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0208 - Die Spur führt in die gelbe Stadt

0208 - Die Spur führt in die gelbe Stadt

Titel: 0208 - Die Spur führt in die gelbe Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Spur führt in die gelbe Stadt
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so weit in den Sessel zurücklehnte, daß die Polster unter seinem Gewicht knarrten. »Was verschafft mir die Ehre eines so hohen Besuches?«
    »An Ihrem Laden gefällt mir einiges nicht!« sagte ich. »Ihr famoser Kellner zum Beispiel ist ein ehemaliger Sträfling!«
    »Weiß ich. Ist es etwa neuerdings verboten, gestrauchelte Menschen zu beschäftigen? Irgendwo müssen die bedauernswerten Leute doch Unterkommen, sonst wird die Versuchung, wieder straffällig zu werden, zu groß. Man kann sie doch nicht auf der Straße liegenlassen. Dann verkommen sie doch vollends.«
    »Viel schlimmer ist, wenn man sie für neue Straftaten anheuert!«
    »Aber, aber. Ich bitte Sie!« Cummings war ganz Empörung. »Wer spricht denn hier von neuen Straftaten? Ist der Kellnerberuf nicht ein ehrliches Handwerk wie jedes andere auch?«
    »Nicht, wenn es dazu benützt wird, andere Leute zu verprügeln und sie spurlos verschwinden zu lassen!« gab ich zur Antwort.
    »Was muß ich da hören, Beater?« fragte Cummings erstaunt. »Hat es Ärger gegeben?«
    »Boß, das war ganz einfach«, berichtete Beater. »Kommt da ein junger Bursche ins Lokal — ich kenne ihn nicht und habe ihn vorher nie gesehen — und verlangt Whisky. Selbstverständlich stelle ich ihm ein Glas hin. Nach einer Weile ruft er mich zu sich und flüstert mir ins Ohr, daß das ein hundsmiserables Gesöff ist und ich ihm sofort eine trinkbare Sorte bringen solle. Dabei hatte ich ihn mit echtem Scotch bedient. Der Kerl schien mir leicht angetrunken oder nicht ganz normal zu sein. Als guter Kellner reagierte ich überhaupt nicht auf seine Unverschämtheiten. Aber offensichtlich wurde der Kerl dadurch wütend und kippte kurzerhand sein Glas aus, wobei er die Hose des neben ihm sitzenden Gastes traf. Freunde dieses Gastes haben sich daraufhin den besoffenen Kerl vorgeknöpft und ihn verdroschen.« Er grinste. »Vielleicht schlugen sie in ihrer Empörung etwas zu hart zu — aber schließlich waren die Prügel verdient. Da wollten sich die beiden G-men in die Auseinandersetzung einmischen, wurden aber von einigen Gästen daran gehindert. Ich bemerkte das allerdings erst, als Mr. Cotton seinen Revolver zog und etwas in den Saal brüllte. Ich erkannte seine Stimme und rief den Leuten zu, friedlich zu sein. Sofort trat Ruhe ein. Mr. Cotton schickte Mr. Decker zum Telefon, um Cops herbeizurufen. Leider war unser Apparat wieder einmal gestört, und Mr. Decker ging nach draußen, um nach einer Telefonzelle zu suchen. Dann hatte Mr. Cotton das Pech, daß ausgerechnet der Drache über ihm herunterfiel und ihn unter sich begrub. Ich eilte sofort hinzu, um ihm zu helfen, aus den Trümmern zu steigen. Als ich dann auftauchte, sah ich, daß sich der ganze Saal geleert hatte. Auch von dem jungen Mann, der den Verrückten gespielt hatte, war nichts mehr zu entdecken. Das ist alles, Boß!«
    In der Tat, eine raffinierte Darstellung, gegen die kaum anzukommen war, auch wenn ich mir die Ereignisse wesentlich anders zusammenreimte. Aber beweisen konnte ich natürlich nichts. Dennoch sagte ich: »Ich finde es reichlich merkwürdig, daß Ihr Telefon gerade dann nicht funktioniert, wenn es von uns benützt werden soll, daß der Dekorationsdrache genau in dem Moment herunterfällt, wo ich allein bin, und daß es ausgerechnet noch das Vieh direkt über mir ist.«
    Cummings legte die Fingerspitzen aneinander und meinte weise: »Mr. .Cotton, es gibt ja soviele Zufälle im Leben, warum soll es ausgerechnet in diesem Fall anders gewesen sein? Zuweilen arbeiten die unglaublichsten Zufälle für Sie, warum nicht auch mal gegen Sie?«
    Ich grinste. »Diesmal glaube ich nicht an einen Zufall! Ich will mir doch die Aufhängevorrichtung der Dekoration mal ansehen!«
    Dies war die einzige Möglichkeit, einen Hinweis auf ein abgekartetes Spiel zu finden.
    »Aber bitte sehr, Mr. Cotton«, erwiderte Cummings mit einer höflichen Verbeugung. »Tun Sie, was Sie nicht lassen können! — Beater, besorge für die G-men eine Leiter, damit sie sich die Sache genau ansehen können!«
    »Ich verzichte auf eine Leiter aus Ihrem Laden«, sagte ich lächelnd. »Vielleicht ist sie genauso schwach auf der Brust wie Ihr Telefon und die Aufhängevorrichtung Ihrer Pappmache-Drachen. Ganz aus Zufall wird sie wohl ausgerechnet in dem Moment zusammenkrachen, in dem ich auf der obersten Sprosse stehe!«
    Phil streifte im Lokal herum und rüttelte an verschiedenen Tischen, ob sie auch stabil genug seien.
    Er war sehr mißtrauisch, denn

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