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0203 - Die Geisterfrau

0203 - Die Geisterfrau

Titel: 0203 - Die Geisterfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sollte hinter dem mörderischen Spuk stecken? Plötzlich zweifelte er wieder daran, obgleich er mit eigenen Augen gesehen hatte, wie das Amulett Patrick entgegenschwebte – ein Trick, den sonst nur Zamorra beherrschte, weil das Amulett eine parapsychische Bindung an ihn besaß und sich nicht einmal von festen Wänden aufhalten ließ, die es einfach durchquerte.
    Aber welche Rolle spielte Patrick dann, der mit diesem Trick eindeutig telekinetische Fähigkeiten gezeigt hatte?
    An der Treppe stoppten die drei Männer. Wollten sie ihn nach unten bringen? Zu den Kellerräumen?
    Die Folterkammer! durchfuhr es Zamorra. In der konnte man einen Menschen wunderbar gefangenhalten oder auch unauffällig umbringen, weil die Wände so dick waren, daß sie jeden Schrei schluckten.
    »Aber ohne mich«, murmelte er, wirbelte herum und machte mit seinen drei Wächtern kurzen Prozeß. Diesmal wußte er, daß einer von ihnen Karateka war, und konnte sich darauf einstellen.
    Als er fertig war, klatschte er sich imaginären Staub von den Händen und sah sich um. Was war jetzt zu tun?
    Patrick, der Butler!
    Zamorra verzichtete darauf, das Amulett wieder zu sich zurückzurufen. Viel einfacher war es, sich von ihm den Weg zeigen zu lassen.
    Er lauschte mit offenen Sinnen. Auch wenn das Amulett es wieder einmal fertigbrachte zu versagen, konnte er seinen Standort feststellen.
    Unwillkürlich grinste er, als er fündig wurde, aber es war ein bitteres Grinsen.
    Der Parapsychologe spurtete los, ließ sich von den kaum wahrnehmbaren Schwingungen leiten, die er mit seinen schwach ausgeprägten Para-Fähigkeiten ortete.
    Nach oben!
    Über den Gang!
    In Bills Arbeitsklause hielt der Kerl sich auf und hatte das Amulett noch immer bei sich!
    Zamorras Schritte waren auf dem Teppich nicht zu hören. Er trug Schuhe mit weichen Sohlen, und der Teppich dämpfte auch die letzten Geräusche. In der offenen Tür sah er den Rücken des Butlers auftauchen. Patrick blieb stehen und hob den Arm.
    Da war Zamorra hinter ihm.
    Er gab Patrick keine Chance und schickte ihn mit einem Handkantenschlag zu Boden, als der Butler schoß.
    ***
    »So, mein Freund«, knurrte er, als Patrick die Augen wieder öffnete. Zamorra hatte sich erst gar nicht bemüht, ihn vom Boden zu heben und auf einen der Stühle zu hieven. Patrick richtete sich langsam auf und fuhr mit der Hand leicht massierend zu seinem schmerzenden Nacken.
    »Und jetzt raus mit der Sprache. Wie schaffen Sie es, den Spuk zu aktivieren?«
    Patrick lachte spöttisch. »Ich? Sie fantasieren, Professor!« Zamorras Hand spielte mit dem Amulett, das vor ihm auf dem Schreibtisch lag. Umhängen konnte er es sich vorläufig nicht, weil die Silberkette zerrissen war. Aber neben dem Amulett lagen auch die Strahlwaffe und das Buch, das angesengt war. Der sonnenhelle Blitz hatte es noch berührt, aber nicht mehr in Brand setzen und vernichten können.
    »Sie können ruhig zugeben, daß Sie übernatürliche Kräfte besitzen, Patrick. Den Trick, das Amulett zu ihnen schweben zu lassen, macht Ihnen so schnell keiner nach!«
    Patrick kam langsam in die Höhe und bewegte sich dabei so steif und würdevoll, wie es einem Butler geziemt. Zamorras linke Hand glitt über das angesengte Buch und fand die Markierung.
    »Warum wollten Sie das Buch zerstrahlen, Patrick?«
    Zufrieden sah er den Butler erblassen und klappte die Markierung auf. Patricks Haltung spannte sich. Es sah so aus, als wolle der Butler Zamorra anspringen.
    »Vorsicht!« warnte der Parapsychologe und richtete den Blaster auf Patrick. Der Mann entspannte sich wieder, aber seine Augen funkelten böse. Nur das magische Leuchten, das Zamorra vorhin in ihnen gesehen hatte, als Patrick ihm das Amulett entwendete, glomm nicht wieder auf. Hing damit Patricks Para-Können zusammen? Wenn ja, war Zamorra im Moment vor diesem sicher.
    Der Meister des Übersinnlichen überflog die Zeilen, in denen rot markierte Namen auftauchten. Er entsann sich, daß er diesen Text vorhin schon überflogen hatte, aber das altertümlich abgefaßte Englisch hatte ihm da nichts gesagt.
    Jetzt aber um so mehr!
    Er gestattete sich ein knappes Auflachen.
    »Deshalb wollten Sie das Buch zu Asche umwandeln, Patrick? Nur, weil Bill Fleming fündig geworden ist und Sir Winston tatsächlich einer unehelichen Seitenlinie Uther Pendragons entstammt? Deshalb, Patrick? Das verstehe ich nicht…«
    »Sie verstehen vieles nicht, Professor«, behauptete Patrick knurrend.
    »Aber Sie werden mir dabei helfen, es zu

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