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0230 - Finale für Twin

Titel: 0230 - Finale für Twin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hand zuckte zu dem auf der Tischplatte liegenden Strahler. Doch er zog die Hand wieder zurück. Seine Stimme war heiser vor verhaltenem Zorn, als er erwiderte: „Ich wundere mich sehr über Sie, Nir-Lah. Woher nehmen Sie die Kühnheit, mich unangemeldet zu stören? Wie können Sie es wagen, sich in meine Angelegenheiten einzumischen?"
    Nir-Lahs Gesicht blieb undurchdringlich.
    „Es ist die Achtung vor dem intelligenten Leben, die mich so handeln ließ, Hat-Mooh."
    „Intelligentes Leben?" Hat-Mooh legte Geringschätzigkeit in seine Stimme. „Dieser Terraner ist ein halbwilder Barbar wie alle Angehörigen dieses machtlüsternen Volkes. Um seinen Geist ist es nicht schade."
    Zum erstenmal schmolz die maskenhafte Starre in Nir-Lahs Gesicht. Die Augen glitzerten drohend.
    „Wenn Sie den Gefangenen mit dem Psycholator verhören, werde ich mich beim Obersten Rat beschweren, Hat-Mooh!" Hat-Mooh lachte verächtlich. „Sie können von Glück reden, wenn ich Sie nicht sofort degradiere und vor das Militärgericht der Geheimdienstgruppe stellen lasse. Der Rat wird Ihre Beschwerde nicht zur Kenntnis nehmen. Sie vergessen, daß ich selbst Ratsmitglied bin. Nir-Lah! Ich verschone Sie nur, weil Sie vorläufig noch gebraucht werden. Vielleicht, wenn Sie sich in dem kommenden Einsatz bewähren, vergesse ich den Vorfall. Und nun schweigen Sie!"
    Nir-Lah zog unwillkürlich den Kopf ein. Es sah aus, als wollte er sich im nächsten Augenblick auf Hat-Mooh stürzen. Doch er stieß nur pfeifend den Atem aus. Kurz darauf war sein Gesicht wieder die undurchdringliche Maske. Er salutierte und wandte sich zum Gehen.
    „Halt!" befahl Hat-Mooh. „Sie bleiben hier, Nir-Lah! Setzen Sie sich, daß Sie den Psycholator sehen können - und wenn Sie ein einziges Mal die Augen schließen, werde ich mich nach einem Ersatz für Sie umsehen!"
    Nir-Lah erstarrte. Mit automatenhaften Bewegungen wandte er sich um, ging zum nächsten Sessel und ließ sich in die weiche Polsterung fallen. Seine Augen wirkten erloschen, als er sich mit dem Gesicht zum Psycholator drehte.
    Der inzwischen fest angeschnallte Terraner blickte erstaunt zu Nir-Lah. Dann lächelte er schmerzlich.
    „Vielen Dank, Akone!" sagte er tonlos. Danach schloß er die Augen. Seine Stirn bedeckte sich mit feinen Schweißperlen.
    Nir-Lah preßte die Lippen noch fester zusammen.
    Hat-Mooh lachte höhnisch. Seine schmale, gepflegte Hand schob sich über die Schreibtischplatte, krallte sich an den Knöpfen eines winzigen Bedienungspultes fest.
    Über dem Psycholator flackerte ein Bildschirm auf.
    Eine netzartige Haube senkte sich über den Kopf des Gefangenen. Leises, drohendes Brummen ertönte.
    Ein Schauer lief über Sun-Jangs Körper. Hat-Mooh begann zu fragen.
     
    *
     
    Nachdem die beiden Wachen das Opfer hinausgeführt hatten, musterte Hat-Mooh seinen Spezialisten mit triumphierender Miene.
    „Was sagen Sie nun, Nir-Lah? Für den Kommandanten eines Transportraumers wußte Sun-Jang sehr viel..."
    „Ich gratuliere Ihnen zu dem Erfolg", erwiderte Nir-Lah mit tonloser Stimme.
    Hat-Mooh lächelte geschmeichelt. „Vielen Dank. Es freut mich, daß Sie wieder vernünftig geworden sind, Nir-Lah. Die Aussagen dieses Sun-Jang gaben uns endlich die lange gesuchten Koordinaten des galaktozentrischen Sechseck-Transmitters. Über die Einflugtechnik und die Tiefkühlnarkose wissen wir von anderen Gefangenen genug. Jetzt werden wir der Galaxis zeigen, daß Akon den terranischen Anschlag auf die Freiheit des Weltraums nicht hinnimmt."
    Nir-Lah spreizte die Finger beider Hände.
    „Meinen Sie, die Terraner würden uns widerstandslos durch den Sechsecktransmitter lassen. Hat-Mooh?"
    „Sie müssen es!" Hat-Mooh lachte zynisch. „Dieser Barbarenhäuptling Perry Rhodan weiß genau, daß keine Rasse das Recht hat, einer anderen Rasse die einzige Passage in den Leerraum zu versperren.
    Und er ist sogar so dumm, nach seinen gefühlsbestimmten moralischen Anschauungen zu handeln. Es bleibt ihm auch kaum eine andere Möglichkeit, will er das Ansehen seiner Rasse bei den anderen Rassen der Galaxis nicht abwerten." Nir-Lah erhob sich. „Ich glaube, Ihre Handlungsweise wird den gerechten Lohn finden, Hat-Mooh, Darf ich jetzt wieder zu meiner Arbeit zurückkehren?"
    Hat-Mooh winkte gnädig Zustimmung. Er hatte den Doppelsinn in Nir-Lahs Worten nicht bemerkt.
    Als Nir-Lah das Verhörzimmer verlassen hatte, fiel die starre Maske von ihm ab. Er lehnte sich schwer atmend gegen die kalte Wand aus Metallplastik und

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