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0201 - Duett für Maschinenpistolen

0201 - Duett für Maschinenpistolen

Titel: 0201 - Duett für Maschinenpistolen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duett für Maschinenpistolen
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den Schlüssel haben müßte.
    Ich beugte den Kopf zu Phil und raunte ihm ins Ohr: »Versuch, ans andere Ende des Schuppens zu kommen! Vielleicht gibt es dort auch noch eine Tür! Wenn nicht, kannst du ja wieder hierherkommen.«
    »Okay«, hauchte er zurück.
    Ich wartete.
    Solange sie sich noch um den Schlüssel stritten, den keiner haben wollte, so lange hatten wir Zeit.
    Es dauerte vielleicht noch zwei Minuten, bis ich einen sagen hörte: »Verdammt, ich habe den Schlüssel doch! Ich hatte ihn oben in die Brusttasche gesteckt. Das tue ich sonst nie.«
    »Ich hab’ dir gleich gesagt, daß du ihn haben mußt! Aber du weißt ja immer alles besser! Nun mach schon! Rein in die Kiste und nichts wie weg! Bevor uns die beiden Schnüffler hier noch finden und fertigmachen! Ich habe meine letzte Kugel aus dem Magazin raus.«
    »Ich habe bestimmt noch zehn Kugeln drin. Wie kann man auch so blöd sein und das Magazin ohne Grund leerschießen? Verdammt, wo steht denn die Karre?« Ich huschte in den Schuppen hinein, spürte einen Balken, preßte mich dagegen und knipste meine Taschenlampe an.
    »Nehmt die Hände hoch und rührt euch nicht!« rief ich.
    Ich hatte sie im Lichtkegel. Sie standen zwei Schritte vor der chromblinkenden Schnauze eines alten Ford. Im ersten Augenblick der Überraschung rissen sie die Hände hoch, weil sie geblendet wurden. Dann aber warf sich einer herum und zog seine Tommy Gun durch.
    Es kamen nur zwei Kugeln heraus, und die pfiffen wirkungslos an meinem Balken vorbei. Nach der zweiten Kugel, fast zugleich mit ihr, knallte weit hinten im Schuppen Phils Revolver.
    Der Gangster stieß einen spitzen Schrei aus. Die Waffe fiel ihm aus der Hand. Er stand zwei Herzschläge lang wie erstarrt, dann sackte er langsam nach vorn.
    »Bleib stehen!« rief Phil dem anderen zu, der sich zum Wagen hin in Deckung bringen wollte.
    Er gehorchte.
    Ich ging langsam zu ihm hin. Phil kam von hinten heran.
    Wir nahmen ihm die Maschinenpistole weg.
    »Paß auf ihn auf!« sagte ich und kniete neben dem Getroffenen nieder.
    Phils Kugel war ihm schräg von rechts hinten in die Brust eingedrungen. Die Wunde blutete kaum. Aber ein Blick in das Gesicht des Mannes machte klar, daß es sich nur noch um ein paar Minuten handeln konnte. Hier würde jede Hilfe zu spät kommen.
    Ich rollte mein Jackett zusammen und schob es ihm unter den Kopf. Er quittierte es mit einem dankbaren Blick.
    »Ich will dir nichts vormachen«, sagte ich ernst. »Du wirst es nicht mehr lange machen.«
    »Ich — ich weiß«, stieß er angestrengt hervor. »Ich fühl’s ganz deutlich, wie es mir nach dem Leben greift… Verdammter Dreck…! Vielleicht hätte ich — ich mich doch nie… niemals auf so was einlassen — lassen sollen…«
    »Wie heißt du?« fragte ich.
    »Joe. Joe… Alvers… Ja…«
    »Wer ist euer Boß?«
    »Moovy — Bill Moovy…«
    »Was für ein Spiel treibt die West?«
    »Die macht — macht bei… uns mit. Durch sie haben wir auch Whisky an die Bar verkauft. Sie hat den Geschäftsführer rumgekriegt. Natürlich macht der Kerl ein dickes Geschäft dabei. Bei uns kauft er um die Hälfte billiger und kann’s trotzdem zum alten Preis verkaufen.«
    Er sprach keineswegs so fließend, wie ich es aufzeichne. Oft folgten jedem einzelnen Wort lange Pause. Als er Whisky erwähnte, wußte ich sofort, daß er auf eine Schwarzbrennerei anspielte, denn dieses dunkle Geschäft ist bei uns in den letzten Jahren wieder zu einer wahren Seuche geworden.
    »Was hat Crew für euch getan? Hank Crew?«
    »Halt’s Maul, Joe! Verpfeif doch nicht alles!« fluchte in diesem Augenblick der Gangster, den Phil bewachte.
    Ich stand auf und warf ihm einen Blick zu.
    Phil packte ihn an der Schulter und gab ihm einen Stoß. »Komm, Bruder!« sagte er dabei. »Wir stören hier ja doch nur. Komm, wir gehen ein bißchen an die Luft! Vergiß nicht, daß das ein Revolver ist, den du in deinen Rippen spürst!«
    Sie gingen hinaus.
    Ich kniete wieder neben dem Sterbenden nieder und hielt die Taschenlampe so, daß ihn der Lichtschein nicht blenden konnte. »Also, wie war das mit Crew?« fragte ich.
    »Der vermittelte uns Kunden für unseren Whisky. Und dann kam die West auf die Idee mit den Gaspatronen. Wir mußten ja lange darauf warten, aber dann klappte es doch. Hank konnte einen Karton mit fünf Patronen und das Gegenmittel besorgen. Es klappte ja großartig in Silver Spring…«
    »Wolltet ihr noch mehr Überfälle ausführen?«
    »Klar. Nächste Woche in der Stadt.

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