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0216 - Aufbruch der Oldtimer

Titel: 0216 - Aufbruch der Oldtimer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Stelle. wo innerhalb des Daches Schlitze und runde Löcher eingelassen waren, die er als Stufen benutzen konnte, um hinaufzuklettern. Groon schulterte die Waffe.
    Er befürchtete, sein Lärm könnte das Bloos längst gewarnt haben.
    Groon spuckte den kleinen Stein aus, den er seit einiger Zeit im Munde trug, um seine Zunge feuchtzuhalten. Fast wünschte er, an Yorgos' Stelle dort draußen im Sand zu liegen.
    Da erreichte ein lauter, hallender Ton sein Gehör.
    Angespannt richtete er sich auf.
    Der Ton wiederholte sich. Einmal, zweimal...
    Da wußte Gronn, was dieses Geräusch bedeutete, und er hätte bitter aufgelacht, wenn sein Verstand ihn nicht gewarnt hätte, das Bloos aufmerksam zu machen.
    Diese Feiglinge! dachte er wütend. Diese elenden Feiglinge!
    Die Soldaten wagten sich nicht an das Fahrzeug heran. Sie warfen mit Steinen, um das Raubtier herauszulocken.
    Wahrscheinlich hatten sich die Männer in sicherer Entfernung niedergelassen. Immer, wenn ein Stein gegen das Metall prallte, gab es diesen hallenden Ton.
    Groon begann auf das Dach hinaufzuklettern. Lange bevor er sein Ziel erreicht hatte, konnte er schon über die Kuppel hinwegblicken. Wie er erwartet hatte, lagen die Männer weit von der Gefahrenzone entfernt am Boden und warfen mit Steinen. Das Bloos zeigte offenbar nicht die geringste Reaktion.
    Groon zog sich vollständig auf das Dach und blieb schweratmend liegen. Die Soldaten blickten unschlüssig zu ihm herüber. Groon war halb von Sinnen vor Wut, aber bald gewann die nüchterne Überlegung in ihm die Oberhand, denn er sagte sich, daß er auf sich allein angewiesen war. Vor dem Eingang lag noch immer der Mann, der zusammen mit Partoos gestorben war.
    Zentimeter um Zentimeter schob sich Groon auf dem Dach voran, bis er unmittelbar über dem Eingang lag.
    Behutsam, um jedes Geräusch zu vermeiden, zog er den Karabiner von der Schulter. Die Soldaten hörten auf mit Steinen zu werfen und blickten angespannt zu ihm herüber. Groon lächelte verkrampft. Er wünschte, daß das Bloos endlich herauskäme, damit er die letzten sieben Schuß in den Körper des Raubtiers jagen konnte. Doch das schlaue Biest schien die Gefahr zu spüren, und es hätte mehr als einiger Steinwürfe bedurft, um es in blinden Zorn zu versetzen.
    Jetzt wünschte Groon, Yorgos wäre noch am Leben gewesen.
    Der Unterführer mochte unzuverlässig gewesen sein, doch feige war er nie gewesen. Groon packte die Waffe mit einer Hand und winkte mit der anderen den Soldaten zu. Er beobachtete, wie sie sich berieten, und er konnte sich vorstellen, wie sie argumentierten, um ihre Feigheit voreinander zu vertuschen.
    Ich will nicht hier oben sterben, dachte Groon. Warum kommen sie nicht endlich? Und er winkte ihnen abermals zu, bis sein Arm schwer wurde. Doch die Soldaten blieben unentschlossen, ihre Furcht vor dem Bloos schien die vor dem Hungertod noch zu übertreffen.
    Ich muß etwas unternehmen, dachte Groon, aber noch während er dies dachte, war er sich seiner Hilflosigkeit bewußt. Sein Atem ging keuchend, obwohl er sich jetzt nicht mehr anstrengte. Er hätte gern gewußt, ob das Bloos unmittelbar neben dem Eingang lauerte oder weiter im Innern des Fahrzeuges.
    Als Groon wieder aufblickte, sah er, wie die Soldaten aufstanden und in Richtung auf die Stadt davongingen. Er riß die Waffe hoch, aber bevor er abdrückte, gewann er seine Fassung zurück. Sie ließen ihn im Stich, Irgendwo in den Trümmern würden sie nacheinander verhungern.
    Groons langer Hals schob sich über das Dach.
    „Hallo, Bloos!" rief er. „Jetzt sind wir beide allein. Nur du und ich, und dieser Karabiner mit sieben Schuß. Wie gefällt dir das, Bloos?" Das Bloos konnte seine Worte nicht verstehen, aber es würde aus dem Ton seiner Stimme heraushören, daß jemand in seiner Nähe war, der es töten wollte.
    Groon lächelte schwach, als er einen langen Fetzen vom Hosenbein abriß und mit seinem Feuerzeug anzündete. Der Lappen begann zu schwelen. Eine stinkende Rauchfahne stieg von ihm hoch. Gronn befestigte, ihn am Lauf des Karabiners und schob ihn über das Dach.
    „Vorwärts, Bloos!" schrie Groon. „Komm heraus!"
    Da war es wieder! Das schlurfende Geräusch hatte sich wiederholt. Gessink spannte sich. Was er die ganze Zeit schon geahnt hatte, war nun Gewißheit: Jemand lag auf dem Dach seiner Höhle. Die Steinwürfe der Soldaten hatten Gessink nicht reizen können, doch eine unmittelbare Bedrohung seiner Behausung war etwas völlig anderes. Im ersten Moment

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