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0216 - Aufbruch der Oldtimer

Titel: 0216 - Aufbruch der Oldtimer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie zurücklegten, verringerten sich ihre Aussichten, den Rückflug ebenfalls mit den OLDTIMERN durchzuführen.
    „Glauben Sie, daß wir die Stadt jemals finden werden, Sir?"
    fragte Lope Losar nach einiger Zeit. Das Gesicht des Waffenmeisters war blaß und ausgezehrt, die typischen Spuren eines gerade überstanden Horror-Kollers.
    „Es sieht nicht so aus, als wollte der Chef vorher aufgeben", erwiderte Redhorse.
    Kasoms dicker Zeigefinger berührte die Anzeigesäule für die noch vorhandene Treibstoffmenge.
    „Jetzt wäre ungefähr der Zeitpunkt gekommen, da wir umkehren müßten, wenn wir Aussichten haben wollen, die Sandkuchenberge zu erreichen", sagte er gedehnt.
    Fast im gleichen Augenblick ertönte Rhodans Stimme im kleinen Lautsprecher des Normalfunkgerätes.
    „Soeben haben wir die Treibstoffgrenze überschritten", sagte Rhodan. „Die Suche wird fortgesetzt."
    Henderson und Redhorse blickten sich schweigend in die Augen.
    Captain Redhorse führte die Fingerspitzen seiner linken Hand gegen die Stirn, das uralte Zeichen seines Volkes, um tiefen Respekt auszudrücken.
    „Enitoene!" sagte er rau. „Ich ehre ihn."
    Bizarre Felsformationen bestimmten das Landschaftsbild. Die Umgebung wirkte weniger vertraut als am Anfang des Fluges innerhalb der zweiten Ebene. Vielleicht lag das daran, daß die winzigen Männer die Rotetage jetzt aus einer anderen Perspektive sahen. Im Gegensatz zur Landschaft auf der Oberfläche Horrors hatte sich hier nichts verändert. Für die Besatzungen der fünf OLDTIMER entstand der Eindruck, in einem roten Universum dahinzugleiten, das nie enden würde. Diese Oberfläche, in diesem Falle nichts anderes als die Rückseite des Kunsthimmels der dritten Etage, wölbte sich scheinbar wie eine gigantische Schale dem Horizont entgegen.
    Zwei kleinere Städte hatten die Piloten bisher entdeckt, doch von Kraa fanden sie keine Spur. Sooft Wuriu Sengu seinen paranormalen Blick auch einsetzte, sooft Gucky und Gecko mit ihren telepathischen Sinnen lauschten, sooft Hawks Okrill nach Spuren suchte - nie gab es eine Erfolgsmeldung.
    Redhorse schätzte, daß sie inzwischen achttausend Kilometer zurückgelegt hatten. An Bord der Maschine war es still geworden.
    Jeder einzelne wußte, daß sie dazu verdammt waren, für immer innerhalb der Rotetage zu bleiben, wenn es ihnen nicht gelang, die Absturzstelle der C-11 und damit auch die Shifts zu finden.
    In der von Redhorse gesteuerten Maschine begann sich der Ertruser Melbar Kasom damit zu beschäftigen, die von Tolot und ihm konstruierten Flaschenzüge einsatzfertig zu machen, als stünde die Entdeckung der Shifts kurz bevor. Redhorse bewunderte die Art, wie die beiden Riesen mit primitiven Mitteln diese Werkzeuge hergestellt hatten. Er hoffte, daß - wenn sie jemals einen Shift fanden - sich die Geräte nutzbringend verwenden ließen.
    Als sie die Stadt Kraa entdeckten, wurde ihnen mit einem Schlag klar, warum die Versuche der Mutanten bisher gescheitert waren: Kraa breitete sich als riesiger Trümmerhaufen vor ihnen aus.
    „Alle Maschinen zu Formationsflug aufschließen!" hallte Rhodans Stimme im Lautsprecher wider. „Dort unten liegt Kraa, oder das, was von der Stadt der Schnorchel noch übrig ist."
    Redhorses scharfen Blicken entging nicht, daß es in manchen Teilen der Stadt noch brannte. Die Zerstörung schien also noch nicht lange zurückzuliegen.
    „Glaubst du wirklich, daß das Kraa ist?" erkundigte sich Atlan über Funk bei seinem terranischen Freund.
    „Ich bin völlig sicher", antwortete Rhodan. „Jetzt müssen wir nur noch die Absturzstelle der Kaulquappe finden. Captain Redhorse, sind Sie in der Lage, uns die ungefähre Position anzugeben, wo sich das Wrack befinden muß?"
    Redhorse überlegte einen Augenblick. Das Land unter ihnen kam ihm verändert vor, die Stadt erschien ihm größer als ein ganzer Kontinent.
    „Denken Sie an die veränderten Größenverhältnisse", klang Rhodans Stimme wieder auf, der zu ahnen schien, was den Offizier bedrückte.
    „Natürlich, Sir", sagte Redhorse. „Dennoch ist es schwer, sich neu zu orientieren."
    Redhorse spürte, wie vierundzwanzig Männer darauf warteten, daß er einen Anhaltspunkt entdeckte. Er beugte sich weit vor, während die OLDTIMER mit verringerter Geschwindigkeit über die zerstörte Stadt hinwegjagten.
    „Alles ist fremd, Sir", sagte der Chef des Landungskommandos zögernd.
    „Darüber bin ich mir im klaren, Redhorse", sagte Rhodan geduldig. „Versuchen Sie irgend etwas zu

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