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0201 - Duett für Maschinenpistolen

0201 - Duett für Maschinenpistolen

Titel: 0201 - Duett für Maschinenpistolen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duett für Maschinenpistolen
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letzten Schritten steckte ich die linke Hand vor und tastete, während ich in der rechten die an sich wertlose Tommy Gun hielt.
    Ich stieß gegen einen Sattel und blieb stehen. Im selben Augenblick flammte das Licht wieder auf.
    Phil war einen halben Schritt hinter mir.
    Direkt vor juns saßen Moovy und Crane. Als sie uns entdeckten, lachte Crane und stieß seinen Boß an. »Du, Boß, sieh mal! Heute haben sie uns ausgesucht!«
    Sein Lachen klang wie das Meckern einer Ziege.
    Moovy nickte nur und lächelte dünn. »Wir wollen ihnen den Spaß nicht verderben«, sagte er. »Sonst könnte uns der Geschäftsführer böse sein. Außerdem habe ich eine Vorliebe für diese Nummer!«
    Während er tatsächlich seine Arme grinsend in die Höhe hob, warf er Crane, der es ihm nachtat, einen bedeutungsvollen Blick zu.
    Ich verstand ihn schon. Natürlich hatte er darauf angespielt, daß seine beiden Bandenmitglieder uns ja vorhin mit genau diesem Trick hinausgelockt hatten.
    »Kommt raus!« stieß ich dumpf unter meiner Maske hervor.
    Sie standen artig auf und kamen aus der Nische zum Vorschein.
    Ich sah, daß Phil sich Mühe gab, die Sache stilecht zu machen. Er schwenkte hinter mir seine Tommy Gun immer im Halbkreis, als ob er verhindern wollte, daß jemand von den Gästen unseren Opfern zu Hilfe käme.
    Einige Frauen lachten schrill. Sie fanden die Szene offenbar sehr hübsch.
    Als Moovy dicht vor mir stand, zog ich einen Augenblick meine Maske herunter, so daß er mein Gesicht sehen konnte. Der Schreck fuhr ihm durch alle Glieder.
    »Keine Dummheiten, ihr beiden!« warnte ich. »Laßt die Arme schön oben und geht langsam vor uns her zum Ausgang! Wer eine verdächtige Bewegung macht, darf sich nicht darüber wundern, wenn ihm sechs Unzen Blei in die Rippen fahren.«
    »Verdammt«, murmelte Moovy, der sichtlich blaß geworden war.
    Crane schien die Situation noch nicht zu verstehen. Er streckte die Arme an seinen unrasierten Wangen vorbei nach oben und fragte verständnislos: »Stimmt was nicht, Boß?«
    »Halt’s Maul und komm!« fuhr ihn Moovy an.
    Gehorsam marschierten sie langsam vor uns her.
    Ich ließ sie nicht aus den Augen. Phil kam uns rückwärts gehend nach, indem er noch immer so tat, als wolle er das Eingreifen anderer verhindern.
    Wir mußten an der Theke vorbei, ob wir wollten oder nicht. Schon als wir noch fünf Schritte von ihr entfernt waren, sah ich May West ins Auge. Sie stand da, hielt ein Sektglas in der Hand und sah unserem Aufzug mit gerunzelter Stirn entgegen. Daß dieser Teil der Aktion bereits nicht mehr die Nummer der beiden Riccis war, mußte sie wissen. Schließlich sah sie die Nummer jede Nacht. Es fragte sich nur, welche Folgerungen sie zog. Das hatten wir nicht einkalkulieren können.
    Langsam setzte Moovy Fuß vor Fuß. Crane ging im selben Tempo neben ihm her. Er verstand das Ganze nicht, aber er wagte nicht, den Chef noch einmal zu fragen, nachdem er beim erstenmal so abgekanzelt worden war.
    Wir kamen auf die Höhe der Theke. Die West machte einen Schritt nach vorn, bis die Brüstung der hohen Bar sie aufhielt. Unendlich langsam setzte sie das Sektglas ab. Ich sah es aus den Augenwinkeln.
    Was würde sie tun?
    Ich fühlte, wie meine Hände auf den Innenseiten feucht vor Schweiß wurden. Moovy und Crane gingen noch immer langsam vor mir her. Jetzt waren wir bei der großen Schwingtür angekommen, die die Bar vom Vorraum trennte.
    Moovy hob den Fuß, damit er die Tür aufschieben konnte.
    Und da geschah es.
    »Hau ab, Bill!« gellte die schrille Stimme von May West. »Die Tommy Guns sind ja gar nicht geladen!«
    Sie mußte erkannt haben, daß es die Waffen der beiden Artisten waren.
    Ich wollte den Arm ausstrecken und Moovy ins Genick fassen. Da peitschte etwas mit einem trockenen Knall auf. Heiß und sirrend zischte etwas wie ein bösartiges Insekt dicht vor meiner Nase vorbei.
    Ich warf mich herum.
    May West hatte den Durchgang zur Bar hochgeklappt und kam hinter der Theke hervor. Sie hielt einen Derringer in der Hand, eins von den kleinen Biestern, die so lächerlich aussehen und aus kurzer Entfernung doch so wirksam sein können wie eine schwere Feuerwaffe.
    Phil warf sich mit einem Satz nach rechts an die Bar. Mir blieb nur der Sprung nach links hinter eine Dekoration aus Bambusstangen, die mit allerlei Grünzeug behängen waren. Auf dem glatten Parkett rutschte ich aus und krachte der Länge nach gegen einen dieser verdammten Balken, an denen sie ihre Sättel und Pferdehalfter

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