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Die Erbsünde

Titel: Die Erbsünde
Autoren: Barnard Christiaan
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Christiaan Barnard
     
    Die Erbsünde
     
    Inhaltsangabe
    Der hier vorliegende Roman ›Die Erbsünde‹ birgt eine besondere Überraschung. Er erbringt den Beweis, daß Christiaan Barnard, der erste Mensch, dem es durch eine sensationelle Operation in Südafrika gelang, ein menschliches Herz zu verpflanzen, nicht nur ein hervorragender Chirurg war, sondern auch ein ausgezeichneter, mutig heiße Eisen anpackender Schriftsteller, der seine Leserschaft von Zeile zu Zeile in seinen Bann zu ziehen versteht. Wir sind in Südafrika, in einem Land, wo es zum Beispiel vor gar nicht allzu langer Zeit als Skandal empfunden wurde, einen weißen Toten zu sezieren, wenn farbige Studenten im Hörsaal waren. Das Problem der Rassentrennung belastet auch Deon Van der Riet und Philip Davids. Beide sind auf der Farm der Van der Riets aufgewachsen, beide haben zusammen Medizin studiert, beide haben dann den Doktor gemacht. Aber Philip ist dunkelhäutiger Mischling.
    Aus ihrer Liebe zu Elizabeth, einer außergewöhnlich faszinierenden Frau, und ihrem unbändigen Drang, erfolgreich zu sein und berühmt zu werden, entwickelt sich zwischen den Jugendfreunden eine von rasender Eifersucht genährte, unterschwellige Feindschaft. Sie erreicht ihren Höhepunkt, als der alte Van der Riet auf seinem Sterbebett nach Philip verlangt: »Flip soll kommen. Mein Sohn.« Deons und Philips Wege trennen sich. Jedem gelingt es, sich zu einer medizinischen Kapazität emporzuarbeiten. Erst als Professor Davids von Canada zu einer Gastvorlesung wieder nach Südafrika kommt, begegnen sich die beiden wieder – als bedeutende Wissenschafter und nunmehr gereifte Männer. Sie entschließen sich, den Kampf gegen Krankheit und Tod von jetzt an gemeinsam zu führen. Doch sie müssen sich gleichzeitig auch gegen Neid und Missgunst, Borniertheit und Hass, gegen Dummheit und Vorurteile zur Wehr setzen. Und dazu brauchen sie ein gerütteltes Maß an Zivilcourage. Mit der ›Erbsünde‹ deckt Prof. Chr. Barnard schonungslos die Zusammenhänge zwischen Politik und Medizin auf, zeichnet ein Bild des Spannungsfeldes, in dem Ärzte arbeiten, und hält ein leidenschaftliches Plädoyer für mehr Menschlichkeit.
     

     

 

     
     
     
     
     
     
     
    Lizenzausgabe mit Genehmigung des Scherz Verlags, Bern und München.
    Originaltitel: ›The Unwanted‹
    Copyright © by Christiaan Neethling Barnard.
    Einzig berechtigte Übersetzung aus dem Englischen von Gisela Kirberg.
    Gesamtdeutsche Rechte beim Scherz Verlag, Bern und München.
    Gesamtherstellung: Engel Verlag GmbH, München
    Printed in W.-Germany
     
    Dieses eBook ist umwelt- und leserfreundlich, da es weder
chlorhaltiges Papier noch einen Abgabepreis beinhaltet! ☺
     

Meinen Kindern – und mit
Dankbarkeit den Kollegen,
die mir mit ihren Informationen
halfen, dieses Buch zu schreiben.

     
     

 

Prolog
    Schon seit seiner Studentenzeit benutzte er immer die Treppe. Die Spitalaufzüge waren langsam, und er fand es aufreibend, auf die Gitterkäfige warten zu müssen, die mit ihrer dichtgedrängten menschlichen Fracht langsam auf- und abstiegen. Wenn er durch die breite, messingbeschlagene Eingangstür trat, hielten die Angestellten in ihrem Glaskasten kurz inne und sahen ihm nach, wie er mit langen Schritten die Vorhalle durchquerte und eilig auf dem ersten Treppenabsatz verschwand. Heute jedoch sahen sie den hochgewachsenen, schlanken Mann mit dem hageren Gesicht und hellen Haar an Treppe und Aufzügen vorbei rasch den Korridor hinuntergehen.
    Als er um die Ecke bog, stieg ihm der vertraute Geruch in die Nase: ein Gemisch aus Desinfektionsmitteln, Bohnerwachs, Siechtum und Angst. Eine Krankenschwester, die in die andere Richtung eilte, presste sich gegen die Wand, um ihn vorbeizulassen. Er erwiderte ihren neugierigen Blick mit einem abwesenden Lächeln. Jede Biegung der langen, dumpf hallenden Korridore war ihm vertraut, er hätte sich im Dunkeln mit verbundenen Augen darin zurechtgefunden.
    Er kam an eine schwere, dunkelbraun gestrichene Schiebetür, packte sie am Griff und stemmte sich dagegen, bis sie holpernd zur Seite rollte. Hier herrschte ein anderer Geruch vor: widerlich süß, süßlich faulend. Kein Desinfektionsmittel konnte den unverkennbaren Geruch des Todes ganz vertreiben.
    Und doch mutete dieser weißgekachelte, hellerleuchtete Raum nach den düsteren Korridoren fast freundlich an. Ein Farbiger mit den Schultern eines Ringers arbeitete allein an einer Marmorplatte, auf der sich in scheinbarem
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