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0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch

0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch

Titel: 0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Armbanduhr. »Deine Sekretärin wird nach Abschluß des Falles gerade noch Zeit haben, vor dem Abflug in Richtung Heimat ein bißchen einzukaufen… ich kann ja nicht ewig mit diesem spärlichen Notgepäck herumlaufen.«
    Zamorra seufzte. Er kannte Nicoles Modetick, der stets zu Lasten seines Kontos ging. »Genau das«, sagte er drohend, »ist ein überzeugendes Argument dafür, daß du diese Berichte für mich schreiben wirst… das schont meinen Geldbeutel…«
    Bill Fleming hob die Hand. »Und was machen wir jetzt?«
    »Wir beziehen das Hotel«, sagte Zamorra, »und dann suchen wir den Hafen auf, um uns die Schiffchen näher anzusehen. Je schneller das geht, desto besser.«
    ***
    Das Hotel besaß immer noch die gleichen dünnen Wände wie damals. Aus einem der Nebenzimmer drang ein heftiger Ehestreit. Zamorra feuerte den flachen Koffer mit dem Notgepäck auf den Tisch. Kopfschüttelnd starrte Nicole das schwarze Ding an, das Wäsche für sie beide beinhaltete. Es war das erste Mal, daß sie nicht mit umfangreicher Ausstattung auf Reise gegangen war. Aber die Zeit drängte, das wußte sie ebensogut wie Zamorra und beherrschte ihre kleine Leidenschaft mustergültig.
    Der Lord und Bill Fleming waren nebenan einquartiert. Die beiden Doppelzimmer waren durch eine Tür miteinander verbunden.
    Zamorra stieß sie auf. »Welches von den beiden Zimmern ist denn das ruhigste?« fragte er und lauschte.
    Seins war durch den nachbarlichen Ehestreit unruhiger. Zamorra trat in das andere ein.
    »Bill, Bryont… ich brauche für eine Viertelstunde absolute Ruhe. Ich will nach Pluton forschen.«
    Keiner widersprach. Bill wie auch der Lord wußten, daß Zamorra dafür absolute Ruhe brauchte. Die beiden gesellten sich zu Nicole in den anderen Raum.
    Zamorra ließ sich auf einem der beiden Betten nieder und begann sich wieder in Halbtrance zu versenken. Das Amulett sprach diesmal sofort auf ihn an.
    Er suchte nach Pluton, bemühte sich, dessen charakteristische Gedankenschwingungen zu erfassen. Er kannte sie doch zur Genüge, und jeder Dämon besaß ein ganz bestimmtes Muster.
    Zamorra suchte danach. Erst nach längerem Tasten spürte er irgendwo ein Echo, das aber weit fort war.
    Er verstärkte seine Bemühungen. Das alles spielte sich auf geistiger Ebene ab. Äußerlich war an dem Meister des Übersinnlichen keine Veränderung festzustellen. Ruhig saß er da, das Amulett zwischen den Händen haltend, das zwischen seinen Fingern kaum wahrnehmbar vibrierte und seine Echos direkt in Zamorras Bewußtsein abstrahlte.
    Da - da war Pluton.
    Zamorras Gehirn arbeitete zweigleisig. Auf einer Ebene nahm er das wahr, was das Amulett ihm zeigte, auf der zweiten Ebene kommentierten seine Gedanken in abgeschwächter Form das Gezeigte.
    Also doch! Er ist schon längst da… aber wo steckt er? Und was macht er?
    Noch einmal verstärkte er seine Anstrengungen. Jetzt zeigte sich an ihm doch eine körperliche Veränderung; Schweißperlen entstanden auf seiner Haut. Die Anstrengung nötigte ihm Kraft ab.
    Dafür erkannte er Pluton jetzt deutlicher. Der mußte wahrhaftig weit weg sein und…
    Jäher Schrecken durchfuhr den Parapsychologen, als er begriff, wo der Dämon war.
    Im Spider!
    485 Meter tief auf dem Meeresgrund befand er sich im teilzerstörten Meegh-Schiff und bereitete den Transmitter vor, aber auch bei größter Anstrengung vermochte Zamorra, nicht zu erkennen, wie stark die Zerstörung gewesen waren, die die damalige Explosion angerichtet hatte.
    Pluton war jedenfalls schon ziemlich weit gekommen.
    Aber es blieb unmöglich, die Zeit zu schätzen, wie lange er noch brauchen würde. Zamorra kannte das Konstruktionsprinzip des Transmitters nicht, noch weniger die Auffassungsgabe und das Arbeitstempo des Dämons. Aber zusätzlich mußte er ab jetzt damit rechnen, daß Pluton seinen Gegner in der Nähe wußte. Zamorras Beobachtungsversuch mußte nicht unbedingt unbeachtet geblieben sein.
    Er löste sich aus der Trance wieder, als er im letzten Moment eine Gefahr spürte. Eine andere dämonische Ausstrahlung, die superstark war und gar nicht weit entfernt. Aber als er noch einmal nach dieser greifen wollte, entzog sie sich ihm.
    Zamorra starrte vor sich auf die silberne Zauberscheibe mit den seltsamen Schriftzeichen und dem Drudenfuß im Zentrum.
    Ein weiterer Dämon?
    Und einer, der sehr stark sein mußte.
    Damit hatte er rechnen müssen. Eine Aktion wie diese konnte der geschwächte Pluton keinesfalls im Alleingang durchziehen und würde es

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