, ehe wir uns mit der CREST nach Süden absetzen können, müssen wir in den sauren Apfel beißen. Hauptzahlmeister...!"
    Major Curt Bernard trat vor. Sein schütteres Blondhaar war zerzaust. Kurzsichtig blinzelnd, baute er seinen stämmigen Körper vor dem Großadministrator auf. Bernards rotgeränderte Wangen zuckten.
    Wenn er eine militärische Haltung annehmen mußte, glich er stets einem verlegenen Pinguin. Er war ein unverbesserlicher Zivilist mit zwei linken Händen, wie sich der cholerische Erste Offizier einmal ausgedrückt hatte.
    Zu Bernards Eigenarten zählte überdies noch eine aufregende Belehrungssucht, die schon manchen astronautischen Offizier an den Rand der Verzweiflung gebracht hatte. Bernard versuchte stets bei Zornausbrüchen seiner Kollegen, ihr Verhalten psychologisch zu erklären. Er hatte an Bord den Spitznamen „der Spätzünder", weil er dazu neigte, charakterlich nicht ganz einwandfreie Eigenarten anderer Leute mit einer zu spät eingetretenen Pubertät zu begründen.
    „Sir...?" sagte der Hauptzahlmeister schwitzend.
    „Räumen Sie Ihre Lager aus. Nahrungsmittel aller Art, Medikamente Kleidungsstücke und was sonst noch alles zu Ihrem Versorgungsplan gehört. Stopfen Sie die Beiboote voll bis zum Rande. Wenn wir fliehen müssen, wollen wir wenigstens nicht auf alles verzichten."
    Bernard blinzelte heftiger.
    „Sir!" beschwor er Rhodan. „Sir, wenn das die Männer bemerken, kommt es zu einer Katastrophe.
    Ich denke an Meuterei. Es wäre psychologisch geschickter, die Verladung erst im letzten Augenblick durchzuführen. Verstehen Sie bitte - ich denke an eine Aufpeitschung des Selbsterhaltungstriebes; an eine Aktivierung des Willens zum Durchhalten einfach dadurch, indem wir so tun, als dächten wir nicht an die Aufgabe der CREST."
    Der unmilitärische Major ballte die Fäuste, schüttelte sie voll Überzeugungskraft und sah sich lebhaft um.
    „Spätzünder, wenn Sie nicht in einer Sekunde verschwunden sind, dann stelle ich Sie zum Geschützreinigen ab", brüllte der Erste Offizier.
    Major Curt Bernard ging. Rhodan lachte Tränen. Es war seit der Bruchlandung das erste herzhafte Gelächter, das an Bord der CREST aufklang.
    Der „Spätzünder" flüchtete durch den nächsten Verbindungsgang, hielt vorsichtig einen Fuß in das Antigravfeld eines Lifts, holte tief Luft und sprang schaudernd in die Leere des Schachtes.
    Er war - wie immer - zutiefst erleichtert, daß diese technische Einrichtung noch funktionierte.
    „Eines Tages wird der Aufzug versagen", überlegte Bernard. „Was dann? Ich werde abstürzen. Nur das nicht! Lieber die Kaulquappen ausrüsten."
    Achtzehnhundert Männer, die besten Spezialisten der Solaren Flotte, ließen sich durch diese Vorkommnisse nicht stören. Sie arbeiteten weiter an den Triebwerken.
    Nur noch wenige hundert Kilometer entfernt lohte die gelbrote Flammensäule. Der Planet Power lag im Todeskampf.
     
    ENDE

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