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0217 - Bleigeflüster als Finale

0217 - Bleigeflüster als Finale

Titel: 0217 - Bleigeflüster als Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bleigeflüster als Finale
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daß die Straße völlig leer war. Einsam parkte ein Chevrolet an der Bordkante. Nichts Verdächtiges war zu sehen. In einer Entfernung von etwa 200 Yard sah ich jetzt einen schwarzen Studebaker, der dort parkte.
    Dieser Wagen beunruhigte mich nicht. Die Entfernung war für gezielte Pistolenschüsse zu groß. Und daß dort Gangster saßen, die mit Gewehren nach mir schossen, war kaum anzunehmen.
    Mit einem Kugelregen war also nicht zu rechnen. Aber eisenhaltig sollte die Luft doch werden, wenige Augenblicke später. Allerdings auf eine andere Art, als ich mir vorgestellt hatte.
    Die verschleierte Dame war jetzt an dem Chevrolet angelangt, während ich einige Meter hinter ihr zurückblieb.
    Jetzt öffnete die Frau den Schlag ihres Wagens, zog das Handschuhfach auf und kramte darin herum…
    Ich weiß bis heute nicht, was mich plötzlich veranlaßte, den Kopf einzuziehen. Es war ein Instinkt, der mich die unmittelbare Gefahr ahnen ließ…
    Und das rettete mir das Leben.
    ***
    In diesem Augenblick zuckte ein greller Blitz aus dem Chevrolet. In der nächsten Sekunde ertönte eine ohrenbetäubende Detonation. Meine Trommelfelle wackelten, Splitter surrten mir um die Ohren, klatschten gegen die Hauswand. Der Chevrolet hatte sich in ein Flammenknäuel verwandelt. Er sah aus wie ein Atompilz en miniature.
    Ich wurde wie von einer unsichtbaren Riesenfaust zu Boden geschleudert, mit einer Wucht, daß ich glaubte, alle Knochen würden mir brechen.
    Sekundenlang blieb ich mit eingezogenem Kopf liegen, dann sah ich mich vorsichtig um.
    Die Explosion hatte den Chevrolet in einen Trümmerhaufen verarbeitet. In dem hochgebogenen Dach klaffte ein bizarr gezacktes Loch, aus der Motorhaube züngelten Flammen.
    Die verschleierte Dame war tot.
    Ich sprang auf, sauste in den Hauseingang und riß den Feuerlöscher aus der Halterung an der Wand. In diesem Augenblick kam auch Phil aus dem Haus gejagt, ebenfalls mit einem Handfeuerlöscher bewaffnet.
    Während wir gemeinsam die Flammen mit Schaum eindeckten, meinte ich sarkastisch:
    »Eigentlich ist es ja sinnlos, das Feuer zu löschen. Die alte Karre ist ohnehin nur noch Schrott, reif für den Friedhof.«
    »Vielleicht können wir aber noch die ominiösen ›Beweise‹ sicherstellen.«
    »Glaubst wohl noch an den Weihnachtsmann«, erwiderte ich grimmig. »Die Frau war nie im Leben die Mörderin Jones'!«
    »Man kann nie wissen. Wie dem auch sei, wir dürfen den Schlitten nicht ausbrennen lassen, sonst können unsere Experten nichts mehr über die Art der Sprengladung feststellen.«
    Endlich waren die Flammen erstickt. Phil sauste in meine Wohnung hinauf, um vom Headquarters die Mordkommission und die Sprengstoffexperten anzufordern.
    Merkwürdigerweise hatte die Explosion sonst keine nennenswerten Schäden angerichtet. Nur die Karosserie eines vorbeifahrenden Wagens hatte einige Kratzer und Dellen abbekommen.
    Wie üblich drängten sich die Neugierigen in dichten Haufen heran. Die Explosion hatte die ganze Gegend alarmiert.
    Nur einer der Umstehenden zeigte sich halbwegs vernünftig, indem er die Leiche der auf so grauenvolle Weise umgekommenen verschleierten Frau mit einer Plane zudeckte.
    Diese aufdringliche Gafferei liebe ich ganz besonders. Ich bat die Zuschauer in angemessener Entfernung zu bleiben. Dann durchsuchte ich den zerbeulten und geschwärzten Blechhaufen und entdeckte eine halbzerfetzte Damenhandtasche.
    Ich konnte mich nicht erinnern, daß die Frau diese Handtasche bei sich getragen hatte, als sie in meiner Wohnung war. Aus der beschädigten Tasche schauten einige angekohlte Papiere hervor.
    Da Sirenengetute unsere Wagen vom Headquarters ankündigte, verschob ich die Prüfung der Papiere auf später.
    Mit knappen Worten setzte ich meine Kollegen über die Vorgänge ins Bild und erklärte Bill Bury, dem Sprengstoffspezialisten, auf was er bei seiner Untersuchung besonders achten solle. Anschließend holte ich den Jaguar aus der Garage und brauste mit Phil zum Headquarters.
    ***
    Da ich fürchtete, ich könnte die angekohlten Papiere durch unsachgemäße Behandlung vollends verderben, gab ich die Handtasche in unser Labor. Unsere Experten können verbrannte Schriftstücke, wenn sie nicht zu Asche pulverisiert sind, lesbar machen.
    Ich ließ mir nochmals die Akte Shirk kommen und studierte sie.
    Die Sprechanlage schnarrte: Der Chef wünschte Phil und mich zu sehen.
    Wir hatten kaum Platz genommen, da nahm Mr. High ein Blatt Papier auf und fragte:
    »Jerry, glauben Sie, daß es

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