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0203 - Die Geisterfrau

0203 - Die Geisterfrau

Titel: 0203 - Die Geisterfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verstehen«, verlangte Zamorra. Er erhob sich und klappte das Buch wieder zu. Im gleichen Moment sah er die Erleichterung in Patricks Augen aufblitzen.
    Vorsicht! durchzuckte es ihn. Du hast etwas übersehen!
    Patricks Augen glühten wieder auf! Und Zamorra mit seinen schwachen eigenen Para-Kräften hörte diesmal den Ruf mehr als deutlich.
    Patrick rief den Spuk!
    Und das Spukphänomen kam ihm zu Hilfe!
    ***
    Zamorra wirbelte herum und sah, wie etwas, das er nicht näher erkennen konnte, im Raum materialisierte. Es war unsichtbar, und er sah es nur mit seinem schwachen Para-Können.
    Ohne zu überlegen, drückte er den Kontakt seines Blasters. Häßlich zischend ging der Strahl durch die Erscheinungen hindurch, die jetzt aber schwach zu leuchten begannen, und fraß sich auf der anderen Seite in massives Gestein.
    Zamorra wich zurück, als er sah, die Erscheinungen mit dem Blaster nicht vernichten zu können. Zu spät achtete er auf Patrick, der seine winzige Chance blitzschnell nutzte. Seine Faust flog heran. Zamorras Kopf wurde herumgeschleudert. Der Parapsychologe stürzte gegen den Tisch, riß ihn um. Bücher rutschten zu Boden. Unsichtbare Hände packten nach ihm. Im gleichen Moment flammte es grünlich um ihn auf.
    Das Amulett griff ein und baute die schützende Abwehrsphäre um Zamorra auf, die ihm schon oftmals das Leben gerettet hatte. Aber wie laut es dabei aufschrillte!
    War es wirklich so schwach und befand sich am Ende seiner Leistungskraft?
    Das hat mir gerade noch gefehlt! durchfuhr es Zamorra, der sich seine ständigen Auseinandersetzungen mit den Mächten des Bösen und der Schwarzen Familie ohne das Amulett kaum noch vorstellen konnte. Aber jetzt war der grünlich wabernde Lichtschirm noch da, der ihn wie eine zweite Haut einhüllte und den zugreifenden Spuk-Schemen Widerstand entgegensetzte.
    Patricks höhnisches Grinsen gefror zur Maske.
    Und im nächsten Moment wurde Zamorra in eine andere Dimension abgestrahlt!
    ***
    Er wußte sofort, was geschehen war und aus welchem Grund. Mit der Kraft, die ihnen ein unbegreifliches Wesen verlieh, hatten die Spukschemen versucht, Zamorra zu vernichten, aber an dem grünlich wabernden Schirmfeld, das das Amulett erzeugte, waren ihre Kräfte abgeglitten.
    Aber sie hatten ausgereicht, dennoch etwas zu bewirken. Den entfesselten Gewalten entsprechend durfte Zamorra nicht länger existieren. Und so wurde er in seinem Schirmfeld, das ihn umgab wie eine schützende Schale, in eine andere Existenzebene geschleudert.
    Die wiederum spie ihn sofort aus, weil er in ihr ein Fremdkörper war!
    Und er wurde genau dort wieder stofflich, wo die Kraft der unheimlichen Spukschemen ihren Ausgangspunkt besaßen!
    Innerhalb der Burg kam Zamorra wieder im normalen Universum an und wußte nicht, daß er die Reise nicht allein gemacht hatte.
    Knapp einen Meter hinter ihm wurde Patrick wieder existent. Die Spukschemen hatten ihn auf spontan geäußerten Wunsch mitgenommen!
    Zamorra taumelte einige Schritte vorwärts. Das grüne Schirmfeld, das ihn einhüllte, erlosch nicht. Der Parapsychologe sah sich irritiert um.
    Und wieder ertönte das höhnische Kichern, das er inzwischen schon so gut kannte!
    ***
    Das Bild war grotesk. In einem kleinen Salon, den Zamorra bisher nur von der Rundführung des Lords am Vormittag her kannte und den er bei den Mahlzeiten nicht benutzt gesehen hatte, war er angekommen. Aber er war nicht allein!
    An einem kleinen, runden Tisch saßen Mylord und Mylady und genossen ihren Tee. Die Wände wurden von Ahnenporträts geziert, und aus einem heraus reichte der bis ins Wahnsinnige verlängerte Arm eines Abgebildeten und schenkte Mylady gerade nach.
    Aber Lord und Lady Pendrake sahen nicht so aus, wie Zamorra sie kannte. Mit ihrem Aussehen setzten sie allem die Krone auf.
    Skelette!
    Skelette, die vollständig angekleidet waren und mit ihrer Kleidung keinen Zweifel darüber aufkommen ließen, um wen es sich bei ihnen handelte.
    Und Mylady hatte bei Zamorras Erscheinen leicht den grotesken Schädel gedreht und gab das grausame Kichern von sich.
    Nicole hatte recht – und doch nur zum Teil! durchfuhr es Zamorra. Die alte Dame ist tatsächlich für den Spuk verantwortlich! Aber auch der Lord!
    Hatte sie seine Gedanken gelesen?
    Ganz drehte sie sich ihm jetzt zu, und mit ihrem Skelettgebiß grinste sie ihn an. »Nein, Zamorra«, kicherte sie, »Winston hat mit dem Spuk nichts zu tun, obgleich er die Schlüsselfigur ist…«
    »Er? Schlüsselfigur?« stieß Zamorra

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