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0217 - Bleigeflüster als Finale

0217 - Bleigeflüster als Finale

Titel: 0217 - Bleigeflüster als Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bleigeflüster als Finale
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verurteilt. Wenn ich mich nicht sehr irre, wird das Material aus Tewes’ Wohnung genügen, einen Revisionsprozeß anzustrengen und mit Erfolg durchzufechten.«
    Ich schlug wütend auf den Schreibtisch.
    »Da steckt doch System dahinter! Erst wird Shirk auf eine solche Art aus dem Knast geholt, dann Randall und so fort!«
    »Natürlich steckt da System dahinter«, bestätigte Neville. »Aber das läßt sich nicht nachweisen! Wir bekommen sozusagen nur Leichen als Schuldige serviert!«
    »Darin liegt ja gerade das teuflische System!« sagte ich. »Welcher Rechtsanwalt ist wohl für das Aufrollen des Revisionsbegehrens zuständig?«
    »Mr. Climm«, erwiderte Neville, der einfach alles wußte. »George Climm, ein ebenso zwielichtiger wie tüchtiger Anwalt, hat Randall schon beim ersten Prozeß verteidigt.«
    Ich stieß einen langgezogenen Pfiff aus.
    »Dieser Climm hat doch auch Shirk unter seine Fittiche genommen. In der Tat, ein rühriger Advokat! Es ist ihm sogar gelungen, Shirk schon jetzt aus dem Zuchthaus loszueisen. Das Revisionsverfahren kann doch noch gar nicht durchgeführt worden sein.«
    »Climm wird eine ziemliche Kaution gestellt haben«, meinte Phil. »Geld scheint der Bursche ja wohl zu haben.«
    »Merkwürdig, merkwürdig!« murmelte ich. »Ich würde für einen Gangster vom Schlage Shirks nicht einen Cent Kaution herausrücken. Und Climm als Rechtskundiger weiß über Shirk bestimmt besser Bescheid als wir alle zusammen. Die Geschichte stinkt meilenweit. Ich werde mich mit diesem George Climm mal unterhalten müssen! Für dich, Neville, habe ich eine ganz besondere Arbeit: Such mir mal sämtliche Urteilsrevisionen des letzten Jahres heraus, bei denen Climm als Anwalt fungiert hat!«
    »Heute nacht noch?« fragte Neville und gähnte herzhaft.
    »Nein, nein, morgen ist auch noch ein Tag. Climm läuft uns bestimmt nicht davon, selbst wenn er Dreck am Stecken haben würde. Er muß ja zuerst noch den Fall Randall neu aufrollen und durchpauken.«
    Wir verließen zu dritt das Büro. Auch Neville machte Schluß für diesen Abend.
    Als wir uns vor dem Distriktsgebäude voneinander verabschiedeten — Neville hatte seinen eigenen Wagen da —, fiel mir plötzlich wieder die Szene im Nebenraum der Hell-Bar ein. Erregt fragte ich:
    »Sag mal, Neville, kennst du vielleicht die Lebensgewohnheiten dieses George Climm etwas näher? Spielt er etwa Golf?«
    Neville runzelte die Stirn und dachte einige Sekunden nach.
    »Soviel ich weiß, ist Climm Mitglied eines Golfclubs. Aber selbst spielt er bestimmt nicht. Dazu ist er viel zu dick und zu sehr auf seine vornehme Kleidung bedacht.«
    »Dann trug Shirk bestimmt einen Anzug Climms!« rief ich aus. »In meinen Augen ist das schon nicht mehr merkwürdig, das ist im höchsten Grad verdächtig!« Ich überlegte eine Weile, dann sagte ich zu Neville: »Ich habe noch einen Auftrag für dich, und zwar ist er wichtiger als die Nachprüfung der Revisionsverfahren. Stell mal fest, ob Climm zu irgendeiner Zeit einen Gangster freigepaukt hat, der etwas von Sprengstoffen und Funktechnik versteht!«
    »Jerry, das sind ja ganz interessante Aspekte«, stieß Neville hervor. »Du vermutest also, Climm habe sich eine Gang zusammengestellt aus Leuten, die ihm verpflichtet sind, weil er sie vor einer berechtigten Verurteilung bewahrte?«
    »Genau das! Und bei den verurteilten Burschen, von denen er sich irgend etwas verspricht, versucht er es mit Erfolg auf die Revisionstour! Gleich morgen früh werde ich Mr. G. Climm einige sehr unangenehme Fragen stellen.«
    ***
    Rechtsanwalt George Climm watschelte wütend auf dem dicken Perserteppich seines feudalen Privatbüros hin und her.
    In einem Sessel lag Burt Shirk vergraben, daneben stand ein junger Burscht — er trug eine Brille mit dicken Gläsern — und stützte sich, die Beine lässig gekreuzt, mit einer Hand auf die Sessellehne.
    Das Vollmondgesicht des Winkeladvokaten war glühendrot angelaufen.
    Sein feistes Doppelkinn schwabbelte, während er mit einer hohen Fistelstimme zeterte:
    »Shirk, du bist doch der größte Anfänger, den ich kenne. Wie konntest du dich nur in meinem Anzug vor Cotton sehen lassen? Bis jetzt ist der ganze Bluff reibungslos abgelaufen, aber nun können wir Gift darauf nehmen, daß der G.-man spätestens morgen bei mir erscheint. Soweit ich ihn kenne, pflegt er sehr häßliche Fragen zu stellen!«
    »Aber George«, wagte Shirk einzuwenden, »du siehst zu schwarz. Cotton kennt doch nicht deine Anzüge!«
    »Das

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