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0211 - Die Nacht in der Schreckensburg

0211 - Die Nacht in der Schreckensburg

Titel: 0211 - Die Nacht in der Schreckensburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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schrien und krümmten sich.
    Da erwachte die Abtrünnige, die von Prastoff in hypnotische Starre versetzt worden war, weil sie ihre Vampir-Magie hatte benutzen wollen, um ihrem Schicksal zu entgehen.
    Jetzt aber konnte sie sie doch wieder einsetzen! Das Amulett hatte die Sperre durchbrochen.
    Von einem Moment zum anderen wurde sie zur Fledermaus, entwand sich dadurch den Fesseln und stieg in die Luft.
    Als Prastoff seine Augen wieder aufreißen konnte, war Zamorra heran. Der Parapsychologe war auf die Lichtflut vorbereitet gewesen und hatte sich rechtzeitig abgewandt. Er sah besser als die Vampire und griff an.
    Prastoff verging.
    Um die anderen Vampire kümmerte sich Tanja, die entartete Vampirin! Die Fledermaus wirbelte von einem der Blutsauger zum anderen, tat etwas, das Zamorra nicht begriff und das doch wirksam war.
    Und dann war alles vorüber.
    Die Schlacht war geschlagen.
    Die Vampire der Blutburg gab es nicht mehr!
    ***
    Wind kam auf und trieb kleine Staubwölkchen vor sich her. Zamorra nahm sein Amulett wieder an sich und ging zu Nicole, um ihr auf zu helfen. Sie war von der grellen Helligkeit ebenso geblendet worden wie die Vampire und wischte sich immer wieder über die noch tränenden Augen - aber sie lebte und war unverletzt.
    Zamorra sah Tanja an. Er begriff immer noch nicht, wie es ihr gelungen war, drei Vampire so blitzartig zu vernichten, und er fragte sie danach.
    »Dein Amulett gab mir die Kraft«, sagte sie. »Und ich bin doch selbst einmal eines von diesen Ungeheuern gewesen… und deshalb kenne ich die Stellen, die so verwundbar sind, daß bereits eine Berührung ausreicht…«
    Sie wandte sich um und sah zum Burgtor, das durch das Fallgitter verschlossen war.
    »Zamorra - wie des Menschen Wolf der Mensch ist, ist des Vampirs Wolf der Vampir!«
    Da legte er den Arm um ihre Schultern. »Geht es dir so nahe? Sie waren Ungeheuer, Blutbestien, die das Leben als unbedeutend einschätzten…«
    »Du willst es nicht verstehen«, sagte Tanja bedrückt. »Sie waren Vampire -wie ich! Etwas von Ihrer… von unserer Art steckt immer noch in mir. Es ist mir, als hätte ich böse Brüder bestraft für etwas, das ich so gut wie sie hätte begehen können.«
    »Nimm es leicht«, sagte Nicole und hängte sich an Zamorras anderer Seite ein. »Du wirst darüber hinwegkommen.«
    »Ja«, sagte sie langsam, und noch einmal: »Ja…«
    Da setzte das Knistern ein.
    Das Knistern und Knirschen, und erschrocken sahen die drei Kämpfer der Weißen Magie, wie Steine zu schwanken begannen.
    »Sanguinus!« schrie Tanja auf. »Sanguinus zerstört die Blutburg!«
    Hoch über dem Gemäuer raste der Dämon, dessen Helferschar vernichtet worden war. Und Sanguinus schlug zu, um mit all seiner Kraft die Blutburg, dieses uralte Gemäuer mit seinen gefürchteten Geheimnissen, zu zerstören!
    Mauern brachen bereits. Ein Turm stürzte krachend in den Innenhof. Steinbrocken flogen den Menschen um die Ohren, die wie auf Kommando zu laufen begannen.
    Auf das Tor zu, das auch schon schwankte, aber in diesem langsam brechenden Tor gab es kein Gitter mehr. Es war bereits aus seinen Halterungen gerutscht und lag flach auf dem Steinboden.
    »Sanguinus!« schrie Zamorra im Laufen und brüllte Bannformeln der Weißen Magie. Greller als zuvor leuchtete das Amulett, um seine Energien zu verstärken und gegen den Dämon zu richten, der irgendwo hoch über ihnen tobte und zürnte.
    Da stürmten sie durch das Tor, das hinter ihnen krachend und berstend zusammenbrach. Da wurde fast noch unter ihren Füßen die Zugbrücke vernichtet, und da blieben sie wie erstarrt stehen, sahen sich um - und sahen, wie die Blutburg im Fels versank.
    Und aus den Wolken kam ein schrilles Kreischen. Ein Feuerschweif entstand, und wie ein Komet jagte etwas davon in die Dunkelheit und Nacht - Sanguinus, der Dämon.
    Er war ihnen entkommen, war geflohen.
    Irgendwann, ahnte Zamorra, würde er Sanguinus wieder begegnen. Denn ein Dämon wie dieser würde nicht klein beigeben. Er würde auf Rache sinnen.
    Irgendwann…
    Doch jetzt war nicht irgendwann. Jetzt war heute, und dann begann er plötzlich zu schmunzeln, zu lachen, und Nicole fiel in das Lachen ein - erleichtert, weil sie noch lachen konnten.
    »Tanja, du Goldkind…«, stöhnte Zamorra und dachte an die Schlagzeile in der Zeitung, von der Nicole erzählt hatte. »Als nackte Fledermaus bist du ein prächtiger Anblick…«
    Und die Vampir-Lady brachte es tatsächlich fertig, dezent zu erröten, weil sie wieder mal

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