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0211 - Die Nacht in der Schreckensburg

0211 - Die Nacht in der Schreckensburg

Titel: 0211 - Die Nacht in der Schreckensburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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grinste jungenhaft. »Eingraben, zehn Millionen Jahre warten, und dann haben wir hier ein privates Mini-Kohlenflöz…«
    »Das hält aber nicht mal für eine Woche Heizen vor«, machte Nicole das Spielchen mit, »und in zehn Millionen Jahren macht sich über Energiesparen auch kein Uhu mehr müde Gedanken!«
    »Deshalb verschwenden wir jetzt auch ein wenig«, sagte Zamorra und schritt zwischen den Särgen hindurch, deren Deckel hochgeklappt waren. Bis auf den vermoderten siebten Sarg, in dem es nur noch fadenscheinige und stinkende Stofffetzen gab, waren sie mit blutrotem Samt ausgelegt. An den Seitenwänden und den Deckeln fanden sich Schnitzereien, die magische Zeichen und dämonische Bilder Wiedergaben. Als diese Vampirsärge angefertigt worden waren, war ein Künstler am Werk gewesen. Unter heutigen Bedingungen würde ein einziger dieser Särge sechs- bis achttausend Mark kosten.
    Und die wollte Zamorra einfach vernichten.
    Er nahm eine der schwarzen Kerzen aus dem Ständer, kniete hinter einem Sarg nieder und hielt die blakende Flamme ans Holz. Es dauerte eine geraume Zeit, bis der Vampirsarg Feuer fing, aber dann leckten sich die Flämmchen gierig vorwärts und erreichten auch den blutroten Samt.
    Er brannte gut.
    Nacheinander setzte Zamorra jetzt auch die anderen Särge in Brand. Hell loderten die Flammen auf und durchdrangen die Schwärze, die immer mehr wich und schließlich verschwand. Draußen, wo der Feuerschein nicht mehr hin reichte, war nur noch normale Nacht.
    Wie prachtvoll die Särge in der Kammer brannten! Knisternd verzehrte sie das Feuer, Erzfeind aller Vampire und Dämonen. Innerhalb kürzester Zeit wurde es unerträglich heiß, und das Atmen fiel den beiden Menschen schwer. Das Feuer entzog der Luft den notwendigen Sauerstoff und machte das Atmen in unmittelbarer Nähe zur Schwerarbeit.
    Kaum merklich glühte auch das Amulett, und dann stellten Zamorra und Nicole gleichzeitig fest, warum das geschah.
    Zwischen Särgen und Vampiren mußte es eine Verbindung geben. Die Blutsauger hatten die Vernichtung ihrer Särge gespürt. Ein entsetzliches Heulen und Zähneklappern ging durch die Blutburg, ließ die Wände erzittern und den beiden Menschen das Blut in den Adern gefrieren.
    Ein wahnwitziger Schrei hallte durch das Mauerwerk, ein Gedankenschrei.
    RACHE!
    Zamorra fühlte, wie sich seine Nackenhärchen aufrichteten, und als er nach Nicoles Hand griff, zitterte sie.
    Das entsetzliche, durch Mark und Bein gehende Wutgeheul kam von oben.
    »Dorthin müssen wir«, stieß Zamorra hervor. »Dort oben sind die Vampire jetzt, und ich schätze, dort werden wir auch Tanja finden.«
    Aber ob tot oder lebendig, wagte auch er nicht zu prophezeien…
    ***
    Auch unten im Dorf vernahmen die Menschen den Wutschrei der Vampire, und sie erschauerten. Oben in der Blutburg war das Böse zu erneutem Leben erwacht, und angstvoll verbarrikadierten die Menschen sich in ihren Häusern.
    Eine schwarze, drohende Wolke hing über der Burg, und nur der bleiche Mond vermochte sie zu durchdringen. In der Wolke aber raste ein Dämon, und die Menschen in Scardroy Lodge erwarteten angstvoll den Angriff des Höllenheers.
    Doch die Vampire kamen nicht.
    Sie hatten oben in der Blutburg weitaus lohnendere Opfer.
    Opfer für Sanguinus…
    ***
    Zweimal veranlaßte das Amulett Zamorra und Nicole, einen kleinen Umweg zu machen. Anscheinend arbeitete es also momentan doch wieder korrekt und warnte vor magischen Fallen der Vampire. Aber ob es ihn auch schützen würde, wie er es ihm befohlen hatte, war eine andere Sache.
    Zamorra und Nicole erreichten die Stelle, an der sie in das Gebäude und damit in die Tiefe der Blutburg eingedrungen waren. Das schauerliche Heulen war verstummt und hatte einer noch bedrohlicheren Stille Platz gemacht.
    Grabesstille…
    Selbst Zamorra und Nicole wagten es nicht, diese Stille zu durchbrechen. Vorsichtig und leise traten sie auf, um kein Geräusch hervorzurufen, obwohl ihr Verstand ihnen sagte, daß Sanguinus, der Dämon, sehr genau wissen mußte, wo sie sich befanden.
    Vor ihnen befand sich die letzte Tür -die, die ins Freie führte, auf den Burghof hinaus. Seit die Särge unten in der Kellergrotte verbrannt waren, war die Lichtlosigkeit gewichen, und nur noch »normale« Dunkelheit umgab die beiden Menschen. Zamorra hegte daher die Hoffnung, durch ein Fenster einen Blick auf den Burghof werfen zu können, bevor es nach draußen ging.
    Rechts und links von der Tür befanden sich kleine Fenster mit

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