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0214 - Sie speisten uns mit Dynamit

0214 - Sie speisten uns mit Dynamit

Titel: 0214 - Sie speisten uns mit Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie speisten uns mit Dynamit
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wollen. Wir sind unseren Gewährsleuten gegenüber zum Schweigen verpflichtet.«
    »Sind die anderen Herren derselben Meinung?« fragte Mr. High lächelnd. Und hätten die Burschen ihn besser gekannt, so würden sie gewußt haben, daß dieses Lächeln nichts Gutes bedeutete.
    Sie wußten es aber nicht und nickten wie die Papageien mit den Köpfen, um damit zu dokumentieren, daß sie mit ihrem Kollegen einig seien.
    »Dann, meine Herren, tut es mir leid, daß ich Sie als Mitglieder einer Bewegung, die geeignet ist, Unruhe im Innern und Feindschaft von außen gegen die Vereinigten Staaten hervorzurufen, in Haft nehmen muß. Sie dürfen uns nicht für dümmer halten, als wir sind. Wir kennen Ihre Auftraggeber, die mit einer langjährigen Freiheitsstrafe oder mit dem Tod zu rechnen haben, wenn wir sie fassen. Ich habe bisher angenommen, Sie hätten in gutem Glauben gehandelt. Ich sehe, daß ich mich geirrt habe.«
    Das rothaarige Männlein, das ulkigerweise Will Black hieß, überschlug sich in einem Schwall von Drohungen und wüsten Anschuldigungen. Die anderen senkten schuldbewußt die Köpfe, und dann kam die Wahrheit ans Licht.
    Sämtliche Zeitungen hatten einen vervielfältigten Bericht erhalten, in dem die von ihnen abgedruckten Lügen als unbestreitbare Tatsachen . hingestellt wurden. Einige von ihnen hatten sogar das Pamphlet vorsichtshalber mitgebracht. Wenn wir geglaubt hatten, es sei anonym, so waren wir in einem Irrtum befangen. Es war mit C. B. Hope unterzeichnet, und dieser C. B. Hope war Senator des Staates Alabama.
    In Gegenwart der sechs Schmierenjournalisten ließ Mr. High eine telefonische Verbindung mit diesem Senator herstellen und erfuhr, daß die Unterschrift gefälscht sei. Der Senator — bestimmt kein Freund der farbigen Bevölkerung — war klug genug, um sich von den in dem Schrieb aufgestellten Behauptungen aufs schärfste zu distanzieren. Vorsichtshalber bat Mr. High darum, er möge ihm sofort telegrafisch oder schriftlich bestätigen, daß er nichts davon wisse und sich kein Urteil über den Mord und seine Hintergründe erlauben könne.
    »Und was sagen Sie nun, Gentlemen?« fragte unser Boss.
    Es blieb den Burschen nichts anderes übrig, als zu versichern, sie seien zum Besten gehalten worden und würden die Behauptungen aufs schnellste dementieren. Nur Mr. Black schwieg beharrlich und verstockt, und es bedurfte einer nochmaligen Ermahnung, um ihn zu dem gleichen'Versprechen zu veranlassen.
    »Und nun, meine Herren«, meinte Mr. High, »seien Sie versichert, daß ich mich in Zukunft auf keinerlei Palaver einlassen werde. Ich werde jeden, der unwahre oder tendenziöse Artikel verbreitet, in Haft nehmen und seine Zeitung schließen lassen. Ich danke Ihnen, meine Herren.«
    Die mitgebrachten Berichte behielten wir zurück und gaben sie zur Prüfung in unser Laboratorium.
    »Sie sehen also, daß die Befürchtungen unserer Zentrale berechtigt waren. Laden Sie sämtliche anderen Zeitungen zu einer Pressekonferenz. Ich möchte die Leute auf klär en und warnen.«
    Inzwischen liefen die Ermittlungsarbeiten der Stadtpolizei auf Hochtouren. Auch Leutnant Crosswing sowie der High Commissioner und der Vorsitzende der Kommission zur Bekämpfung des Gangsterunwesens hatten ähnliche Hinweise wie die Zeitungen erhalten.
    Dazu kamen unaufhörlich Telefongespräche von Leuten, die entweder falsche oder überhaüpt keine Namen nannten und wutschnaubend Vergeltung für den feigen Mord verlangten, den ein »blutiger Nigger« an einer weißen Frau begangen habe.
    Die Volksseele brodelte. Der Haß gegen die Farbigen wurde geschürt.
    Leutnant Crosswing ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Wie er uns sagte, gab es aber sogar innerhalb der Stadtpolizei Leute, die in das gleiche Horn bliesen.
    In den Morgenblättern erschienen die von Mr. High geforderten Dementis. Wie üblich in der gleichen Spalte, in der auch die irreführende Nachricht gestanden hatte. Nur Mr. Black vom WHITE MAN hatte es auf die letzte Seite und in winzig.kleiner Schrift setzen lassen. Diesen Mr. Black würden wir uns merken müssen.
    Eine weitere sehr interessante' Nachricht erhielten wir dann telefonisch vom Herausgeber der TRUTH, der uns mitteilte, nachdem er sich strengste Diskretion hatte zusichern lassen, daß er gleichzeitig mit der Hetzschrift einen Scheck’ über tausend Dollar auf die Broadway Savings Bank erhalten habe. Der Scheck war mit Fred Brown unterzeichnet und prompt eingelöst worden. Die Bank teilte auf Anfrage mit,

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