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0233 - Blitzgespräche mit dem Tod

0233 - Blitzgespräche mit dem Tod

Titel: 0233 - Blitzgespräche mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blitzgespräche mit dem Tod
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Wohnzimmer, und wir öffneten.
    Es war noch alles so, wie die Polizei es vorgefunden hatte. Auf einem runden Tisch standen die Sektflasche und eine Schale mit Gebäck, daneben ein fast gefüllter Aschenbecher, ein angebrochenes Päckchen Luckies und ein Taschenfeuerzeug. Nur die Gläser hatte man zur Untersuchung mitgenommen. Von einem Abschiedsbrief war keine Spur zu entdecken.
    Offensichtlich hatte das Ehepaar in bestem Einvernehmen gehandelt. Trotzdem gefiel mir die Sache nicht.
    Selbst wenn Harry Carion gewußt hätte, daß der kompromittierende Brief seiner Frau in die Hände gespielt worden sei, so wäre das zumindest für ihn kaum ein Grund zum Selbstmord gewesen.
    Phil stand da und betrachtete das Bild mit gerunzelter Stirn.
    »Die Szenerie erscheint mir irgendwie unwirklich«, meinte er. »Wenn man schon gemeinsam Selbstmord begehen will, so stellt man kein Gebäck auf den Tisch, und man ißt vor allem keines. Du kannst aber an den Krümeln erkennen, daß einige Kekse geknabbert wurden. Außerdem müßte ein Döschen oder Fläschchen dasein, aus dem das Gift in die Gläser geschüttelt wurde. Wenn man schon Gift schluckt und weiß, daß das entdeckt wird, so gibt man sich keine Mühe, den Rest oder den Behälter, in dem es sich befand, zu verbergen.«
    »Es ist auch kaum anzunehmen, daß einer von beiden — nachdem sie den vergifteten Champagner getrunken hatten — imstande war, aufzustehen, um das Döschen oder Fläschchen wegzustellen«, widersprach ich.
    Wie gesagt, irgend etwas stimmte nicht, und so machten wir uns daran, den Raum systematisch abzusuchen. Es war mein Freund, der die Lösung des Rätsels fand.
    »Komm einmal her, Jerry.«
    Er stand vor dem großen, mit Radio und Fernsehen kombinierten Plattenspieler, dessen Tür er geöffnet hatte.
    »Da hast du es.«
    Ich sah sofort, was los war. Auf dem Plattenteller lag noch eine seltene und darum kostbare Platte, und zwar die große Arie aus dem Bajazzo, gesungen von Enrico Caruso. Daneben ein kleines Döschen, das einen Totenkopf mit gekreuzten Knochen und die Aufschrift: »Zyanide« trug.
    Phil nahm das Döschen vorsichtig heraus. Er wickelte es in ein sauberes Taschentuch und steckte es ein.
    »Jetzt ist die Lage klar«, meinte ich. »Einer der beiden Carions hatte Gelegenheit, das Gift in die Gläser zu praktizieren und dann legte er die Platte auf, die die Arie wiedergibt, in der Bajazzo seinen eifersüchtigen Schmerz in die Welt hinausschreit. Unter den Klängen dieser Arie dürften sie beide getrunken haben und gestorben sein.«
    »Es kommt jetzt nur noch darauf an, wer sich selbst und den Partner vergiftet hat, und das wird uns das Döschen wohl erzählen«, meinte Phil.
    Wir suchten weiter, ohne jedoch etwas zu entdecken. Dann dehnten wir die Nachforschungen auch auf die übrigen Räume des Hauses aus.
    Dabei stellten wir fest, daß die Eheleute getrennte Schlafzimmer gehabt hatten, daß die Verbindungstür versperrt war und daß der Schlüssel auf der Seite des Hausherrn im Schloß steckte. Im Zimmer von Kay Carion war ein wüstes Durcheinander.
    Überall lagen Kleidungs- und Wäschestücke herum, Stümpfe in den Ecken, und auf dem Toilettentisch war Puder verstreut. Die Flasche mit dem Nagellack stand offen ebenso wie ein Töpfchen mit Hautcreme. Auf dem Nachttisch fand ich Zigaretten und einen großen Bronzeaschenbecher, in dem Papier verbrannt war.
    Nun kommt es ja vor, daß man Papierschnitzel oder das Stückchen einer aufgerissenen Zigarettenpackung hineinwirft und dieses gelegentlich Feuer fängt, aber so sah das hier nicht aus. Es machte den Eindruck, als habe jemand ein Stück Papier zusammengeknüllt und dann angesteckt.
    Leider war dieses Papier vollkommen verbrannt, aber wenn man sich Mühe gab, so konnte man an einzelnen Stellen Schriftzüge erkennen. Ich nahm den Aschbecher ganz vorsichtig hoch, um ihn in ein Kästchen zu stellen und so mitzunehmen, daß die Papierreste nicht zerdrückt würden. In diesem Augenblick öffnete jemand die Tür. Der Vorhang blähte sich, und ein Luftzug griff mit gierigen Fingern nach der Papierasche, die ich hatte retten wollen.
    »Tür zu!« schrie ich und hielt schützend die Hand über den Aschbecher.
    Nur für eine Sekunde stand der Cop perplex mit offenem Munde da. Diese Sekunde genügte. Der Windzug erfaßte die Asche und wirbelte sie auf den Teppich.
    »Idiot!« sagte ich ebenso' laut wie ungerecht, was den Cop seinerseits veranlaßte, dienstlich zu werden.
    »Leutnant Jackson ist am

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