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0211 - Geheimwaffe Horror

Titel: 0211 - Geheimwaffe Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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motorischen Funktionen des Körpers und die normalen Sinneseindrücke zuständig.
    Die zweite Einheit, das Planhirn war ein organischer Computer von solcher Packungsdichte, wie sie weder von einer vollpositronischen Anlage, noch von einem menschlichen Gehirn erreicht wurde. Tolot bewältigte mathematische Probleme im Kopf, für die unsere Bordpositronik eine halbe Stunde benötigte.
    Niemals zuvor war ich derartigen Intelligenzen begegnet. Sie waren von der Natur verschwenderisch ausgestattet worden.
    Der zweite Mann meiner Besatzung war Sergeant Miko Shenon, ein 1,96 Meter großer Muskelberg mit einem sommersprossigen Babygesicht und fuchsroten Stachelhaaren.
    Vor einigen Monaten war Shenon zum sechsten Male degradiert worden. Er hatte es mit der Gelassenheit eines Mannes aufgenommen, der an solche Dinge gewöhnt ist.
    Shenon gehörte zur terranischen Raumfahrerelite, nur konnte er gewisse Eigenmächtigkeiten niemals unterlassen.
    Seine sechste Degradierung war kurz nach dem Blueseinfall ins Mirnamsystem erfolgt. Zu jener Zeit war unser tollkühner Miko Shenon Major und Kommandant eines Abfangkreuzers im Bereich der 104. Einsatzflotte gewesen.
    Miko hatte sich mit gewohnter Kühnheit dazu entschlossen, die eigenen Linien zu verlassen, zwei fliegenden Bluesschlachtschiffen zu folgen und sie nacheinander in einem Einsatz auf Leben und Tod abzuschießen.
    Ich hatte schallend gelacht, Rhodan hatte getobt, und der Chef der Hundertvierten hatte behauptet, dieser rotborstige, ewig grinsende und niemals um Ausreden verlegene Hüne würde ihn noch einmal an den Rand des Wahnsinns bringen.
    Shenon hatte seine Degradierung mit treuherziger Miene zur Kenntnis genommen und anschließend fünf Männer seines Kreuzers zur Beförderung vorgeschlagen.
    Das war Miko Shenon! Er trug seine bescheidenen Sergeantenstreifen mit der Würde eines Aristokraten, beschwerte sich nie über sein Schicksal und gab offen zu, ihm wäre recht geschehen.
    Terraner von Shenons Art haben die Geschichte der Menschheit geformt. Im Grunde genommen war Miko ein Rhodan-Typ, nur besaß er nicht die ungeheure Selbstdisziplin dieses Mannes.
    Wir waren ein gutes Team. Ein halutischer Oberriese mit den Fähigkeiten eines hochintelligenten Monstrums; ein tollkühner, alles riskierender Terraner mit dem Verstand eines Hochschulprofessors und dem Leichtsinn eines Schuljungen - und ein abgedankter Arkonidenimperator und ehemaliger Flottenadmiral, der schon viel zu lange gelebt hatte um das Unheil nicht kommen zu sehen.
    Der Prallfeldschlag erfaßte mich um 13:04 Uhr Bordzeit. Die in der Längsachse fünfunddreißig Meter durchmessende Diskusmaschine wurde aus den Schleusentoren des Hangars gestoßen und von der ewigen Nacht des Leerraumes aufgenommen.
    Das Impulstriebwerk sprang automatisch an. Als es zu dröhnen begann, war die 1500 Meter durchmessende CREST bereits unsichtbar geworden.
    Icho Tolot sang ein Kampflied seines Volkes.
    Ich lauschte auf die tiefen Töne, die verhalten und doch grollend über die monströsen Lippen kamen. Tolots rote Augen glühten im schwachen Licht der Armaturenbeleuchtung. Seine tiefschwarze Lederhaut ließ ihn zu einem konturlosen Schatten im Hintergrund der Kanzel werden.
    Shenon schaute sich um. Grinsend tippte er dem Haluter gegen das rechte Säulenbein und meinte dazu ungerührt: „Wenn Sie es noch etwas fester gegen die Sesselverankerung pressen, können wir gleich in herausspritzender Druckflüssigkeit baden. Dieser Stuhl wird nämlich hydraulisch bewegt."
    Tolot unterbrach seinen Gesang nicht. Immerhin zog er das Bein so weit an, daß der Sockel außer Gefahr war. Shenon hatte mit seiner Warnung durchaus nicht übertrieben. Tolot wog unter der Schwerkraft von einem Gravo 39,8 Zentner. Seine Kräfte waren unvorstellbar groß. Es bereitete ihm keine Mühe, ein tonnenschweres Gerät aus den Verankerungen zu reißen.
    Shenon klappte den Druckhelm noch weiter auf die Schultern zurück, schaute mich prüfend an und griff dann in die Tasche.
    Mittlerweile raste die Space-Jet mit hoher Beschleunigung dem Eintauchpunkt zu. Ich wollte den georteten Fremdkörper mit einem kurzen Linearflugmanöver erreichen.
    „Sie haben doch nichts dagegen?" erkundigte sich der Sergeant.
    Treuherzig blickend - Shenon blickte immer treuherzig, wenn er etwas im Schilde führte -, hielt er mir eine Zigarettenpackung „Rotring" unter die Nase.
    Ich schaute mißbilligend auf das weiße Stäbchen, das er behutsam zwischen den Fingern

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