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0204 - Das Drung

Titel: 0204 - Das Drung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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andere dachten angestrengt nach. Der größte Teil aber zeigte seine Verblüffung. Chefarzt Dr. Artur fühlte sich plötzlich nicht mehr ganz wohl. Er sah vier Internisten zusammenstehen und miteinander flüstern. Er stand gegen seinen Schreibtisch gelehnt und wartete auf Wortmeldungen.
    Niemand meldete sich. Niemand war in der Lage zu sagen, was er vor drei Tagen nach der Arbeitseinteilung getan, gesagt oder gedacht hatte.
    Dreimal 24 Stunden angestrengtester Arbeit lagen zwischen dem Jetzt und dem Vergangenen.
    Artur ging noch einen Schritt weiter. Er stellte die Frage :„Meine Herren, wer kann sich erinnern, von hier aus sofort an das Bett unserer Kranken gegangen zu sein?"
    Drei Kollegen meldeten sich.
    „Wer von Ihnen war allein? Wer mit anderen zusammen?"
    Nur der jüngste Arzt an Bord der CREST II hatte vor drei Tagen allein am Krankenbett des Technikers aus dem Kaulquappenhangar gestanden Die beiden anderen befanden sich in Begleitung von Kollegen.
    Wie ein geschulter Angehöriger der Galaktischen Abwehr begann Doktor Artur ein regelrechtes Kreuzverhör. Je länger er seine Fragen stellte, um so aufmerksamer wurden auch diejenigen Kollegen die eben noch über ihren Chefarzt gelächelt hatten.
    „Kollege Arndt. Sie haben sich am Krankenbett mit Kollegen Willis über die Reihenuntersuchung unterhalten. Sie, Kollege Shanaki, haben es gerade bestätigt. Und was haben Sie getan, Kollege Mayr?"
    „Nicht gesprochen! Mit wem auch? Der Techniker lag bewußtlos im Bett. Aber ich erinnere mich, daß die für des Krankenzimmers offenstand. Auf dem Gang befanden sich Kollegen, die über den Erfolg der Reihenuntersuchung geteilter Meinung waren. Während sie noch darüber diskutierten, schlug der Techniker die Augen auf und verlangte endlich aufstehen zu dürfen."
    Nach Mayrs Aussage erinnerten sich auch die anderen beiden Ärztegruppen wieder, wie sie sich zu der fraglichen Zeit verhalten hatten.
    Sichtlich befriedigt über den unerwarteten Ausgang dieser Untersuchung stellte Chefarzt Artur fest: „Ich will mich mit meiner Theorie nicht zu weit vorwagen, aber es scheint fast, als könne der unbekannte Erreger hören..."
    Der Chefarzt wurde ausgelacht.
    Dr. Artur strich sich über seine Glatze. Sein Gesicht war noch mißmutiger als sonst. „Meine Herren" sagte er scharf, „lachen dürfen Sie erst, wenn Sie meine Annahme ad absurdum geführt haben."
    Er war nicht mehr in der Lage, auf einen Zwischenruf einzugehen. Die Konverterstation 3 meldete einen schweren Unfall.
    Die Operationsabteilung gab für einige medizinische Spezialisten Alarm. Vier Ärzte verließen den Raum.
    „Wir sprechen uns noch", sagte Dr. Artur mürrisch. Er drängte sich durch die Menge und ging davon.
    Atlan suchte Perry Rhodan und fand ihn in der Zentrale. Vor wenigen Minuten war er dem Chefarzt begegnet. Der mürrische Gruß des Wissenschaftlers hatte ihn bewogen, nach dem Grund seiner schlechten Stimmung zu fragen. Daraufhin hatte Dr. Ralph Artur dem Arkoniden sein Herz ausgeschüttet.
    Atlan hatte nicht gelacht, als Artur ihm von seinem Verdacht erzählte, der Krankheitserreger könnte wahrscheinlich hören!
    Perry Rhodan stand am großen Rechengehirn, die Arme vor der Brust gekreuzt und wartete zusammen mit Dr. Hong Kao und Dr.
    Spencer Holfing auf ein Resultat aus der biopositronischen Anlage.
    Atlan machte sich nicht bemerkbar. Er kannte aus Erfahrung, wie ärgerlich es manchmal war, mitten in konzentrierter Arbeit gestört zu werden.
    In den Auffangkorb des Bordgehirns fiel ein langer Stanzstreifen.
    Hastig griff Chefmathematiker Kao danach und las dann gemeinsam mit Holfing die Schlüsselzeichen.
    Spencer Holfing stöhnte und warf Perry Rhodan einen Blick zu, der Hochachtung ausdrückte. „Sir, Sie haben mit Ihrer Vermutung recht gehabt. An Bord der Kleinstraumer befanden sich Umwandler, die in der Lage waren, Strahlenergie zu verändern. Ziemlich kompliziert, ja?"
    Rhodan sah ihn kurz an. „Was ist im Twin-System nicht kompliziert?" Er studierte den Stanzstreifen. Sein Gesicht war streng. In seinen grauen Augen stand Wachsamkeit. Im Selbstgespräch sagte er: „Verblüffend, welche Energiemengen die Umwandler verarbeiten konnten. Ich möchte wissen, wie man Fremdenergie, die auf dem eigenen Schutzschirm einschlägt, abzupft, umformt und speichert." Abermals blickte er den Physiker an. „Haben Sie dafür eine Erklärung?"
    „Leider nicht, Sir. Ich habe vorhin einen annähernden Mittelwert errechnet und die mittleren Energiewerte

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