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0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

Titel: 0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Lösegeld für blonde Girls
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schicke zwei Pflegerinnen, die sich vierstündlich ablösen. Die Kranke darf unter keinen Umständen allein gelassen werden. Sie könnte Kurzschlußhandlungen begehen.«
    Dr. Baker betrachtete noch immer den Finger mit dem Ring.
    »Haben Sie etwas dagegen, Mr. High, wenn ich das Objekt mitnehme und gründlich untersuche?«
    »Selbstverständlich nicht. Nur passen Sie auf, daß Sie den Ring nicht verlieren. Ich brauche wohl kaum zu sagen, daß er sehr wertvoll ist.«
    Doc Baker schüttelte entrüstet den Kopf, aber ich wußte, daß diese Ermahnung nicht überflüssig war. Der gute Doktor hatte für alles, was seinen Beruf nicht unmittelbar anging, eine geradezu sträfliche Nichtachtung.
    Er wäre imstande gewesen, das Wertstück zwischen irgenwelchem Gerümpel zu vergraben, so daß es todsicher verlorenging.
    Der junge Mann kam mit dem Bild seiner Stiefschwester zurück. Es war eine Aufnahme, die Kay Trace in einem duftigen Sommerkleid zeigte. Sie mußte ein bildhübsches Mädchen sein. Ihre blonden Locken fielen bis auf die Schulter.
    »Ich habe gleich noch einen zweiten Abzug mitgebracht, denn wie ich hörte, wollen Sie auch ein Exemplar an die Stadtpolizei geben«, sagte Tony.
    Mr. High dankte, steckte eines der Fotos ein und reichte mir das andere.
    Dann strich sich Tony Trace mit einer fahrigen Bewegung über die Stirn und fragte:
    »Darf ich wegfahren? Ich habe so das Gefühl, als würde ich Kays Wagen irgendwo finden. Wenn sie nicht bei ihrer Freundin angekommen ist und es hat sie tatsächlich jemand gewaltsam entführt, so muß das in der Nähe geschehen sein.«
    »Ich habe nichts dagegen, wenn Sie Ihr Heil versuchen«, meinte Mr. High. »Bevor Sie gehen, geben Sie mir aber bitte die Adresse der bewußten Freundin.«
    »Wenn Sie glauben, Beryl wisse etwas, so sind Sie bestimmt auf dem Holzweg«, entgegnete Tony. »Beryl ist ein Jahr jünger als Kay und ein großes Kind. Aber versuchen Sie es ruhig. Ihr Vater ist Frank Willow. Die Leute wohnen in der 75. Straße genau an der Ecke von der Park Avenue.«
    Tony nickte und ging. Gleich darauf hörten wir einen Wagen anspringen, und als ich durchs Fenster blickte, sah ich einen feuerroten Dodge Roadster davonfahren. Tony Trace schien die Sache doch mehr auf die Nerven zu gehen, als er zugeben wollte. Auch wir verabschiedeten uns.
    »Was nun?« fragte ich, als wir in meinem Jaguar saßen.
    »Ich wäre doch dafür, dieser Freundin auf den Zahn zu fühlen«, sagte mein Freund. »Junge Mädchen in diesem Alter haben manchmal absurde Ideen, sogar gefährliche Ideen.«
    »Du denkst an Eifersucht?«
    »Vorläufig denke ich an gar nichts. Ich möchte diese Beryl Willow kennenlernen.«
    ***
    Die Villa der Familie Willow war kleiner, aber nicht weniger vornehm als jene, die wir soeben verlassen hatten. Schon im Garten begegnete uns ein schlankes, schwarzhaariges Mädel mit bräunlichem Teint. Das Mädchen sah wie eine Zigeunerin aus. Sie trug rote Slaks und einen giftgrünen Pulli, was den zigeunerhaften Eindruck noch verstärkte.
    »Hallo, zu wem wollen Sie?« Sie lachte uns an. »Eine feine Kiste fahren Sie da. Wieviel Meilen macht das Ding?«
    »Hundert und noch etwas darüber, wenn ich ordentlich auf die Tube drücke«, gab ich zurück. »Sind Sie Beryl Willow?«
    »In ganzer Größe, und Sie?«
    »Ich heiße Cotton, und dieser Herr ist Mr. Decker. Wir sind Spezial Agents des FBI.«
    »G.-men also!«
    Bevor ich es verhindern konnte, hatte sie jnein Jackett auf der linken Seite zurückgeschlagen, so daß man den Kolben meiner Nullacht, der aus der Halfter heraussah, zu Gesicht bekam.
    »Tatsächlich, aber schließlich könnten sie ja auch Gangster sein.«
    Statt einer Antwort zog ich meinen blaugoldenen Stern mit dem Wappen und der Aufschrift Department of Justice, Federal Bureau of Investigation aus der linken Hosentasche. Sie betrachtete ihn mit kindlichem Vergnügen, dann sagte sie:
    »So, und jetzt schießen Sie los.«
    »Sie sind mit Kay Trace befreundet, wie mir gesagt wurde.«
    »Na und! Stört Sie das etwa?«
    »Nein, aber ich glaube, es dürfte Ihnen bekannt sein, daß Ihre Freundin seit einigen Stunden verschwunden ist.«
    »Darüber machen Sie sich keine Kopfschmerzen«, lächle -sie spitzbübisch. »Wahrscheinlich ist sie mit einem ihrer Boy friends losgezogen. Ganz im Vertrauen gesagt. Kay ist ein Luderchen.«
    »Kay Trace hatte also Freunde. Kennen Sie diese?«
    »Gewiß, aber es wäre unfair, sie zu verraten. So etwas mache ich nicht.«
    »Ich sehe schon,

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