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0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch

0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch

Titel: 0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seines Plans in die Wege, als er bei seiner Überwachung feststellen mußte, mit wem Zamorra telefonierte und was er zu tun im Begriff war: Seinen Standort zu verraten!
    Der Veränderliche wußte von den Bemühungen, per Kurier Merlin zu erreichen und zum Eingreifen zu bringen. Er wußte auch, daß Pluton zwei Attentäter angesetzt hatte, den Kurier auszuschalten.
    Und jetzt wollte Zamorra sich dennoch rückversichern und seine Erreichbarkeit bekanntgeben.
    Der Dämon handelte sofort und zerstörte die Telefonverbindung. Dabei hoffte er, daß Zamorra keinen direkten Verdacht schöpfte. Er konnte nicht ahnen, daß Zamorra bereits von seiner Existenz wußte und ihn nur nicht in die richtige Schublade einordnen konnte.
    Im nächsten Moment leitete John Rubber Phase eins seines Plans ein.
    Ohne daß er sich in seiner Kapitänskajüte von der Stelle bewegte, handelte er.
    Während des Wendemanövers brachen beide Schiffsschrauben ab!
    Von einem Moment zum anderen drehten die beiden mächtigen Hochdruckturbinen leer, die gerade noch unter Last gestanden hatten, und jubelten sich die Drehzahl-Leiter hinauf. Ehe der Erste Maschinenmaat begriff, was da vor sich ging und warum die Turbo-Diesel plötzlich so superlaut brüllten, riß bei der ersten bereits wegen Überhitzung der Schmierfilm. Innerhalb von Sekunden fraßen sich die schweren Kolben mit höllischem Krachen und Donnern fest.
    Die zweite Maschine konnte der Maschinist gerade noch vor dem Auseinanderfliegen bewahren, indem er den Notschalter betätigte und die Treibstoffzufuhr unterbrach.
    Damit war die COOK im Marinehafen manövrierunfähig geworden und krachte steuerlos gegen den Kai. Der Steuermann hatte es beim besten Willen nicht mehr verhindern können, da der Kreuzer über die Schrauben gelenkt wurde, die jetzt nicht mehr existierten.
    Metall verformte sich unter dem Druck der gewaltigen Masse. An einer Stelle riß der Druckkörper auf. Im gleichen Moment knallte die Faust des Ersten Offiziers auf einen Schalter links vor ihm am Instrumentenpaneel.
    Die Sirenen heulten los und verkündeten Alarmzustand.
    Der Alarm holte auch den Captain aus seiner Kabine, der seinen Triumph mit keiner Muskelregung seines Gesichts zeigte. Der Dämon spielte den Unwissenden und entfesselte einen Mordsaufruhr,, während die COOK vertäut wurde und durch das Leck Wasser zog.
    Auf zwei Schiffen, die in unmittelbarer Nähe lagen, wurde Voralarm gegeben, weil man sich nicht erklären konnte, was mit der COOK geschehen war. Über Funk unterrichtete der Captain die anderen Schiffe und die Überwachung von den Schäden.
    Unglaublich genug klang es. Wie konnte ein moderner Kreuzer beide Schiffsschrauben verlieren?
    Erwarten Sie Untersuchungskommission! wurde die COOK per UKW angewiesen.
    Eine Viertelstunde später war die Kommission an Bord. Captain Rubber machte sich bei seinem Ersten unbeliebt, weil er dem die ganze Sache übergab.
    »Ich war doch nicht auf der Brücke und kann deshalb nichts zur Klärung beitragen… für den Rest gibt es das Logbuch«, informierte er den Oberleutnant, der die Kommission anführte. »Darf ich mich empfehlen?«
    Er durfte nicht.
    »Gehen Sie ruhig, Captain«, knurrte der Erste Offizier und hätte am liebsten gesagt: Hol dich der Teufel! »Sie haben doch Ihre Spezialbefehle… müssen Sie jetzt nicht auf die Schnelle ein neues Schiff bekommen?«
    Von den Spezialbefehlen hörte der Oberleutnant zum ersten Mal. »Captain, darf ich diese Befehle sehen?«
    Diesmal durfte er nicht.
    »Aber diese Befehle zwingen mich dazu, die COOK zu verlassen und bei der Admiralität vorzusprechen«, behauptete Rubber, der Dämon.
    Der Oberleutnant ließ sich auf nichts ein. Gemeinsam mit Rubber suchte er die Funkbude der COOK auf und sprach mit dem Büro der Admiralität.
    Von dort bekam Rubber Schützenhilfe, obgleich er sie gar nicht erwartet hatte.
    »Professor Zamorra befindet sich auf dem Weg hierher und wünscht auch Captain Rubber zur Vorbesprechnung zu sehèn«, hieß es. »Captain Rubber wird gebeten…«
    Jetzt konnte ihm der Oberleutnant den Abgang auch nicht mehr verwehren, glaubte aber noch eine Warnung anbringen zu müssen. »Captain, wenn es sich herausstellt, daß das Abfallen der Schrauben auf mutwillige Sabotage zurückzuführen ist und Sie daran beteiligt sind…«
    »Was dann?« fragte Rubber, dessen Augen plötzlich eiskalt funkelten. »Oberleutnant, wollen Sie mir drohen? Darüber hinaus bin ich sicher, daß es sich um Sabotage handelt. Die Schrauben

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