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0207 - Die 73. Eiszeit

Titel: 0207 - Die 73. Eiszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Erste Kanonier im Fort, hockte scheinbar verschlafen hinter seiner Kanone. Er war der älteste Mann innerhalb des langgestreckten Bunkers. Angeblich hatte er schon unter General Asp gedient. General Ly mochte den Ersten Kanonier nicht, aber er zögerte, ihn versetzen zu lassen. Er wußte zu gut, daß er nie wieder einen Kanonier wie Berra bekommen würde.
    Ly hob das Glas wieder vor die Augen und blickte hindurch. Der größte Teil der feindlichen Truppen hatte bereits Stellung bezogen.
    Der General fragte sich, warum sie immer warteten, bis der Gegner angriff. Strategisch vorteilhafter wäre es gewesen, den Feind bereits unter Beschuß zu nehmen, wenn er auftauchte. Da man jedoch hoffte, irgendwann einmal eine Verhandlungsbasis zu finden, hielt man es im Hauptquartier für besser, nur auf Verteidigung bedacht zu sein. Von der Stadt aus wurde nur geschossen, wenn der erste Granathagel endgültig bewiesen hatte, daß der Gegner nicht mit Verhandlungsabsichten erschienen war.
    Ly sah, wie Berra sich etwas aufrichtete.
    Das war ein sicheres Zeichen, daß es jeden Augenblick losgehen konnte.
    Er hatte sich nicht getäuscht.
    In das nervenzermürbende Jaulen der ersten Granaten mischte sich das rasende Geknatter der Handfeuerwaffen. Schwere Explosionen folgten. General Zseht-Agberat-Ly rückte den Stahlhelm zurecht. Er gab Berra einen kurzen Wink. Mehr war bei diesem Kanonier nicht zu tun.
    Die Schlacht hatte begonnen.
    Soviel Ly wußte, war es die dreiundsiebzigste.
    Zweiundsiebzigmal hatten sie die Angreifer zurückgeschlagen.
    Die Ebene vor Tata wimmelte innerhalb kurzer Zeit von unbekannten Lebewesen. Es schien, als hätte die Unterwelt ihren Schlund aufgetan, um eine riesige Armee an die Oberfläche zu speien. Vor Redhorses Augen wurde ein Großangriff auf die Festung vorbereitet. Die Entschlossenheit der Angreifer ließ Redhorse vermuten, daß dies nicht der erste Versuch war, den sie unternahmen.
    Der Captain beobachtete, daß die Unbekannten Waffen aller Art mit an die Oberfläche brachten. Er sah Konstruktionen, bei denen es sich zweifellos um Kanonen handelte. Noch war kein einziger Schuß gefallen. Redhorse fragte sich verblüfft, warum man von der Festung aus den Aufmarsch der gegnerischen Truppen nicht verhinderte. Millionen von Kratern bewiesen doch, daß auch die Bewohner Tatas über Waffen verfügten.
    Die Angreifer waren nicht klar zu erkennen. Sie mußten eine entfernt menschenähnliche Körperform haben, denn Redhorse sah, daß sie zwei Arme und Beine besaßen. Alle waren in pelzartige Uniformen eingehüllt, die Redhorse bei einer Wärme von 32 Grad Celsius für höchst überflüssig hielt. Natürlich konnte die Vermummung auch eine völlig andere Bedeutung haben als die eines Wärmespenders, wenn es sich überhaupt um Kleidungsstücke handelte.
    Weit im Hinterland erfolgte eine Explosion. Es schien sich um eine einzelne Granate zu handeln. Die Angreifer zeigten sich wenig beeindruckt. In aller Eile setzten sie ihre Vorbereitungen fort.
    „Haben Sie die Explosion gesehen, Häuptling?" fragte Hendersons Stimme im Lautsprecher.
    „Natürlich", knurrte Redhorse. „Ich denke, daß wir in wenigen Minuten Zeugen einer gewaltigen Schlacht werden."
    „Es handelte sich nicht um eine atomare Explosion", sagte Henderson. „Es ist also möglich, daß sämtliche Waffen der streitenden Parteien auf rein chemischer Basis funktionieren. Keine atomaren Vernichtungsmittel - das bedeutet größere Sicherheit für uns."
    Die beiden Kaulquappen hielten sich jetzt dicht bei der CREST II.
    Alle drei Schiffe hatten ihre Schutzschirme voll eingeschaltet. Noch kümmerte sich niemand um die Fremden. Die Bewohner der ersten Etage des Planeten Horror schienen voll und ganz mit ihrem Krieg beschäftigt zu sein.
    Neugierig verfolgte Redhorse die Vorgänge auf der Oberfläche.
    Er schätzte, daß vor den Festungswällen Tatas eine Armee mit einer Stärke von zweihundertfünfzigtausend Soldaten aufmarschiert war. Die Zahl der Verteidiger war wahrscheinlich mehr als zehnmal so groß, doch nicht jeder Einwohner Tatas konnte Soldat sein. Alles in allem rechnete Redhorse mit über einer halben Million bis an die Zähne bewaffneter Wesen, die sich gegenüberstanden.
    Redhorse lehnte sich etwas in seinem Sitz zurück. Obwohl er nur als Beobachter beteiligt war, fieberte er dem Ausgang dieses unheimlichen Krieges entgegen. Er brannte darauf, herauszufinden, aus welchen Gründen sich die Bewohner der Grünetage bekämpften. Das

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