0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch
gerade zum tobenden Ungeheuer entpuppen wollte.
Ein wirbelnder Schatten, der selbst Schatten warf…
Und noch lauter als Thor und Thali brüllte Pluton, der Zamorra immer noch unter den Lebenden sah.
Asmodis’ Stimme hallte auf. Der Fürst der Finsternis brüllte eine Beschwörung. Seine Magie griff blitzschnell nach Meegh und Kleinen Riesen, um sie aus dem Spider ins Irgendwo zu schleudern, wohin ihnen niemand außer Asmodis folgen konnte.
In Zamorra kochte es. Asmodis durfte keinen Erfolg haben!
Er riskierte in seinem schweren Druckanzug einen Hechtsprung dorthin, wo sein Blaster lag, um mit einem gezielten Schuß den Meegh zu vernichten, aber als seine Finger die Waffe umschlossen, waren Meeghs, Kleine Riesen und Asmodis nur noch Schatten, die blitzschnell verblaßten.
Zamorras Strahl ging ins Leere.
Und da stand Pluton - fassungslos und mit wutverzerrtem Gesicht!
Zamorra konnte Asmodis nicht mehr zurückholen, auch nicht die Kleinen Riesen mit dem gefangenen Meegh, den sie jetzt völlig unter Kontrolle hatten, aber er konnte mit Pluton endgültig aufräumen. Dieser Dämon durfte nicht noch einmal Unheil über die Menschen bringen können.
Zamorra zielte auf ihn.
Da veränderte sich das Gesicht des Dämons und wurde zur entsetzten Grimasse. Aber er fürchtete nicht Zamorra, sondern das, was von hinten nach ihm griff!
Der Austauscher holte sich wieder Masse!
Eine unwiderstehliche Gewalt zerrte Pluton ins Kugelfeld - hinüber in die andere Dimension mit ihrer absoluten Tödlichkeit - und spie dafür den nächsten Meegh aus!
Zamorra schrie und schoß.
Pluton konnte er mit dem Gnadenschuß nicht mehr erlösen. Der war schon drüben und lernte jetzt seine ganz persönliche, furchtbare Hölle kennen, die Zamorra nicht einmal ihm wünschte. Aber er zielte auf den Meegh und jagte den grellen Blasterstrahl in diesen aufrecht gehenden, dreidimensionalen Schatten hinein, der ihm trotz der rasenden Schnelligkeit nicht mehr entgehen konnte…
...und wie eine kleine Bombe explodierend auseinanderflog…
***
Und dann war alles vorbei.
Der Austauscher arbeitete nicht mehr. Zamorra hatte ihn nicht zerstören können, weil sich ein eigenartiges Energiefeld um diese Höllenmaschine gelegt hatte, das auch jetzt noch bestand. Aber er hatte per Schalterdruck den Austauscher an sich abschalten können. Kein dritter Meegh kam mehr zur Erde durch.
»Wir werden den Spider vollständig fluten«, sagte Zamorra. »Kein einziger Raum wird mehr wasserfrei bleiben dürfen. Und vielleicht gelingt es, den nächsten unterseeischen Atombombenversuch an genau dieser Stelle durchzuführen…«
Er sagte es, als sie sich wieder in der S-1212 befanden und in die Höhe glitten. Bryont Saris hatte das Bewußtsein wiedererlangt, und noch ahnten die drei nicht, daß der echte Bill Fleming wieder wohlauf war und oben in einem Schnellboot heranraste.
»Wir haben eine Schlacht gewonnen, aber keinen Krieg«, sagte Zamorra leise. »Die Kleinen Riesen sind nach wie vor Asmodis’ Gefangene, und niemand weiß, wo er sie versteckt hält -und er hat seinen Meegh bekommen… da ist es mir kaum ein Trost, daß es Pluton und diesen Veränderlichen nicht mehr gibt…«
»Aber jetzt werden wir eine Zeitlang Ruhe haben«, sagte Nicole. »Den Transmitter setzt so schnell keiner mehr in Betrieb, und wie tödlich Wasserdruck auf Meeghs ist, hat sich schon damals gezeigt, als wir das erste Mal hier unten waren…«
»Ja«, sagte Zamorra gedehnt und legte den Arm um ihre Schultern. Er wollte jetzt abschalten, brauchte ein paar Tage Ruhe, um der nervlichen Belastung entgegenzuarbeiten, um sich wieder zu erholen.
Und dann wartete Bill Fleming oben auf sie - der echte Bill Fleming.
Nur um Peadar Callaghan und Inspektor Kerr sorgte Zamorra sich noch ein wenig…
ENDE
[1] Siehe Professor Zamorra Nr. 184 »Der Kraken-Götze«
[2] Siehe Professor Zamorra Nr. 212 »Satans siebter Finger«
[3] Siehe Professor Zamorra Nr. 114 »Verschollen in der Jenseitswelt«
[4] Siehe Professor Zamorra Nr. 201 »Der Teufelsschatten«, Professor Zamorra Nr. 202 »Die Rache der Toten«
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